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Ravanas Rueckkehr

Ravanas Rueckkehr

Titel: Ravanas Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Arbeitsplatzbeschreibung eines Wächters, sich mit den Freunden der jeweiligen Jägerin abzugeben, doch das hatte seinen Grund zumindest teilweise darin, dass eine typische Jägerin für gewöhnlich wenige beziehungsweise überhaupt keine Freunde hatte.
    Aber Buffy Summers war keine typische Jägerin.
    Die Aufgabe eines Wächters bestand darin, die Jägerin auf ihre Pflicht vorzubereiten und dafür zu sorgen, dass sie diesem Auftrag mit so viel Energie nachging, dass nur wenig Zeit für ein Privatleben blieb. Eine Jägerin trug in der Tat eine schwere Verantwortung, und ihre Vorbereitungen, ihre Ausbildung und Pflichtergebenheit waren alles, was zwischen ihrem Leben und dem Tod stand - womit für andere Interessen wenig Spielraum blieb.
    Dennoch war es Buffy gelungen, etwas zu tun, womit weder Giles noch der Rat der Wächter gerechnet hatten: Statt ihr normales Leben hinter sich zu lassen und sich unter seiner Anleitung ganz ihrer Ausbildung hinzugeben, hatte sie einen Teil ihres Lebens einfach mitgebracht und Giles auf diese Weise partiell in ihr Leben integriert.
    Das war gar nicht mit Absicht geschehen; ihre Freunde waren einfach durch Zufall über Buffys wahre Berufung gestolpert. Und die Bereitschaft von Xander, Willow und Cordelia, gemeinsam mit ihr gegen Vampire, Dämonen und andere bösartige Kreaturen zu kämpfen, war völlig überraschend gewesen. Ehe Giles wusste, wie ihm geschah, hatte er nicht mehr nur mit einer Jägerin gearbeitet, sondern mit einer Jägerin und vier... nun, Hilfsjägern. So etwas hatte es noch nie gegeben, und Giles war überzeugt, dass der Rat diese Arbeitsweise missbilligte.
    Am Anfang hatte Giles sich schreckliche Sorgen um Buffys Freunde gemacht, hatte befürchtet, sie wüssten überhaupt nicht, auf was sie sich einließen, als sie beschlossen, Buffy zu unterstützen. Eigentlich war er als Wächter nur für Buffy verantwortlich, aber er fühlte sich auch für ihre Freunde verantwortlich. Die Geschwindigkeit, mit der sie das böse nächtliche Treiben akzeptiert hatten, das einen so großen Raum in Buffys Leben einnahm, hatte ihn überaus verblüfft. Er empfand ihre Lebendigkeit und ihren Humor als erfrischend ... auch wenn zu diesem Humor die eine oder andere Hänselei über seine britische An zählte. Selbst wenn sie ihn manchmal frustrierten oder gar zur Verzweiflung zu treiben drohten, gab es immer wieder Gelegenheiten, bei denen ihre Anwesenheit von unschätzbarem Wert war. Und er genoss ihre Gesellschaft, genoss es, Teil ihres Lebens zu sein; in seinem mit Arbeit, dem Kampf gegen unvorstellbar böse Mächte und Deweys Dezimalklassifikation angefüllten Leben halfen sie ihm, alles etwas leichter zu nehmen, ja, sogar, sich jung zu fühlen. Nun ... zumindest jünger.
    Giles ergriff einen Stapel zurückgegebener Bücher und machte sich daran, sie wieder in die Regale einzusortieren.
    Willow betrat die Bibliothek, einen Daumen unter dem Schultergurt ihrer Büchertasche, und stellte erstaunt fest, wie still es war. Natürlich war hier, wie in jeder Bibliothek, sowieso Ruhe gefordert, was speziell auf dieser High School normalerweise kein Problem darstellte, da der Großteil der Schüler wenig Neigung verspürte, den düsteren Ort aufzusuchen. Trotzdem war es an diesem Tag noch stiller als sonst. Da waren keine leisen Stimmen, kein Stühlerücken, keine Schritte, kein Rascheln. Sogar der Ausgabetresen war verlassen. Erst als Willow genauer hinhörte, konnte sie weiter hinten leises Murmeln vernehmen, und als sie sich nach der Quelle des Geräusches umsah, entdeckte sie Oz und Xander mit gesenkten Köpfen in einer Ecke. Vor Oz lag ein aufgeschlagenes Buch.
    Willow schlich sich an Oz heran, beugte sich vor, schlang die Arme um seinen Hals und küsste ihn auf den Hinterkopf. Oz zuckte erschrocken zusammen.
    »Hi, Leute«, begrüßte sie die beiden lächelnd.
    Xander sah wenig begeistert auf. »Oh, äh ... hi, Willow«, sagte er. Dann richtete er sich auf, streckte sich und fing an, seinen Nacken mit den Fingern zu massieren.
    »Wir lernen«, sagte Oz.
    Sie ließ ihn los und trat neben den Tisch. »Oh. Störe ich euch?«
    »Gewissermaßen«, meinte Xander.
    »Männergespräche?«, fragte sie grinsend.
    Xander schüttelte den Kopf. »Oh, nein. Wir versuchen Beowulf auf Spanisch auswendig zu lernen.«
    »Wir lernen wirklich«, betonte Oz.
    »Wir fragen uns gegenseitig ab«, fügte Xander hinzu. »Und auch wenn das schwer zu glauben ist, wir kommen langsam voran. Darum wäre es ganz nett,

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