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Rebecca und Shane

Rebecca und Shane

Titel: Rebecca und Shane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Broschat
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Blick ab und starrte auf meine Hände. Nach einer Weile löste er seine Hand von meiner und erhob sich still vom Bett und lief durch das Zimmer. Doch ich atmete erst erleichtert aus, als ich die Tür wieder hinter ihm zuschlagen hörte. Dann flossen mir wieder urplötzlich Tränen aus den Augen und ich ließ mich schluchzend nach hinten fallen und zog die Beine fest an meinen Körper und schlang meine zitternden Arme um sie. Meine Tränen wollten nicht mehr versiegen. Unter mir wurde das weiße Lacken pitschnass. Ich war allein und ich fühlte mich im Moment so verletzlich und hilflos wie ein kleines Kind. Ich wollte am liebsten nur noch meine Augen schließen und sie nie wieder öffnen. Doch immer wenn ich das tat, schoss mir das Bild von Shane durch den Kopf und ich wurde nur noch heftiger von einer Flut Tränen geschüttelt.

    Shanes Sicht:

    Stille.
    Totenstille.
    Sie lag auf uns allen und erdrückte uns. Niemand sagte etwas. Nicht einmal der Atem von uns war zu hören. Wir alle saßen im Wohnzimmer auf der Couch und starrten vor uns hin. Maggy klammerte sich an Jake und ihr flossen stumm Tränen aus den Augen. Jake hielt sie ganz fest umschlungen und sagte kein einziges Wort, was untypisch für ihn war. Ryan hatte das Gesicht in den Händen vergraben und ich konnte sehen wie sein Körper unkontrolliert bebte. Sie war für ihn eine Vertraute gewesen, dass wusste ich. Er hatte sie besonders in sein Herz geschlossen und ich verspürte deshalb trotzdem keinerlei Eifersucht. Er liebte sie auf eine andere Art als ich. Er liebte sie, als sei sie seine Schwester. Und ich liebte ihn wie einen Bruder. Auch Maggy fiel es besonders schwer, da sie in ihr eine beste Freundin gefunden hatte. Sie machte sich furchtbare Vorwürfe und hatte sich bestimmt schon 100.000 Mal bei mir entschuldigt. Doch ich nahm es ihr nicht übel. Wieso auch? Sie hatte alles gegeben und ich wusste, dass sie rein gar nichts dafür konnte.
    Ihr Verlust traf uns alle. Sie war uns in der kurzen Zeit wirklich ans Herz gewachsen mit ihrer quirligen Art. Sie hatte Leben in unsere Bude gebracht und ich vermisste sie schrecklich. Ich vermisste sogar unsere Streits. Alles an ihr vermisste ich. Ich hätte wirklich niemals gedacht, dass ich mich eines Tages so sehr in eine Person verlieben konnte. Ich hatte immer nur gedacht Frauen seien zu meinem Vergnügen da und ich wollte auch niemals eine Beziehung haben. Und nun? Nun hatte ich eine Beziehung und liebte ein Mädchen über alles und ich verlor sie. Für immer…
    Ein lautes Klingeln durchbrach die Stille. Ich sah mit schleppendem Blick zum Telefon, welches ununterbrochen läutete. Wütend verzog ich meine Miene. Sicherlich rief wieder einer der Bewerber für MEINE Rebecca an. Ein tiefer Schmerz schoss durch meine Brust und es fühlte sich mal wieder so an, als würde mir jemand einen Dolch ins Herz rammen. Jake ließ Maggy los und griff nach dem Hörer.
    ››Ja?‹‹, fragte er mit genervter Stimme. Dann schwieg er eine Weile und mit jeder Sekunde sah sein Blick verwirrter und überraschter aus. ››Du? Du hast was gemacht?!...‹‹ Jake unterbrach sich selber und lauschte angestrengt weiter. Er schwieg eine ganze Weile und seine Augen waren dabei weit aufgerissen. Ich wollte ihm am liebsten den Hörer aus der Hand schlagen und wissen wer da an der anderen Leitung war. Vielleicht war es ja meine Becky. Ein aufgeregtes Kribbeln breitete sich in meinem Magen aus und ich sprang von der Couch auf und stellte mich neben Jake. Doch ich verstand den Anrufer nicht. Ich konnte nur hören, dass es sich um eine männliche Stimme handelte und meine Hoffnung ebbte sofort wieder ab.
    ››Wann?‹‹, ertönte wieder Jakes Stimme. Sie klang aufgeregt und freudig. Was ging hier vor? ››Okay. Ich danke dir. Wir werden da sein. Darauf kannst du dich verlassen. Pass auf sie auf.‹‹ Hatte Jake gerade sie gesagt? Okay! Was ging hier vor sich verdammt noch mal!? Ich musste es wissen. SOFORT! Als Jake endlich den Hörer wieder weglegte, sah ich ihn direkt an.
    ››Mit wem hast du geredet und wer ist sie?‹‹, fuhr ich ihn mit drängender Stimme an. Ich spürte in mir wieder die Hoffnung aufkeimen. Doch ich durfte mich nicht zu früh freuen. Sonst würde ich nur wieder enttäuscht werden und das würde ich nicht aushalten. Aber ich konnte einfach nicht anders. In mir brodelte ein Vulkan und dieser stand kurz davor auszubrechen. Jake legte mir eine Hand auf die Schulter.
    ››Es war Alexandré.‹‹ Verwirrt

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