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Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit

Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit

Titel: Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Wegener
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einem leicht trüben Gas, das um ihren Körper wirbelte und nach und nach klarer wurde.
    »Sie kommt gerade zu sich, Sir. Die Kryobiologie ist mittlerweile so weit fortgeschritten, daß jeder Schock nach dem Erwachen praktisch ausgeschlossen wird.«
    Das Fell der Ratte war überraschend trocken. Sie hatte die schwarzen Knopfaugen geöffnet und starrte die beiden Männer an. Dann tat sie ein paar ziellose Schritte, als wolle sie sich orientieren.
    Bonelli ließ den Deckel zurückfahren und nahm das Tier in die Hand.
    »Experiment erwartungsgemäß geglückt, Sir«, sagte er stolz. »Es sind keine Veränderungen aufgetreten. Der Erfolg liegt sozusagen auf der Hand.«
    »Interessant«, war Staffords einziger Kommentar. »Damit dürfte unser Überleben auf lange Zeit ja gesichert sein.«
    Er sah noch zu, wie die Ratte wieder in den Käfig gesetzt wurde und zu fressen begann, als sei nichts geschehen. Dann verließ er mit dem üblichen Kopfnicken den Raum.
     
    *
     
    Die Frau war wie elektrisiert. Ihr Herz raste und die Hände zitterten leicht. Sie grinste den in den Raum eintretenden Mann spöttisch an.
    Er lächelte zurück. Mit einem Blick erkannte er, daß sie ihre Aufgabe erfüllt hatte.
    »Ich hab’s gemacht«, sagte sie auf sein Kopfnicken hin. »Er hat überhaupt nichts davon gemerkt. Im Vorbeigehen bin ich gestolpert und habe mich an ihm festgehalten. Dabei haben ihn meine schönen, langen Fingernägel berührt. Tja, Pech für ihn …«
    Dabei besah sie sich die vorher präparierten und jetzt wieder entschärften Fingernägel genau. Sie war sehr zufrieden mit sich.
    »Sehr gut«, antwortete der Mann mit glücklichem Gesichtsausdruck. »Das wird ihre Pläne zunichte machen, und dann bekommen wir unser Recht …«
    Sofort danach verließ er den Raum wieder und begab sich an seinen Platz, damit ihn niemand vermißte.
     
    *
     
    Ein paar Minuten später hatte die HERAKLES 0,83 Unterlicht erreicht. Die Entfernung zum Cygnus betrug jetzt noch 27,7 Lichtjahre. Der Raum um sie herum hatte sich kaum verändert, bis auf die Tatsache, daß die Erde verschwunden und die Sonne nur noch als winziger Lichtfleck zu erkennen war.
    »Übernehmen Sie die Steuerung, Mr. Gray«, sagte Stafford. »Wir transitieren in einer halben Stunde. Vergleichen Sie noch einmal die Zielangaben im Großrechner. Unsere Abweichung darf nicht mehr als eine Bogensekunde betragen.«
    Der zartgliedrige blinde Pilot bestätigte gleich darauf die Angaben.
    »Keine Abweichung, Sir. Ich habe alles noch einmal durchgerechnet.«
    »Ich verlasse mich auf Sie und Ihr Können«, betonte der Captain.
    Stafford blickte noch einmal intensiv auf den Bildschirm und prägte sich das glosende Auge von Cygnus ein. Dort angekommen würde er sich in einem Kontinuum befinden, das vom Verstand her nur schwer erfaßbar war.
    Die Plasmascheibe drohte stumm herüber wie ein unheilverkündendes Auge, das alle zu hypnotisieren schien. Deutlich waren die wechselnden Farben zu erkennen, die zu dem unsichtbaren gefräßigen Black Hole hinüberdrängten und dort in einem unvorstellbaren Prozeß regelrecht verschlungen wurden.
    Das Ding fraß gierig und unermüdlich Millionen Tonnen von Materie.
    Stafford prägte sich auch die Bordzeit genau ein, obwohl das Bordgehirn alle Informationen sorgfältig speicherte.
    Dann war es soweit. Das Borul-Triebwerk riß das Raumschiff in das Parakon, um Lichtjahrdistanzen in Nullzeit zu überwinden.
    Stafford fürchtete den leichten Transitionsschock – ein Augenblick, der panische Angst in ihm hochsteigen ließ, nämlich die Angst, sich vor seinen Leuten in irgendeiner Weise zu blamieren.
    Er wußte nicht, daß es den anderen ähnlich erging. Er bemühte sich zwar um Haltung, doch dann verschwamm alles und wurde in den Konturen unscharf.
    Er lehnte sich zurück und fühlte sich kurzfristig als zweidimensionales Wesen, das nicht imstande war, die einfache dritte Dimension zu begreifen.
    Die Zentrale erinnerte ihn an eine Szene unter Wasser. Wellenförmige Bewegungen liefen hindurch, verzerrten die Konturen und ließen die anderen frei im Raum herumschweben.
     
    *
     
    Das Erwachen kam schnell und ohne Übergang. Der Erste Offizier, Holger Leach, sah sich ernüchtert um. Sein Blick kreuzte sich mit dem des Captains, der sichtlich um Haltung bemüht war und hart die Luft ausstieß.
    Stafford räusperte sich leise und sah dann Gray an, dem dicke Schweißperlen auf der Stirn standen.
    »Die Koordinaten, Mr. Gray«, sagte er. »Befinden wir uns noch

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