Rebecca und Shane
holte und es meiner hilflosen Mutter an die Kehle hielt, schrie ich noch lauter.
››NEIN! Bitte tu ihr nichts an! BITTE!‹‹ Meine Stimme klang schrill und dröhnte selbst mir in den Ohren. Doch Keren nahm das Messer nicht weg. Sein Blick war auf meinen Onkel gerichtet. Er schien auf seinen Befehl zu warten. ››Bitte lass sie in Ruhe. Sei nicht so herzlos! Dein Bruder hat sie geliebt!‹‹ Meine Stimme wurde etwas ruhiger, doch sie klang noch immer gehetzt und eine Oktave zu hoch.
››Und was hat ihm seine Liebe gebracht?! Er ist tot wegen diesem Miststück! Ich hätte sie schon längst umbringen sollen!‹‹ Jeromes Miene war kalt und grausam.
››Nein lass sie ihn Ruhe. Ich mache alles was du willst. Nur bitte tu meiner Mutter nichts. Ich habe doch nur noch sie.‹‹ Nun war meine Stimme nur noch ein leises Flüstern, kaum lauter als ein Windhauch, doch mein Onkel hatte mich trotzdem sehr wohl verstanden. Ebenso meine Mutter. Sie schrie sofort laut
››NEIN! BECCA NICHT!‹‹, doch ich biss mir auf die Unterlippe und hatte meinen Blick auf Jerome gerichtet. Dieser grinste nun selbstgefällig und ich wollte ihm sein doofes Grinsen am liebsten aus dem Gesicht schneiden und ihm die Augen auskratzen! Er zerstörte gerade mein Leben, doch ich nahm es auf mich. Ich würde bestimmt nicht zulassen, dass diese Hohlbirne meiner Mutter auch nur ein Haar krümmte.
››Sehr schön endlich kommst du zur Besinnung Prinzesschen.‹‹ Mein Onkel warf seinem Diener einen kurzen Blick zu und daraufhin ließ dieser meine zitternde Mutter los.
››Ich binde mich aber nur unter einer Bedingung an deinen Sohn.‹‹
››Du bist nicht in der Position Bedingungen zu stellen‹‹, knurrte mein Onkel sofort zornig, doch ich redete unbekümmert weiter.
››Ich binde mich an Alexandré, wenn du sie dann gehen lässt und ihr kein einziges Haar krümmst. Ich werde dann die perfekte Schwiegertochter‹‹, dieses Wort spukte ich förmlich aus, ››spielen und du kannst glücklich sein und lässt die Finger von ihr.‹‹ Jerome musterte mich einige Sekunden, dann seufzte er leise.
››Zu schade, ich hätte sie gerne dafür leiden lassen was sie meinem Bruder angetan hat… aber schön. Direkt nachdem du dich an meinen Sohn gebunden hast, lasse ich sie gehen. Du hast mein Ehrenwort.‹‹
››Ein Ehrenwort gilt nur, wenn es auch von einem Ehrenmann gesprochen wurde‹‹, fauchte ich leise. ››Ich will, dass Sie es schwören.‹‹ Sofort verdüsterte sich die Miene meins Onkels und er sah aus als würde er mir am liebsten an die Gurgel springen.
››Na schön. Ich schwöre das ich deine Mutter unbeschadet gehen lasse, solange du dich ebenfalls an die Abmachung hältst‹‹, zischte er leise und durchbohrte mich regelrecht mit seinen dunklen Augen. Stumm nickte ich und Jerome De Chevallie stieß ein seufzen aus.
››Keren bring sie weg und Alexandré führe deine zukünftige Frau auf ihr Zimmer. Ich benötige jetzt Ruhe.‹‹ Mein Onkel ließ sich wieder auf seinem Stuhl nieder und nahm einen großen Schluck Wein. Er sah tatsächlich erschöpft aus. Doch das war mir egal. Meine Aufmerksamkeit galt meiner Mutter, die mich aus traurigen Augen ansah, während sie aus dem Raum geschleift wurde. Erst als hinter ihr die Portaltüren geschlossen wurden, wandte ich meinen Blick ab. Tränen stiegen mir wieder in die Augen und ich blinzelte sie zornig weg. Ich hatte eindeutig genug geweint für heute. Immerhin hatte ich meine Mutter retten können. Auch wenn ich dafür einen hohen Preis zahlen musste. Ich nahm ihn in Kauf. Sie war es wert. Und ich würde das überstehen.
Alexandré umfasste sanft mein Handgelenk und zog mich mit sich aus dem Saal. Zusammen liefen wir schweigend den Gang entlang zu meinem Zimmer. Was sollte ich auch schon sagen? Hey ich will nicht deine Gefährtin werden, aber ich muss?... Ja! Bestimmt! Das alles war einfach nur vollkommen sinnlos. Ich konnte an meinem Schicksal nichts mehr ändern. Es war besiegelt. Ich würde mich an Alexandré, meinen Cousin, binden und Shane und die anderen nie wieder sehen. Wieder einmal musste ich meine aufsteigenden Tränen wegblinzeln und ein dicker fetter Kloß bildete sich in meinem Hals. Das durfte alles nicht wahr sein. Es musste ein Traum sein… ja ganz bestimmt. Das war ja gar nicht anders möglich. In zwei Tagen konnte sich mein Leben doch gar nicht so auf den Kopf stellen.
Doch es brachte nichts mich selbst zu belügen. Ich war
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