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Raumstation Erde

Raumstation Erde

Titel: Raumstation Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
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für das, was sie gerade dafür bekommen, und ziehen fort, zumeist in die Großstadt, wo es mehr zu verdienen gibt.«
    Hardwicke nickte. »Und die Zurückbleibenden sind natürlich die Konservativsten und Halsstarrigsten.«
    »Richtig. Das Land gehört jetzt zum größten Teil Leuten, die gar nicht dort wohnen und es auch nicht bebauen. Sie lassen vielleicht ein paar Rinder dort weiden, aber das ist auch alles. Für Abschreibungen bei der Steuer mag das ganz gut sein.«
    »Sie wollen mir weismachen, daß diese Hinterwäldle so nennt man sie doch wohl? - eine Verschwörung des Schweigens beschlossen haben?«
    »So kraß kann man das nicht sehen«, meinte Lewis. »Es gehört einfach zu ihrer Art, als Überbleibsel der alten, nüchternen Denkweise. Sie kümmerten sich um ihre eigenen Angelegenheiten. Sie wünschten nicht, daß man sie belästigte, und sie ließen ihre Mitmenschen in Ruhe. Wenn jemand Lust hatte, tausend Jahre alt zu werden, dann konnte man das vielleicht bestaunen, aber es war seine Sache. Und wenn er alleine leben und in Ruhe gelassen werden wollte, während er sich damit abplagte, dann war das gleichfalls seine Sache. Sie besprachen das vielleicht untereinander, aber vor Fremden erwähnte man das Thema nicht. Sie hätten jeden Außenseiter scheel angesehen, der davon anfangen wollte.
    Nach einer Weile fand man sich wohl damit ab, daß Wallace jung blieb, während alle anderen alt wurden. Der Reiz der Neuheit verlor sich, und man sprach kaum noch darüber, auch dann nicht, wenn man unter sich war. Neue Generationen akzeptierten es, weil die Älteren darin nichts allzu Ungewöhnliches erblickten - und im übrigen sah man Wallace kaum, weil er ganz für sich blieb.
    Und in der weiteren Umgebung galt das Ganze, wenn man überhaupt daran dachte, als Legende - als verrückte Geschichte, um die zu kümmern sich nicht lohnte. Vielleicht war das Ganze nur ein Spaß von den Leuten, ohne jeden Wahrheitskern. Man hätte sich lächerlich gemacht, wäre man der Sache nachgegangen.«
    »Aber Ihr Kollege hat doch auch nachgeforscht.«
    »Ja. Fragen Sie mich nicht nach dem Grund.«
    »Er wurde aber nicht beauftragt, sich weiter darum zu kümmern.«
    »Man brauchte ihn anderswo. Außerdem kannte man ihn dort.«
    »Und Sie?«
    »Es hat zwei Jahre Arbeit gekostet.«
    »Aber jetzt kennen Sie die Geschichte.«
    »Nicht alles. Jetzt sind viel mehr Fragen offen als am Anfang.«
    »Sie haben den Mann gesehen.«
    »Oft«, sagte Lewis. »Aber ich habe nie mit ihm gesprochen. Ich glaube nicht einmal, daß er mich je gesehen hat. Er macht jeden Tag einen Spaziergang, bevor er die Post holt. Er verläßt die Gegend nie, verstehen Sie? Der Postbote bringt, was er braucht. Einen Sack Mehl, ein Pfund Speck, ein Dutzend Eier, Zigarren und gelegentlich Alkohol.«
    »Das verstößt doch gegen die Postvorschriften.«
    »Sicher. Aber die Postboten treiben das schon immer so. Es tut keinem weh, bis sich jemand aufregt. Und das wird niemand wollen. Die Postboten sind vermutlich die einzigen Bekannten, die er je gehabt hat.«
    »Mit dem Boden gibt sich dieser Wallace wohl nicht sehr viel ab?«
    »Überhaupt nicht. Er hat einen kleinen Gemüsegarten, mehr bebaut er nicht. Das Ganze ist ziemlich verwildert.«
    »Er muß aber doch leben. Er muß irgendwoher Geld bekommen.«
    »Das tut er«, sagte Lewis. »Alle fünf oder zehn Jahre schickt er eine Handvoll Edelsteine an eine Firma in New York.«
    »Gesetzlich?«
    »Wenn Sie damit meinen, ob die Steine gestohlen sind, nein, das glaube ich nicht. Natürlich entspricht nicht alles dem Buchstaben der Bestimmungen, wenn man es genau nimmt. Zu Anfang, als er die ersten schickte, war noch alles in Ordnung. Aber die Gesetze wurden geändert, und ich nehme an, daß er und der Käufer gegen eine ganze Reihe davon verstoßen haben.«
    »Und das stört Sie nicht?«
    »Ich habe die Firma überprüft. Man war reichlich nervös«, erklärte Lewis. »Sie hatten Wallace maßlos übers Ohr gehauen, das ist ein Punkt. Ich wies sie an, weiterhin zu kaufen. Falls jemand auftauchen und Nachforschungen anstellen sollte, werden sie diese Person direkt an mich verweisen. Ich verlangte im übrigen, man möge den Mund halten und alles beim alten lassen.«
    »Sie wollen vermeiden, daß ihn jemand erschreckt«, sagte Hardwicke.
    »Da haben Sie recht, das will ich vermeiden. Ich möchte, daß der Postbote weiterhin den Lieferjungen spielt und die New Yorker Firma Edelsteine kauft. Alles soll bleiben, wie es ist. Und bevor

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