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Raven - Schattenreiter (6 Romane)

Raven - Schattenreiter (6 Romane)

Titel: Raven - Schattenreiter (6 Romane) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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prallte harmlos davon ab und heulte als Querschläger durch die Halle.
    Sergeant Kemmler war viel zu verblüfft, um einen weiteren Schuss abzufeuern. Ravens Hand zuckte vor, schmetterte ihm die Waffe aus der Rechten und berührte flüchtig seine Schläfe. Kemmler stieß ein schmerzerfülltes Seufzen aus und sank bewusstlos zu Boden.
    Raven lachte boshaft, versetzte dem reglos Daliegenden einen Tritt und drehte sich dann wieder zu Card um.
    »Raven! Hilfe!«
    Der Besessene krümmte sich wie unter Schmerzen zusammen, als ihn der geistige Hilferuf seines Meisters traf. Er ruckte herum, stieß einen gellenden Schrei aus und hetzte mit weit ausgreifenden Schritten auf die Freitreppe zu.
    Auf den obersten Stufen spielte sich ein fantastischer Kampf ab. Der Schattenreiter hatte die Zeit, in der Raven durch die beiden Polizisten abgelenkt war, dazu genutzt, die Treppe emporzustürmen und sich auf den Magier zu stürzen.
    Raven erkannte sofort, dass der Assassine gegen den gigantischen Dämon keine Chance hatte. Die beiden dunklen Körper verkrallten sich ineinander, dann stieß der Dämon seinen Gegner von sich. Der Assassine torkelte. Sein Gesicht wirkte verschwollen, und aus Mund und Nase sickerte Blut.
    Aber auch der Schattenreiter war in dieser ersten Runde nicht ohne Blessuren davongekommen. Über seiner linken Schulter zeigte sich ein allmählich größer werdender dunkelroter Fleck. Sein Blick heftete sich nervös auf den winzigen Dolch in der Hand des Magiers.
    Aber die Kampfpause währte nur Sekunden. Noch während Raven die Treppe in Angriff nahm, stürzte sich der Dämon erneut auf den kleineren Magier. Der Dolch des Assassinen blitzte auf, grub eine lange blutige Spur in den Hals des Dämons und ließ den Giganten zurücktaumeln.
    Der Riese brüllte auf, warf sich herum und griff noch im Zusammenbrechen nach der Hörnerkrone des Assassinen. Seine Finger verkrallten sich in dem goldenen Schmuckstück und rissen es vom Haupt des Magiers.
    Genau in diesem Moment erreichte Raven das obere Ende der Treppe. Er federte mit einem wütenden Satz auf den knienden Dämon los ...
    »Nein!«
    Der Assassine schrie in höchster Not auf. Raven hatte plötzlich das Gefühl, gegen eine unsichtbare Wand zu prallen. Er stolperte zurück, trat ins Leere, stürzte rücklings die Treppe hinunter und überschlug sich, ehe er am Fuße der Treppe liegen blieb.
    Als er sich wieder aufrichtete, bot sich ihm ein fantastisches Bild. Der Assassine war mitten in der Bewegung erstarrt. Vor ihm hockte der schwarzhäutige Dämon, die Hörnerkrone mit beiden Händen hoch über den Kopf erhoben.
    »Jetzt ist es vorbei«, keuchte er. »Du hast verloren, Assassine! Gib die beiden frei!«
    Das Gesicht des Assassinen zuckte. »Du bist wahnsinnig«, keuchte er. »Ich werde dich vernichten! Du ...«
    »Du wirst nichts tun«, unterbrach ihn der Dämon. »Löse den Bann, oder ich zerbreche die Krone!«
    »Das wagst du nicht!«, zischte der Assassine. Seine Stimme bebte vor Hass und Angst.
    »Ich tue es«, drohte der Dämon. »Gib sie frei, oder ich vernichte dich und alles, was du geschaffen hast!«
    »Dann stirbst du auch!«
    Der Dämon lächelte geringschätzig. »Habe ich eine Wahl? Du würdest mich so oder so töten.« Er hob die Krone. Raven konnte sehen, wie sich die mächtigen Muskeln des Dämons spannten. »Gib sie frei!«, befahl er. »Löse den Bann! Sofort!«
    Der Assassine starrte sein Gegenüber einen Moment lang an, dann drehte er sich wie unter einem inneren Zwang um und berührte Janice flüchtig an der Stirn.
    Die junge Frau taumelte zurück. Ein dünner, spitzer Aufschrei entrang sich ihrer Kehle. Sie schlug die Hände vors Gesicht, brach in die Knie und krümmte sich wie unter Schmerzen. Als sie die Hände wieder herunternahm, sah Raven, dass ihre Augen wieder ein normales Aussehen angenommen hatten. Der Fluch des Assassinen war von ihr genommen!
    »Jetzt ihn!«, befahl der Schattenreiter mit einer herrischen Kopfbewegung zum Fuß der Treppe.
    Der Assassine drehte sich langsam um, starrte Raven an und machte eine komplizierte Bewegung mit den Händen.
    Raven spürte, wie das unbeschreibliche Etwas in ihm verschwand. Ein seltsames, an Schwindel erinnerndes Gefühl breitete sich in seinem Schädel aus. Es war, als wäre sein Bewusstsein bisher in ein dichtes Netz dünner, halb transparenter Schleier eingewickelt gewesen, die jetzt einer nach dem anderen weggezogen wurden.
    Dann war es vorbei. Der Druck verschwand vollends, und Raven atmete

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