Ravanas Rueckkehr
Pflock in seine Kehle. Mit einem erschrockenen Aufheulen setzte sich der Höllenhund auf. Der Pflock lag noch immer in Buffys Hand ... und die silberne Spitze deutete in ihre Richtung. Sie hatte den Höllenhund mit der falschen Seite getroffen.
Der Höllenhund grinste so breit, dass all seine Fänge freilagen, als er Buffys Handgelenk ergriff und brutal zusammenquetschte, um ihren Griff um den Pflock zu lösen.
Inzwischen griff Xander in der Nähe der Hütte ohne zu zögern einen anderen Höllenhund an. Während beide über den Boden rollten, stieß Xander mit dem Pflock zu, ohne darauf zu achten, wo er seinen Gegner traf.
Gleichzeitig stürzte sich ein weiterer Höllenhund auf Giles, der sich sofort auf die Knie fallen ließ und den Pflock hochriss.
Buffy schwang, die linke Faust und ließ sie dem Höllenhund in die Schnauze krachen, einmal, zweimal, dreimal. In der Sekunde, in der die Kreatur das Gleichgewicht verlor, rollte sie sich nach links und schleuderte ihn von sich. Doch der Höllenhund war sofort wieder auf allen vieren und wollte sich erneut auf sie stürzen. Buffy holte mit dem rechten Bein aus und trat dem Biest in das Gesicht. Mit einem schmerzerfüllten Grunzen fiel es nach hinten und landete wenige Schritte entfernt auf dem Boden. Doch nicht lange.
Aber als der Höllenhund sie erneut angriff, war Buffy bereits auf den Knien, drehte den Pflock so in ihrer Hand, dass die Spitze von ihr weg deutete, und stieß zu, als sich die Bestie auf sie stürzen wollte.
Der Pflock drang tief in den Körper der Kreatur ein. Mit einem schrecklichen Gurgeln fiel sie schwer auf Buffy herab und blieb, die Jägerin unter sich begrabend, reglos liegen.
»Also hör mal«, murmelte Buffy, während sie den erschlafften Leib von sich runterschob. »So gut kennen wir uns doch gar nicht, mein Junge.« Sie stand auf und schlug sich den Schmutz aus den Kleidern, ehe sie den Höllenhund eingehender betrachtete. Blut klebte an seinen Lippen und seinem Kinn, und seine Augen starrten leblos zum Mond hinauf.
Schritte hasteten durch die Dunkelheit auf sie zu.
»Buffy!«, rief Giles erleichtert. »Ist mit dir alles in Ordnung?«
Sie nickte, tastete aber gleichzeitig vorsichtig ihren Hinterkopf ab, wo sie eine große Beule entdeckte, glücklicherweise aber kein Blut. Ihr Rücken schmerzte, und ihre Beine fühlten sich steif an, außerdem war ihre Schulter ausgerenkt. Mit einem geschickten Griff renkte sie das Gelenk wieder ein. »Ich werd's überleben ... es macht nur keinen Spaß. Jedenfalls nicht in nächster Zeit.«
»Wir sollten schleunigst von hier verschwinden«, sagte Giles. »Anderenfalls werden wir eine Menge Fragen beantworten müssen ... größtenteils gegenüber Leuten, die uns aushorchen werden, während sie uns Handschellen anlegen.« Dann drehte er sich um und betrachtete den Höllenhund am Boden mit düsterer Miene.
Buffy sah sich nach den anderen um und fragte: »Haben wir alle erwischt?«
»Wenn sich keiner in der Hütte versteckt hat«, sagte Willow.
»Es gibt nur fünf Motorräder«, entgegnete Xander, »und ich bezweifle, dass sie mit Sozius fahren.«
»Genau, es sind nur fünf, also gehen wir«, meinte Cordelia, in deren Tonfall eine erste Spur ungeduldigen Gejammers mitschwang.
»Nein, Willow hat Recht«, widersprach Giles. »Wir müssen uns vergewissern.«
Buffy bückte sich und riss den Pflock aus dem Leib der toten Kreatur am Boden. »Ich überprüfe die Hütte«, erklärte sie.
Zuerst humpelte sie ein wenig, erholte sich aber schnell wieder und legte den Rest des Weges raschen Schrittes zurück. Die Stufen hinauf, über die Veranda ... an der offenen Tür blieb sie stehen.
Drinnen herrschte ein unglaubliches Chaos. Und dann dieser Gestank. Offensichtlich legten Höllenhunde wenig Wert auf Hygiene ... besser gesagt, gar keinen. Außerdem hatten sie den Kühlschrank nicht benutzt, denn ihre Essensreste lagen überall im Raum verteilt. Hier ein Fuß, da ein Kopf... es war kein sehr schöner Anblick. Darauf bedacht, nirgends reinzutreten, durchquerte Buffy die ganze Hütte. Sie war leer.
So schnell wie möglich verließ Buffy das Gebäude, hastete die Stufen hinunter und ging zurück zu ihren Freunden. »Niemand mehr da«, sagte sie. »Fahren wir.«
2
Am nächsten Tag hatte Giles viel zu tun. Denn seit er von der Sache mit den Rindern gehört hatte, war alles andere bei ihm liegen geblieben - er war überzeugt, dass dieser Vorfall nichts Gutes verhieß, und wollte daher unbedingt mehr über
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