Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Readwulf

Readwulf

Titel: Readwulf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sofi Mart
Vom Netzwerk:
im Radio leise mitlaufen, stellte noch eine Kerze auf den Tisch und rief sie aus dem Bad zu mir.
    Mein Brötchen verschlang ich pur, dann fragte ich sie: »Sag mal, wohin bist du gestern Abend eigentlich so eilig verschwunden?«
    Cloé legte den Kopf zur Seite und schmunzelte mich an.
    »Wir hatten keinen Wein mehr. Außerdem dachte ich, ihr wollt mal kurz alleine sprechen.«
    »Biest.«
    »Als ich wieder kam, dachte ich schon: Auweia! Aber als Read dein Zimmer nicht mehr verlassen hat ...«, erklärte sie frech grinsend weiter.
    »Du alte Kupplerin.«
    »Hey, aufpassen `alte´ lass ich mir aber nicht sagen«, drohte sie scherzhaft mit erhobenem Zeigefinger.
    Die Zeit flog nur so dahin. »Oh, wir müssen leider später weiter quatschen«, erklärte ich, als ich auf die Uhr blickte: »Ich hab heute meine erste Schicht mit Nathan. Der wird sicher pünktlich sein und ich muss noch ins Bad.«
    »Nath ist auch ein schicker Junge«, bemerkte sie schmunzelnd.
    »Was ist mit Luke?«
    »Anschauen wird doch noch erlaubt sein. Blind bin ich schließlich noch nicht.«
    »Ich kann ihn ja gern mal zum Essen einladen«, erwiderte ich infantil.
    »Ab ins Bad mit dir, du freches Ding«, witzelte sie zurück und warf mir das Küchentuch hinterher.

    Gedankenversunken blickte ich zufrieden aus dem Beifahrerfenster.
    »Hey Schlafmütze. Aufwachen! Wir sind da«, stupste Nathan mich von der Seite an. Entschuldigend, aber total verklärt, starrte ich ihn an.
    »Sitzt dir der Schock von gestern noch in den Knochen, oder was ist heute mit dir los?«, fragte er neugierig.
    »Das wird es sein«, antwortete ich knapp und versuchte mich etwas zu sammeln.
    »Komm, wird schon nicht so schlimm werden. Ich bin ja auch noch da«, erklärte er aufmunternd.
    Auf dem Weg ins Labor, kam uns Dr. Sharma im Treppenhaus entgegen: »Sie solle bide glei su Dr. Nail komme!« Ich nickte und bog in den Bürotakt ab. »Bis nachher«, winkte ich Nathan dabei zu.
    Ich schlug mit zwei Fingern dreimal an die Bürotür. »Kommen sie nur Miss Pickering, kommen sie nur«, erwiderte Dr. Nail mein Klopfen.
    Er saß hinter seinem Schreibtisch und studierte aufmerksam eine Patientenakte, dann blickte er auf.
    »Ich hoffe sie verstehen, dass ich sie vorerst nicht aktiv an weiteren Obduktionen teilnehmen lassen kann. Der gestrige Vorfall ist leider noch ungeklärt und scheint kein Einzeldelikt zu sein.«
    »Sie vermuten einen Serientäter?«, erwiderte ich.
    »Ja, aber mehr darf ich ihnen dazu nicht sagen Miss Pickering. Sie werden erst einmal im Labor arbeiten und dann werden wir weitersehen. Bitte melden sie sich direkt bei Dr. Sharma, er ist bereits informiert.«
    »Selbstverständlich«, entgegnete ich und drehte auf dem Absatz um.
    Labor und Rechtsmedizin lagen zwar auf der selben Etage, also ein Stockwerk über den Büros, waren aber durch das Treppenhaus von einander getrennt.
    Im Labor bekam ich einen eigenen Arbeitsplatz von Dr. Sharma zugewiesen. Er hatte einen Stapel Laborergebnisse vorbereitet, die ich nun in den Computer übertragen sollte. Das war eine recht eintönige Arbeit. Ich rief Patientendaten auf, nahm dazu die entsprechenden Ergebnisse, verglich die bereits vorhanden Daten und ergänzte fehlendes in der Maske. Meist handelte es sich um Vaterschaftstests. Verblüffend wie hoch die Anzahl an negativen Ergebnissen war, andererseits prüft man ja oft auch nur im Verdachtsfall.
    Mir war es einerlei, diese Aufgabe erschien einfach zu dröge. Viel lieber hätte ich mich in der Rechtsmedizin herumgetrieben. Ich war so neugierig, ob Dr. Richards noch etwas mehr über die Todesursache von Kassandra Stevens in Erfahrung bringen konnte.
    Plötzlich schoss mir ein Gedanke durch den Kopf: Mensch, du bist manchmal so blöd. Echt! Ich schüttelte über mich selbst den Kopf.
    Ich saß doch genau vor der Quelle allen Wissens: Dem Computer.
    Da Dr. Sharma unerwartet mit meiner Aufsicht beauftragt wurde, gab er mir seinen eigenen Zugang. Das hieß auch uneingeschränkter Zugriff auf alle Akten, oder nicht?
    Ich wechselte die Maske: »Bingo, Zugriff gewährt« Ich suchte sofort nach den Obduktionsberichten von Gracy und Kassandra.
    Bei beiden stand: Todesursache ungeklärt. Bei Gracy waren zudem die Laborergebnisse eingetragen, jedoch ohne Befund. Das kann doch nicht sein? , dachte ich enttäuscht.
    In Gedanken ging ich nochmals alles durch: »Irgendetwas habe ich übersehen. Was, aber was nur, zum Teufel?«
    Im Flur bewegte sich etwas. Schnell wechselte ich die Masken

Weitere Kostenlose Bücher