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Yoga ist auch keine Lösung (German Edition)

Yoga ist auch keine Lösung (German Edition)

Titel: Yoga ist auch keine Lösung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Becker
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    Lena fischte ihr Handy aus der Handtasche und stöhnte auf. »Hallo Jörg, was gibt´s?«, meldete sie sich.
    »Ich brauche dich im Büro. Und zwar gleich«, hörte sie ihren Chef sagen.
    »Jörg, bitte. Nicht heute! Die letzten Monate waren die Hölle, und ich habe Ron schon seit einer Ewigkeit nur noch zwischen Tür und Angel gesehen.« Nun hatte ihr Jörg die gute Laune verdorben.
    In den vergangenen Wochen hatte sie aufgrund der Klausuren kaum noch Zeit für Ron gefunden. Obwohl sie seit drei Monaten zusammenwohnten, sah sie ihn selten. Und selbst wenn sie beide zuhause waren, dann arbeitete Lena auf die Abschlussprüfung hin. Ihr Beziehungsleben lag ebenso brach wie ihr Sexleben.
    »Schätzchen, ich würde dich nicht anrufen, wenn ich mit diesem Kunden und seinen merkwürdigen Vorstellungen selbst klarkommen würde. Und gleich treffe ich mich mit einem Neukunden. Ich brauche dich!«
    Lena seufzte ergeben.
    Ihr blieb keine andere Wahl, als in Jörgs Werbeagentur zu fahren und den Eilauftrag zu bearbeiten. Schließlich hatte er ihr bereits vor ihrem Studienabschluss einige interessante Aufträge zugeschanzt, obwohl sie ihren Master of Art noch nicht in der Tasche hatte.
    »Ich bin in zwanzig Minuten da«, murmelte sie und legte auf.
    Auch wenn sie Jörg zu Dank verpflichtet war, so wäre sie trotzdem viel lieber, wie geplant, zum Delikatessengeschäft in die Kantstraße gefahren, um mediterrane Leckereien für ein romantisches Abendessen einzukaufen. Ihr Urlaub auf Ibiza lag zwar schon über zwei Jahre zurück, aber Lena wusste, wie sehr Ron die spanische Küche liebte. Gleich nach ihrer Reise hatten sie gemeinsam einen Kochkurs für Mittelmeerküche belegt, doch keiner der beiden hatte zwischenzeitlich die Muße gefunden, die Rezepte nachzukochen.
    Wenn sie sich beeilte, konzentriert arbeitete und einen Teil am Wochenende auf ihrem Mac zu Hause entwarf, könnte sie sich bestimmt für den Samstagabend einige Stunden freischaufeln. Es war höchste Zeit, sich mit Ron im Bett zu wälzen und die Arbeit für einen Abend zu vergessen.
    Jörgs Werbeagentur lag am Savignyplatz, und wenn sie an der Station Wilmersdorfer Straße aussteigen würde, käme sie direkt auf dem Weg zur Agentur am Feinkostladen vorbei. Lena klemmte sich ihren Mac und ihre Handtasche unter den Arm und rannte zur U-Bahn-Station am Potsdamer Platz.
    Die U-Bahn war um diese Uhrzeit brechend voll. Trotzdem zückte sie ihr Handy und rief Ron an, um ihm mitzuteilen, dass sie später nach Hause kommen würde. Sie hatte Mühe, ihn zu verstehen, und irgendwie kam es ihr vor, als reagiere er mehr oder minder gleichgültig auf ihre Nachricht. »Ist bei dir alles in Ordnung? Du hörst dich komisch an.«
    »Nein, Lena, alles bestens. Bis später dann.«
    Noch bevor Lena etwas sagen konnte, hatte Ron bereits aufgelegt. Er war offensichtlich doch sauer, wenn er es ihr gegenüber auch nicht hatte zugeben wollen.
    Lena hing ihren Gedanken nach und verpasste beinahe die Haltestelle Wilmersdorfer Straße. Vielleicht munterte Ron die Aussicht auf ein tolles Essen am Samstagabend auf. Sie hoffte es zumindest. Insgeheim verfluchte sie Jörg. Vermutlich hatte er wieder ein heißes Date mit einem knackigen Kerl, und sie durfte seinem Grobentwurf den grafischen Feinschliff verpassen. Die Ausrede mit dem Neukunden nahm sie ihm nicht ab. Nicht an einem Freitagnachmittag.
    Auch wenn sie Jörgs rücksichtsloses Verhalten ärgerte, würde ihm die Abwechslung guttun. Seit er seinen Freund verlassen hatte, ging er nur selten aus, und das Ganze lief schon seit gut zwei Wochen so. Für Jörgs Verhältnisse eine kleine Ewigkeit. Lena selbst erinnerte sich kaum noch daran, wann sie und Ron das letzte Mal wirklich guten Sex gehabt hatten. Auf alle Fälle war es schon bedeutend länger her, als vierzehn Tage.
    Im Feinkostladen angekommen, besorgte Lena Muscheln, Tintenfisch und Riesengarnelen sowie alle Gewürze und Zutaten, die sie für eine Paella benötigte. Dazu packte sie zwei Flaschen spanischen Rotwein und eine Flasche Hierbas, den Kräuterschnaps, der Lena nicht schmeckte, aber für den Ron schwärmte.
    Vollbepackt eilte sie weiter zum Savignyplatz, bis sie vor Jörgs Werbeagentur anhielt. Die Tüte lehnte sie an den Türrahmen und drückte dann auf die Klingel. »Kommt, macht schon auf«, murmelte sie.
    Nichts rührte sich.
    Unter leisen Flüchen kramte sie in ihrer Tasche nach dem Schlüssel. Lena stampfte wütend auf und starrte auf ihre Armbanduhr. Drei Uhr

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