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Reagans Satellit

Reagans Satellit

Titel: Reagans Satellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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um das Finanzloch zu stopfen.
    Dann kam Italien an die Reihe. Kolumbus war Genuese gewesen, obwohl er unter spanischer Flagge segelte. In Rom gab man für Regan einen Staatsempfang, und der Papst schüttelte ihm die Hand. Italien kratzte 15 Millionen Dollar zusammen. Der Papst bewilligte eine halbe Million aus den Geldern des Vatikans. Regans Vorschlag, die Weltausstellung mit erlesenen Kunstschätzen des Vatikans zu bereichern, nahm er allerdings wenig günstig auf.
    »Unmöglich, mein Sohn«, schwor Seine Heiligkeit in fehlerfreiem Englisch. »Rafael, Michelangelo – ihre Werke gehören nicht ins Weltall. Ich kann es nicht erlauben. Das Risiko ist zu groß.«
    »Sind Euer Heiligkeit ersatzweise bereit, die Weltausstellung mit einem persönlichen Besuch zu krönen? Eure Anwesenheit am Eröffnungstag, um einen Segen auszusprechen ...«
    Papst Adrian wirkte bestürzt. »Ihr scherzt, mein Sohn!«
    »Keineswegs. Bedenkt den Effekt, Euer Heiligkeit. Die Augen eines jeden Katholiken werden sich gen Himmel richten, wenn Ihr aus dem Weltraum zu ihnen sprecht, die Fernsehstationen Eure Botschaft in die ganze Welt tragen.«
    »Dennoch muß ich ablehnen«, sagte der Papst. »Wo ich mich befinde, bin ich dem Himmel bereits nahe genug.«
    Regan verzichtete darauf, ihn weiter zu bedrängen. Er reiste von einer Hauptstadt zur nächsten. Die Resultate waren unterschiedlich. Kein Land fühlte sich veranlaßt, einen Beitrag zu verweigern, doch allgemein herrschte das Empfinden, daß die bevorstehende Weltausstellung eine amerikanische Angelegenheit war. So ließen sich nicht alle Mitgliedsstaaten der Europäischen Gemeinschaft ohne mehr oder weniger langes Zaudern zu einer Zahlung herbei. England erbrachte 10 Millionen, die Bundesrepublik Deutschland 15 Millionen, die Schweiz – kein EG-Mitglied – 3 Millionen. Frankreich, gegenwärtig von einer Parlamentskrise heimgesucht, konnte sich nicht zum Erwerb von Obligationen durchringen, versprach jedoch die Erstellung eines Pavillons. Luxemburg erstand Obligationen für Dreißigtausend, Monaco für den doppelten Betrag. Die Niederlande investierten 4 Millionen. Die skandinavischen Staaten brachten eine Million zusammen.
    Regan holte eine Viertelmilliarde aus Europa. Er hatte auf mehr gehofft. Auch hatte er mit stärkerer Unterstützung von der UNO gerechnet, mit wenigstens einer halben Milliarde Dollar. Aber man knauserte.
    Das Jahr 1991 begann. Bis zum Eröffnungstag waren es noch einundzwanzig Monate. Regan setzte seine Weltreise fort. Seine große Hoffnung waren Afrika und Asien. Sie war nicht unbedingt berechtigt. Er begegnete kühler Ablehnung in Addis Abeba, eisiger Höflichkeit in Kairo und herzlicher Korrektheit in Monrovia. Alle wünschten ihm viel Erfolg, aber keiner kaufte Obligationen. Regan empfand ein wenig Verwirrung. Als er nach Nigeria kam, dem größten und reichsten der afrikanischen Staaten, begann er das Problem zu begreifen.
    In Lagos begrüßte man ihn durchaus freundschaftlich. Premierminister Bawala Abukawa Ngdala drückte ihm hoch droben in seinem gläsernen Wolkenkratzer die Hand.
    »Wir verdanken dir sehr viel, Claude«, beteuerte Ngdala. »Du hast uns geholfen, Nigeria zu einem modernen und wohlhabenden Land zu machen. Dennoch muß ich dich bitten, diese Sache einmal aus unserer Perspektive zu betrachten.«
    Beunruhigt blickte Regan zu dem fast zwei Meter großen, nachtschwarzen Premierminister auf. Was ging nun vor?
    »Es ist eine Sache der Weißen, Claude. Stünde ausschließlich die Global Factors hinter der Weltausstellung, würden wir dir gerne beistehen. Aber es ist eine Weltausstellung der Vereinigten Staaten von Amerika. Und unser Volk hat keine gute Meinung von den USA als Ganzem. Es kann die Namen Mississippi, Alabama, South Carolina und andere nicht aus seinem Nationalbewußtsein verdrängen ...«
    Regan wand sich nervös. »Das ist alles vorbei, Bobo. In den letzten dreißig Jahren hat sich viel geändert. Du weißt doch, daß der neue Senator aus Alabama ein Schwarzer ist? Zählt das nicht?«
    Ngdala lachte nachsichtig. »Gegen dreihundert Jahre der Sklaverei? Nein, Claude. Schon die Errichtung eines Pavillons würde Unruhe im Land verursachen. Aber der Kauf eurer Obligationen könnte meine Regierung zu Fall bringen.«
    »Neigst du neuerdings zum Extremismus?«
    »Ich verhalte mich realistisch«, sagte der Premierminister mit Nachdruck, der darauf verwies, daß die Frage erledigt war.
    Nigeria erwarb keine Obligationen.
    Die Kongolesische

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