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Readwulf

Readwulf

Titel: Readwulf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sofi Mart
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geschummelte er sich selbst. Ihm war klar, das Frauen so etwas wahrscheinlich anders sehnen könnten, er war ja aber keine.
    Diese Nacht wurde auch so turbulent genug. Juliettes Schlafwandelei verwunderte ihn keinesfalls. Ihm ging es selbst als Kind nicht anders. Je mehr Zeit sie gemeinsam verbrachten, um so stärker wurde er an seine Kindheit und die eigenen Anfänge erinnert.
    Er hatte leider niemanden, der ihm bei dieser Sache zur Seite stand. Da würde es Juliette deutlich besser ergehen. Er würde ihr alles, was er bereits erforscht hatte, erklären und beibringen.
    Darius und die Ordensbrüder bestärkten ihn damals lediglich, sich so anzunehmen, wie er nun mal war. Er trainierte oft allein im Wald und je mehr er über sich herausfand, desto verschlossener wurde er den Anderen gegenüber. Er war anders und das machte ihn zum Außenseiter. Er wurde verehrt und das machte ihn zum Alleingänger. Er wurde nie zurückgehalten und das machte ihn zum Mörder. Jetzt war er froh, dass Darius nicht wusste, zu was Readwulf überhaupt im Stande war. Seine leuchtenden Augen zum Beispiel hatte er bisher nur Juliette offenbart und dies auch eher unfreiwillig.

    Auf Darron war wie immer Verlass. Wie vereinbart, tauchte er am Vormittag in Jules Wohnung auf. Seine neusten Informationen bestätigten Readwulfs Verdacht. Nathan Dunn war viel zu unvorsichtig im Umgang mit seiner Kreditkarte und der Zufall zu groß, dass er gleichzeitig in Frankreich Urlaub machte.
    Er hatte also tatsächlich seinen Geruch an Jules wahrgenommen, als sie attackiert wurde. Und genau denselben Gestank hatte Read bemerkt, als er sie im Kühlraum der Gerichtsmedizin gefunden hatte. Bisher konnte er diese Note nur keiner Person eindeutig zuordnen. Kein Wunder, die beiden Herren waren sich bislang nie persönlich begegnet. Das würde sich schon bald ändern und bis dahin war Darron instruiert. Wenn er sie hätte töten wollen und da war sich Readwulf sicher, wäre Nathan bereits in Frankreich gründlicher gewesen. Und dass er überhaupt die Chance dazu bekam, verzieh sich Read nicht. Er wollte herausfinden, was man mit Juliette vor hatte und Darius wusste eindeutig eine Antwort auf diese Frage.
    Auf der Fahrt nach `Buckfast Abbey´ stellte sich Read immer wieder vor, auf welch grausame Weise er sich an Nathan rechen würde, falls dieser Jules jemals auch nur nochmal ein Haar krümmen würde. Ein ungutes Gefühl überkam ihn und der kalte Schauer auf seinem Rücken wollte einfach nicht vergehen. Er hatte trotz aller Vorsicht, das Gefühl seine Juliette gerade jetzt im Stich zu lassen.
    Nur gut, dass er sein Ziel fast erreicht hatte, sonst hätte er noch auf der Stelle kehrt gemacht. Darius kam ihm erstaunt entgegen: »Ich habe deinen Anruf erwartet, was machst du hier?«, fragte er verärgert. »Ich hoffe du bringst mir endlich die Nachrichten, auf die ich seit langem warte«, fuhr er schroff fort.
    Mit einem Satz drückte Readwulf Darius an die kalte Klostermauer: »Pass auf was du sagst, alter Mann!«, drohte er wütend.
    »Ich bin nicht länger dein Handlanger, mach deine Drecksarbeit selbst! Und jetzt gibst du mir ein paar Antworten. Verstanden!«
    »Was erlaubst du dir eigentlich«, protestierte sein Ziehvater. Du bist, wer du bist. Du kannst deinem Schicksal nicht entkommen mein Sohn.«
    »Schicksal? Ausgerechnet du wagst es von Schicksal zu sprechen. Ich weiß von den `Lupinern´ und du hast mich einige von ihnen töten lassen«, brüllte Read los. Darius stand ihm nur kühl gegenüber.
    Read biss die Zähne zusammen. Dicht an Darius Ohr sagte er: »Eins versteh ich jedoch nicht. Warum? Da du selbst einer von ihnen bist?«
    »Woher willst du ...«
    »Was ist in der goldenen Truhe?«, unterbrach ihn Read sehr ungeduldig. Mit dieser Frage hätte Darius wohl im Traum nicht gerechnet und genauso überrumpelt sah er jetzt auch aus.
    »Los rede oder ich ...«, drohte Read mit der Faust vor seinem Gesicht.
    »Junge«, empörte sich der Grauhaarige. »Glaub mir doch, es war alles nur zu deinem Besten«, versicherte dieser dann mit zittriger Stimme.
    »Du machst mich zu einem Monster und das soll mein Bestes sein?«, brüllte Readwulf erneut los.
    »Komm mit!« Er packte ihn und zerrte Darius hinter sich her ins Haupthaus. Einige der Ordensbrüder kreuzten ihren Weg, doch Read setzte unbeirrt seinen Kurs zu Darius Privaträumen fort.
    Dort angekommen verriegelte er die schwere verzierte Holztür hinter sich und drückte seinen Ziehvater in den ledernen

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