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Readwulf

Readwulf

Titel: Readwulf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sofi Mart
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leuchtenden Augen. Die sahen zwar spitze aus, waren aber für normale Menschen nicht erklärbar. Mein Forschungsdrang und Wissensdurst kehrte zurück.
    Gerade als ich Read von meiner Entdeckung berichten wollte, fiel die Flurtür ins Schloss und wieder übermannte mich dieser Schmerz in meinen Ohren. Erschrocken riss ich die Zimmertür auf: »Read«, schrie ich.
    »Jules« Er sah erschrocken aus.
    »Ich dachte du bist einfach gegangen«, erklärte ich erleichtert.
    »Nein. Darron holt nur seine Tasche aus dem Auto.«
    »Oh gut. Ich muss dir unbedingt etwas sagen«, fuhr ich aufgeregt fort: »Ich hab euch hören können.«
    »Du lauschst?«, antwortete er ziemlich erstaunt.
    »Ach quatsch. Ich konnte dich glasklar hören. Also so wie jetzt gerade, meine ich und zwar in meinem Zimmer.« Ich platzte fast vor Stolz. Er lächelte mich an: »Und das ist neu für dich.«
    »Ja völlig. Das war wie ein schmerzhaftes Echo. Leider kann ich es nicht kontrollieren.« Ich blickte verschämt zu Boden und fügte an: »Wie eigentlich alles an mir. Es tut mir leid, wegen vorhin meine ich.«
    »Nein, mir tut es leid. Ich war nicht sehr feinfühlig.« Er hob mein Kinn an und blickte mir sanft in die Augen: »Und den Rest bring ich dir bei, wenn ich zurück bin.«
    »Den Rest? Was denn noch?«
    »Jules, nicht so viele Fragen.«
    Es fiel mir sehr schwer die für mich zu behalten.
    »Ich muss jetzt leider los, mein Herz.« Er beugte sich vor und küsste sanft meine Lippen. Es fühlte sich wie ein Abschied für immer an und brachte mir nicht das gute Gefühl, alles sei in Ordnung. Ich riss mich zusammen und überspielte meine Unruhe völlig ungekonnt mit: »Na dann, gute Fahrt!« Fehlte nur noch, dass ich ihm dabei die Hand kräftig schüttelnd hielt. Abschiede lagen mir also auch nicht und so einer schon gar nicht.
    Grinsend umarmte er mich noch einmal fest, nahm seine Tasche und ging, ohne ein weiteres Wort zu verlieren.
    Vom Fenster aus beobachtete ich, wie sich meine Beschützer vor ihren Autos verabschiedeten und ließ mich dann traurig auf mein Bett fallen. Er war gerade einmal drei Minuten weg und ich vermisste ihn schon so sehr, dass ich ihm am liebsten hinterher gelaufen wäre. Du bist ne ganz schöne Klette, Jules Pickering! , schimpfte ich auf mich selbst und schloss sinnierend die Augen. Meine Gedanken kreisten jedoch nur um Read und mir fiel nicht zum ersten Mal auf, dass ich ohne ihn nur noch schlecht zurecht kam.

    ***
    Ihre leuchtend grünen Augen brachten ihn sofort um den Verstand. Klar wusste er, dass sie mit ihnen manipulierend auf Menschen einwirken konnte. Das diese Gabe allerdings auch bei ihm selbst Anwendung finden konnte, überrumpelte Read sehr.
    Augenblicklich übertrug sich ihre lustvolle Stimmung auf ihn und er spürte das nur zu deutlich in seiner Lendengegend. Selbst wenn er wollte, er konnte ihr nicht länger stand halten. Es schien, als würde ihre gegenseitige Anziehung noch um ein vielfaches verstärkt werden, da sie beide diese Fähigkeit gerade nutzten.
    Seine Küsse waren brennend und hatten etwas animalisches. Je intensiver sie reagierte, desto heftiger wurde sein Verlangen. Ein Kreislauf, aus dem es scheinbar kein entrinnen mehr gab. Mit letzter Kraft wirbelte er sie herum, auch wenn er so keinen Platz zwischen sie bringen konnte, er war wenigstens in der Lage seine Augen abzuwenden. Das half nicht viel, zu tief war sie in sein Bewusstsein eingedrungen. Sein letzter Widerstand äußerte sich in einem schmerzvollen Fausthieb gegen die harte Betonwand. Die stechende Pein ernüchterte ihn unerwartet und er kam zu sich.
    Zum Teufel, was war das, fluchte er schmerzverzerrt aber stumm hinter ihrem Rücken.
    »Was ist?«, keuchte sie.
    »Ich kann nicht«, log er. Jetzt war einfach nicht die Zeit, sie auf ihre Fähigkeiten hinzuweisen. Es schien ihr nicht bewusst zu sein, welche Wirkung sie tatsächlich auf ihn hatte.
    Ihr anschließender Zweifel, an seiner Aufrichtigkeit, brach ihm jedoch fast das Herz. Zu gern hätte er ihr erklärt, was ihn zurück hielt. Das sie ihm vielleicht doch verbundener war, als es für die Liebe zwischen Mann und Frau gut war.
    Gut, Manon war nicht ihre gemeinsame Mutter, aber er konnte noch immer nicht hundertprozentig ausschließen, dass sie nicht doch genetisch verwand waren. An dieser Last trug er schwer, wollte sie jedoch unter keinen Umständen mit ihr teilen. Seinen Verdacht behielt er lieber für sich: So lange das nicht bewiesen ist, ist es auch kein Geheimnis,

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