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Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane

Titel: Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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Henri. Seine Stimme klang heiser. »Tati, bist du dir klar darüber, daß hier irgendwas vorgegangen sein muß? Was Unerklärliches?«
    »Wenn du mich das nicht fragen würdest, würde ich glauben, ich träumte im Stehen«, hauchte die Schwester. »Wo sind denn – wo sind denn die anderen?« Plötzlich wurde sie sehr aufgeregt:
    »Micha!« rief sie. »Micha! Ach, Henri, wenn bloß der Kleine hier wäre!«
    »Komm« befahl Henri.
    Sie liefen hinaus ins Moor.
    »Micha! Gérard! Prosper! Superhirn!« gellten ihre Schreie durch die Mittagsstille.
    »Noch nicht mal der Pudel meldet sich«, keuchte Tati. »Es sieht ihm gar nicht ähnlich, so lange wegzubleiben, wenn ich Essen mache! Meist kommt er betteln!«
    Plötzlich stolperte Henri über ein Bündel Holz.
    »Hallo, Tati!« rief er. »Hier ist einer! Gérard! Er schläft wie ein Murmeltier!«
    »Und hier liegt Prosper!« meldete die Schwester. »Er reibt sich gerade die Augen und blinzelt!«
    »Was ist denn los?« Eine dürre Gestalt mit einem zusammengerafften Haufen krüppliger Zweige unter dem Arm taumelte auf Henri zu – Superhirn!
    »Was los ist?« empfing ihn Henri beinahe höhnisch. »Ich dachte, dein Gehirn arbeitet am schnellsten! Und wo hast du deine Brille?«
    »Brille?« fragte Superhirn verdutzt. »Die muß ich – ja, die muß ich verloren haben, als ich einschlief. Ich glaube, der Unsinn – heute morgen – mit dem Elefanten auf Rädern!«
    »Du meinst, mit dem alten Schäfer?« fragte Henri. »Mensch, du bist ja superverwirrt!«
    Während der dürre Junge seine Brille suchte, standen Gérard und Prosper verständnislos bei den Geschwistern.
    »Ich schwöre, daß ich nichts weiß!« beteuerte Gérard. »Ich muß mit meinem Holzbündel gestolpert und mit der Stirn auf einen Stein geknallt sein. Dadurch wurde ich ohnmächtig.«
    »An deiner Stirn ist aber keine Beule«, sagte Henri.
    »Ich dachte, ich wär zu Hause im Bett«, erklärte Prosper.
    Superhirn, die Brille wieder auf der Nase, kam zurück.
    »Heißer Tag heute«, meinte er. »Ich muß mich wohl erst an das Klima gewöhnen. Nehme an, ich hatte einen Klimaschock. Wußte tatsächlich nicht, daß ich geschlafen hatte, ich wußte überhaupt nichts. Wie verwirrt ich war, erkennt ihr daran, daß ich meine Brille einfach liegenließ. Entschuldigt! Habt ihr mich schon lange gesucht?«
    »Hatte keine Zeit, jemanden zu suchen«, murmelte Gérard. »Du wirst lachen – ich habe auch gepennt!«
    »Ich auch«, gestand Prosper, sich die Stirn reibend. »Himmel! Ich muß umgefallen sein wie ein entwurzelter Baum. Und hier liegt das gesammelte Holz!«
    »Was war denn mit den beiden?« fragte Superhirn aufhorchend. »Ging's denen genau wie mir?«
    »Und wie uns«, erklärte Henri. »Während ich im Moor schlief, lag Tati in der Ruine! Und wir wissen nicht, wo Micha und Loulou sind.«
    »Micha?« Superhirn wurde augenblicks hellwach. »Vergeßt ihr den Kleinen? Los, laßt alles stehen und liegen, grübelt nicht nach, was war – sucht Micha! Henri, du kommst mit mir nach links, Gérard, du nimmst die Mitte, und Prosper und Tati halten sich rechts!«
    Eilig schwärmte die Gruppe aus. Es dauerte nicht lange, da fanden sie den Kleinen schlafend in der Nähe eines ausbetonierten, in die Erde eingelassenen Wasserbehälters.
    »Micha!« rief Tati erleichtert. Sie beugte sich über ihn und schüttelte ihn kräftig. Der Kleine erwachte und fing sofort an zu weinen.
    »Still, still!« beruhigte ihn Tati. »Wir sind ja so glücklich, daß wir dich wiederhaben! Hör auf zu weinen!«
    »Bonbons?« Micha richtete sich rasch auf. »Von Bonbons hab ich geträumt! Aber jetzt hab ich so einen komischen Geschmack auf der Zunge Wo ist denn mein Schlafsack? Wo sind Mami und Papi?«
    »Zu Hause«, grinste Henri.
    »Du warst wohl müde?« erkundigte sich Prosper, während er selber einen Gähnkrampf unterdrückte.
    »Wie kam denn das?« forschte Superhirn. »Hast du dich gemütlich hingelegt, oder bist du gefallen?«
    Der Kleine zögerte. Dann fiel sein Blick auf den rechteckigen kleinen Teich, den niemand hier vermutet hatte. »jetzt weiß ich's wieder!« rief er. »Ich bin gefallen! Denn ich hab noch gedacht – Mensch, Micha, hoffentlich plumpst du da nicht rein!«
    Die Größeren sahen einander an.
    »Hm. Eins steht fest«, überlegte Superhirn. »Wir müssen allesamt ungefähr zur gleichen Zeit zusammengebrochen sein. Freiwillig hat sich niemand hingelegt. Oder? Also, freiwillig nicht. Ist vielleicht ein Düsenjäger dicht über

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