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Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit

Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit

Titel: Raumschiff Promet - Sternenabenteuer 1: Am Abgrund der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Wegener
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die relative Bordzeit halten.
    Sie befanden sich jetzt seit knapp drei Stunden in dem unbegreiflichen Intervallfeld, das einer Inversions-Zone ähnelte, und hatten den engen Schlauch längst passiert.
    Wenn Staffords vorsichtige Kalkulation stimmte, müßten sie das Intervallfeld in wenigen Stunden verlassen. Vorausgesetzt, es besaß dieselbe Größe wie die zurückgelegte Strecke.
    Holger Leach jagte einen zweiten Funkspruch aus den Antennen und wartete auf eine Antwort.
    Doch die blieb auch nach einer weiteren Stunde noch aus.
    »Hoffentlich hat es kein Paradoxon gegeben«, meinte er besorgt. »Malen Sie den Teufel nur nicht an die Wand«, brummte Stafford. »Wir haben genug hinter uns. Haben Sie übrigens das Gefühl, als würde Cramer noch leben? Schließlich waren Sie beide zusammen in dieser Inversions-Zone.«
    »Er ist nicht tot, auch Gray nicht«, behauptete der Erste Offizier. »Sie befinden sich in einer anderen Ebene. Ich spüre das deutlich. Ich selbst bin nur durch einen Zufall entkommen. Der Kontakt zu dieser Zeitzone wird für mich auch immer schwächer.«
    Stafford ging nicht weiter auf das heikle Thema ein. Die Sorge um die beiden verschwundenen Männer stand immer noch in seinem Gesicht geschrieben. »Dort vorn leuchtet etwas wie ein pulsierender Ring«, meldete sich Katja Fedorowna.
    »Vermutlich das Ende der Fahnenstange«, kommentierte Bonelli, der wieder mal seinen Senf dazugeben mußte.
    Weit voraus – oder nur wenige Meilen entfernt – begann ein zartes Glosen von leicht bläulicher Farbe. Das Ding ähnelte einem gewaltigen Ring, der wie ein weit entfernter Stern pulsierte. Es wurde mal größer, dann zog es sich wieder zusammen. In Sekundenintervallen wiederholte sich das Schauspiel.
    Rasend schnell kam der Ring näher. Bevor sie die flimmernde Zone erreichten, ging ein kurzer Ruck durch den Raumer.
    Plötzlich, von einem Augenblick zum anderen, verließ die HERAKLES das mysteriöse Wurmloch und befand sich in Sichtweite der irdischen Planeten. Die Crew starrte sich betroffen an. Keiner begriff so richtig, was hier vorgefallen war. Stafford reagierte so schnell wie ein Automat, als der Raumer im Sonnensystem das Intervallfeld verließ. Die HERAKLES wurde mit materialerschütternden Werten abgebremst und ging etwas später in einen Orbit um den Mond. Eine ganze Flotte von Raumfahrzeugen erwartete den Raumer.

10.
     
    Commander Sinner war mit einem riesigen Mitarbeiterstab von Wissenschaftlern und Militärs erschienen. Man stand einem Phänomen gegenüber, das die Spezialisten auf ihre Art zu erklären versuchten.
    »Sie waren viereinhalb Jahre unterwegs«, erläuterte Sinner. »Niemand kann sich das erklären. Wir haben Sie schon lange zurück erwartet, Captain. Aber Ihr Erscheinen hat Veränderungen ausgelöst, die sich unangenehm auf die Erde ausgewirkt haben. Wir empfingen zwei Funksprüche von Ihnen. Sie selbst waren nicht zu erreichen.«
    Stafford hatte längst einen genauen Lagebericht gegeben. Die Spezialisten waren dabei, den Großrechner auszuwerten, um Daten und Fakten zu sammeln, über die sie gierig herfielen.
    »Wir haben selbst keine Erklärung«, erwiderte Stafford. »Die Zeit muß sich ein paarmal umgekehrt haben in diesen Inversions-Zonen.«
    »Das müssen wir noch herausfinden. Die Expedition war jedenfalls ein voller Erfolg, wie ich das bisher sehe, auch wenn ich den Verlust von vier Besatzungsmitgliedern zutiefst bedaure.«
    »Sie sprachen von unangenehmen Veränderungen«, sagte Stafford. »Was ist passiert, Commander?«
    »Ihr Eindringen in das Black Hole hat eine lineare Struktur-Erschütterung bewirkt. Sie haben eine Art Tunnel hinterlassen, in dem sich Raum und Zeit ständig veränderten. Die hyperenergetische Stoßwelle hat Verwüstungen ungeahnten Ausmaßes angerichtet. In China brach der größte Staudamm. Der Canadian National Tower wurde zerstört, ebenfalls der Tokio-Tower, und ein Meteoritenschwarm, der offenbar angesaugt wurde, löste verheerende Katastrophen aus. Flutwellen entstanden, Vulkane brachen vehement und mit Urgewalt aus. Es war ein kosmischer Schlag, wie er schlimmer nicht sein konnte.«
    Stafford starrte den Commander zutiefst betroffen an, aber Sinner hob schnell die Hand, wobei er den Kopf schüttelte.
    »Niemand gibt Ihnen auch nur die geringste Schuld, Captain. Um Himmels Willen. Ich zeige nur Tatsachen auf, und eine dieser Tatsachen ist die, daß die Erde sich von diesem harten Schlag vorerst nicht erholen wird. Viele Jahre werden vergehen,

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