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Reagans Satellit

Reagans Satellit

Titel: Reagans Satellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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mißfiel als ihnen – und er führte aus, daß es manchmal erforderlich war, im Namen höherer Interessen widerwärtige Dinge zu tun. Entwickelte die Weltausstellung sich zu einem Mißerfolg, würden Millionen Menschen die Folgen zu spüren bekommen. Ein halbes Dutzend Marsianer konnte in diesem Fall die Entscheidung zwischen Profit und Bankrott bewirken.
    Martinelli und Henderson blieben. Aber sie bestanden darauf, daß Regan die direkte Verantwortung für den marsianischen Pavillon trug, und er willigte ein.
    Keine Zeit war zu vergeuden. Schnell und unter strenger Geheimhaltung wurden alle Vorbereitungen getroffen.
    Die Angelegenheit versprach kostspielig zu werden. Curtis, der Anthropologe in Marsport, hatte ihn gewarnt, und Curtis sollte anscheinend recht behalten. Regan schickte drei Techniker zum Mars, um von ihnen die Höhlen der Marsianer studieren zu lassen. Er kommandierte einen Raumfrachter aus der Flotte der Global Faktors ab, mietete ihn zu einem Nominalpreis für die Zwecke der Weltausstellung, ließ ihn in eine Werft überführen, dort die Einbauten entfernen und an ihrer Stelle eine hermetische Kammer installieren, in der Marsianer zu leben vermochten. Die mit den Arbeiten beauftragten Ingenieure mußten alle jemals über die marsianische Physiologie erschienenen Werke lesen.
    Die Marsianer atmeten Luft. Es handelte sich um eine Sauerstoff-Stickstoff-Mischung, jener nicht unähnlich, die die Erdenmenschen atmeten, aber mit anderen Verhältnissen der Zusammensetzung, nämlich höherem Stickstoff- und geringerem Sauerstoffgehalt. Sie tranken Wasser, und das – Regan dankte Gott dafür – war ganz gewöhnliches H 2 O. Allerdings enthielt es winzige Mengen von Zusätzen, die die Wurzeln jener Pflanze, die das Wasser speicherte, aus den Tiefen des Marsbodens sog. Würden die Marsianer überleben, wenn die Speicherpflanzen sie mit nichtmarsianischem Wasser versorgten? Die medizinischen Berater bejahten die Frage.
    »Wir müssen es riskieren«, sagte Regan.
    Alles mußte unter vollständiger Geheimhaltung ablaufen. Falls auch nur ein Wort zu früh an die Öffentlichkeit drang, würde man heftige Proteste erheben – von seiten der Wissenschaftler, der Siedler auf dem Mars, der Raumbehörde und verschiedenen Teilen der irdischen Presse. Selbstverständlich würde solches Gezeter die Verwirklichung von Regans Absicht verhindern.
    Nein, er mußte die Welt vor vollendete Tatsachen stellen. Hier sind sie, würde er ganz einfach erklären, Marsianer in ihrer natürlichen Umgebung! Sollte die Welt den Atem anhalten. Es würde zu spät sein, um noch etwas dagegen tun zu können. Und das Publikum, von den fremden Geschöpfen restlos fasziniert, würde sich drängen, um sie bestaunen zu dürfen. Regan hatte die Chroniken über jene amerikanischen Indianer nachgelesen, die im 16. und 17. Jahrhundert nach Europa gebracht worden waren. Sie waren eine Sensation gewesen, diese Besucher aus einer neuen Welt. Unglücklicherweise waren die meisten der an europäische Höfe geholten Indianer alsbald dahingeschieden, durch Blattern, Masern, Geschlechtskrankheiten, Alkoholismus oder schlichtweg durch Überforderung. Es wäre außerordentlich ärgerlich, sollte einer von Regans Marsianern während der Weltausstellung sterben. Aber dazu mußte es keineswegs kommen, wenn man die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen traf.
    Genau das tat Regan. Im Innern des Raumschiffs, das sie vom Mars holte, würde man sie in einer ihren natürlichen Umweltbedingungen angepaßten Kammer transportieren. Und wenn sie den Zeitraum von ungefähr einer Woche überlebten, den der Flug vom Mars zur Erde beanspruchte, sollten sie sofort in einer gleichartig heimatähnlichen Umgebung einquartiert werden.
    Würden sie überleben? Würden sie sterben?
    Sie durften nicht sterben. Regan gelobte es sich. Er würde ihnen jede nur erdenkliche Aufmerksamkeit widmen lassen. Tägliche ärztliche Untersuchungen. Von allem ausschließlich das Beste. Wenigstens das mußte er im Interesse seiner schutzlosen Opfer tun.
    So flog Regan zum Mars. Diesmal nicht als Besucher, sondern als Räuber.
    Das gecharterte Raumschiff landete auf dem Raumhafen von Marsport. Niemand erwartete ihn, um ihn willkommen zu heißen. Niemand überbrachte ihm die Schlüssel der Stadt, denn er hatte seine Ankunft nicht angekündigt. Dies war eine geheime Mission, die rasch abgewickelt werden mußte.
    Lediglich Dick Avery kam hinaus zum Raumschiff gefahren. Als Repräsentant der Global Factors

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