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Raven - Schattenreiter (6 Romane)

Raven - Schattenreiter (6 Romane)

Titel: Raven - Schattenreiter (6 Romane) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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heruntergekommen, um etwas in Erfahrung zu bringen. Ich möchte Sie nicht enttäuschen.«
    Sie gingen los. Das flackernde Licht, das ihnen den Weg hierher gewiesen hatte, nahm allmählich an Intensität zu, und nach einer Weile gingen sie durch ein Meer grüner, unwirklicher Helligkeit.
    Ravens Blick war starr auf Stones Rücken gerichtet. Er spürte, dass dieser Mann nicht das war, was er zu sein schien. So wie Raven vorhin im Hause der Giffords gespürt hatte, dass der Stein mehr als ein Stein war, spürte er jetzt, dass Stone nur noch äußerlich ein Mensch geblieben war. Unter der Maske des Normalen verbarg sich etwas Anderes. Etwas, das schlimmer, viel, viel schlimmer und fremdartiger als die Zombies rechts und links von ihnen war.
    Der Gang endete vor einer niedrigen, rostzerfressenen Metalltür. Stone öffnete sie, trat zur Seite und machte eine einladende Handbewegung. »Bitte, meine Herren.«
    Raven trat gebückt durch die Tür.
    Der Anblick verschlug ihm für einen Moment den Atem.
    Sie standen im Eingang einer riesigen unterirdischen Kuppel. Unter der Decke hing ein grünes, waberndes Leuchten - Licht, das auf eigenartige, grausige Weise zu leben schien -, und die Wände waren mit bizarren Zeichnungen in der gleichen kränklichen Farbe des Lichts überdeckt. Aber von alldem nahm Raven nur am Rande Notiz. Sein Blick hing wie gebannt auf dem dreifachen Kreis kniender Menschen auf dem Boden der Halle.
    Es waren viele, sehr viele. Beinahe dreihundert, wie er sich erinnerte. Männer, Frauen und Kinder ohne Unterschied. Alle, die den Zusammenstoß der beiden Züge ohne schwere Verletzungen überstanden hatten.
    Er sah auf und suchte Cards Blick, aber in den Augen des Inspektors stand nur Entsetzen und eine langsam aufdämmernde, bange Erkenntnis.
    »Gehen Sie!«, sagte Stone hinter ihnen grob.
    Einer der Zombies versetzte Raven einen derben Stoß in den Rücken, der ihn durch die Tür und ein paar Schritte weit in die Halle hineintaumeln ließ.
    »Ich sagte es bereits«, sagte Stone, »es war nicht sehr klug von Ihnen hierherzukommen. Aber Sie werden Zeuge eines Ereignisses sein, das der Welt, wie Sie sie kennen, ein Ende bereitet.«
    Raven drehte sich langsam um.
    »Wer sind Sie?«, flüsterte er. »Was sind Sie, Stone?«
    Stone lächelte.
    »Sie werden die Antwort schneller finden, als Ihnen lieb ist«, sagte er ruhig. »Aber dieses Wissen wird Ihnen nichts mehr nutzen, glauben Sie mir. Die Tage Ihrer Herrschaft sind vorüber. Endgültig.«
    »Sie wollen die ... Menschheit auslöschen?«, keuchte Card.
    Stone zog eine Grimasse. »Blödsinn«, schnappte er. »Aber ich werde den wahren Herren dieser Welt wieder zu dem Platz verhelfen, der ihnen zukommt, Inspektor.«
    »Den wahren Herren?«
    »Diese Welt hat nicht immer den Menschen gehört«, antwortete Stone. »Es gab bereits Leben auf der Erde, lange bevor die Menschheit auf dem Plan erschien. Leben, das perfekter und großartiger war, als Sie es sich je erträumen könnten, Card. Eine Rasse, die euch Menschen wie Götter erschienen wäre.«
    »Und Sie sind - einer von ihnen?«, fragte Raven.
    Stone antwortete nicht gleich. Als er schließlich sprach, zitterte seine Stimme vor mühsam unterdrücktem Hass.
    »Ich war es«, murmelte er. »Heute bin ich nur noch ein Schatten meiner Selbst, so wie alle anderen, die übrig geblieben sind. Aber wir werden wieder stark werden. Die Zeit des Wartens ist endgültig vorbei. Die Sterne stehen günstig, und alle Voraussetzungen sind erfüllt.«
    Card wollte etwas sagen, aber Raven legte ihm rasch die Hand auf die Schulter und brachte ihn mit einem warnenden Blick zum Verstummen. Stone würde auch allein weiterreden, und er würde vielleicht mehr verraten, als er wollte.
    »Sie haben uns besiegt«, fuhr er fort.
    »Sie?«
    »Die Magier«, nickte Stone. Seine Stimme klang dumpf. »Sie nannten sich Magier, aber sie waren nichts. Schmutz, den wir unter unseren Füßen hätten zertreten sollen, als noch Zeit war. Sie täuschten uns, aber sie zahlten einen hohen Preis dafür. Sie haben das Volk der Thul Saduun ausgelöscht, aber auch sie fanden den Untergang. Doch ihr Sieg war nicht perfekt. Viele von uns überlebten, und so waren wir über Millionen und Abermillionen von Jahren dazu verdammt, unter euch Menschen zu leben und auf den Moment zu warten, das Tor über die Zeiten aufzustoßen. Es gibt uns noch, Raven - viele, sehr viele von uns. Und heute, heute Nacht, werden wir wieder auferstehen!«
    »Und dazu brauchen Sie diese

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