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Readwulf

Readwulf

Titel: Readwulf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sofi Mart
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was man mir auch gespritzt hatte. Was war das und wie viel Glück brauchte man, das zu überleben? Das konnte kein Zufall mehr sein. Das alles geschah nur wegen mir! Warum?
    Warum, warum, warum! Die Gedanken in meinem Kopf überschlugen sich schon wieder. Wenn ich hätte wenigstens offen mit Dr. Nail sprechen können, aber so … keine Chance. Alles was ich wusste, machte mich selbst verdächtig, oder hörte sich für alle anderen absurd an. Auch zusätzlichen Ärger mit der Polizei wollte ich nicht riskieren. Am liebsten wäre ich auf der Stelle heim gefahren.

    Um Punkt 16:00 Uhr stand ich, vor Dr. Nails Bürotür und klopfte verhalten. Vielleicht hört er nichts, dann geh ich einfach wieder, dachte ich doch ein: »Herein«, erstickte diesen letzten Anflug von Hasenfuß im Keim.
    Da standen die Herren: Nail, Richards und Iwann Dickens und schauten mir gespannt ins Gesicht. Noch eine krelle Lampe und die Stimmung war perfekt.
    »Guten Tag«, begann ich. Mehr fiel mir nicht ein.
    »Miss Pickering, wir sprachen gerade von ihnen« antwortete Dr. Nail.
    Das glaub ich sofort!, dachte ich.
    »Kommen sie. Setzten sie sich doch bitte«, forderte er mich auf. Ich nahm vor dem Schreibtisch platz, während Dr. Richardss am Fenster stehen blieb und der Kommissar im Zimmer hinter mir auf und ab ging: »Sie waren verreist?«, begann er. Was fragt der, wenn er es doch genau weiß? Der Unterton in dieser Frage machte mich wütend.
    »Frankreich. Kann ich nur empfehlen.«
    »Gut, kommen wir gleich zur Sache. Sie hatten Dr. Richardss vor ihrer Abreise auf Einstichmale an den Leichen hingewiesen.«
    »Das ist richtig, aber es war exakt eine Wunde pro Opfer, um genau zu sein.«
    Der Kommissar neigte den Kopf zur Seite und kniff missbilligend die Augen zusammen: »Nun, es hat sich herausgestellt, dass sie nicht ganz Unrecht mit ihrer Beobachtung haben könnten. Das Labor hat in allen Leichen das selbe tödliche Toxikum nachweisen können.«
    »Wirklich?«, fuhr ich ihm ins Wort.
    Er zog die Brauen nach oben: »Es handelt sich um eine Substanz Namens Ricitox. Schon mal gehört?«, fragte er dabei forschend in meinem Gesicht.
    »Nein tut mir leid, ich kenne nur Ricin«, antwortete ich aufrichtig.
    »Sie liegen vollkommen richtig Miss Pickering«, warf Dr. Nail sofort ein: »Ricitox ist eine Weiterentwicklung, mit dem Ursprung Ricin. Dieser Wirkstoff ist wirklich faszinierend!« Er kam etwas ins Schwärmen.
    »Wir nennen es wohl besser Gift«, wies ihn Dickens mit einem Augenzwinkern zurecht: »Aber bitte, fahren sie fort Doktor.«
    »Kommissar Dickens ist eigentlich hier, um sich bei Ihnen zu bedanken, Juliette. Durch ihren Hinweis wurden die Blutproben noch einmal auf schwer nachzuweisende Substanzen untersucht.«
    »Genau das war mein Anliegen. Dank ihnen haben wir jetzt eine Todesursache: Mord!«, sagte er und dabei studierte er erneut meine Reaktion.
    »Das ist gut, oder?« Er runzelte die Stirn. Was soll man darauf sonst antworten? Ich war selbst ein Opfer und machte mir trotzdem Vorwürfe. »Ich hoffe sie schnappen den Täter bald.«
    »Keine Sorge Miss Pickering, wir ermitteln bereits.« Das klang schroff. War ich nun verdächtig?
    »Wenn Ihnen noch etwas ein oder auffällt, melden sie sich bitte direkt bei mir. Mein Karte haben sie noch?«
    Ich bestätigte mit einem Nicken.
    »Dann wünsche ich noch einen schönen Tag zusammen«, sagte er in die Runde und verschwand aus der Tür. Ich war erleichtert. Ich hatte nichts verbrochen und doch Angst entlarvt zu werden. Ein schreckliches Gefühl, an dass ich mich ebenfalls nicht gewöhnen würde.
    Nachdem Dickens außer Reichweite war, kam Dr. Richardss langsam auf mich zu: »Miss Pickering.«
    Ich schaute auf.
    »Wir schätzen ihre Aufmerksamkeit sehr, aber in Zukunft handeln sie bitte nicht mehr so eigenmächtig. Haben wir uns richtig verstanden?« Er verließ das Büro mit einem Lächeln auf den Lippen. Wie sollte ich ihn da ernst nehmen?
    Dr. Nail schaute mich fragend an: »Wir sind dann fertig so weit oder haben sie noch etwas auf dem Herzen, meine Liebe?«
    Ich ergriff die Chance: »Ricitox, was ist so faszinierend daran?«
    Er reichte mir ein Blatt Papier über den Tisch. »Das können sie behalten. Auf Wiedersehen.«
    »Moment, mein Dienstplan?«
    »In dieser Woche haben sie Bereitschaftsdienst.« Er reichte mir zum Abschied die Hand und nickte nochmals anerkennend.
    Grübelnd verließ ich das Gebäude in Richtung Parkplatz, die Augen in diese wissenschaftliche Abhandlung über

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