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Rebecca und Shane

Rebecca und Shane

Titel: Rebecca und Shane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Broschat
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meine Mutter an, doch diese schaute mit verbitterter Miene auf ihre verkrampften Hände. Es war also wahr! Dieser Mistkerl war mein Onkel. Und daher war Alexandré mein Cousin.
    ››Seid ihr alle vollkommen bescheuert? Ich betreibe doch keinen Inzest!‹‹, schrie ich aufgebracht und augenblicklich lagen alle Blicke im Raum auf mir.
    ››Dieses Mädchen hat wirklich keinerlei Anstand‹‹, meldete sich auf einmal die Mutter von Alexandré zu Wort – meine Tante. Ich ignorierte sie allerdings und schlug mit meiner Faust kräftig auf den Tisch. Neben mir zuckte Alexandré zusammen und auch meine Mutter sah mich verschreckt an.
    ››Na schön und wo ist dann mein Vater? Ist er wirklich tot, oder hast du mich damit auch angelogen?‹‹, wandte ich mich erbost an Mum. Einige Minuten herrschte Stille.
    Totenstille.
    ››Nein, er ist wirklich tot‹‹, flüsterte sie dann leise. ››Er ist gestorben als du gerade einmal zwei Jahre alt warst.‹‹
    ››Wieso?‹‹, bohrte ich weiter. ››Er war ein Lamia und er hat sich an keine Gefährtin gebunden. Er ist gestorben.‹‹ Nun war ich wirklich vollkommen verwirrt.
    ››Was? Aber du und er? Er hat sich doch an dich gebunden.‹‹ Zaghaft schüttelte sie ihren Kopf und ihr liefen immer noch Tränen aus den Augen. Sie sah im Moment so schwach aus, dass ich sie am liebsten stützen wollte. Es tat weh meine Mutter so zu sehen, doch ich musste endlich die Wahrheit erfahren.
    ››Nein das hat er nicht. Lamias können sich nicht an Menschen binden‹‹, mischte sich Jerome De Chevallie mit lauter Stimme ein.
    ››An einen Menschen…‹‹, wiederholte ich leise. Das konnte doch nicht möglich sein… Ich hatte die ganze Zeit, die ich bei den andern verbracht habe gedacht, dass meine Mutter eine Gefährtin gewesen war und nach Vaters Tod sterblich geworden war. Mein Kopf fühlte sich an als würde er jeden Moment platzen und ich rieb mir meine Stirn. Das war alles zu viel für mich.
    ››Bin ich daher so wertvoll?‹‹, fragte ich nach einer Weile in die Stille.
    ››Ja, du bist seit 250 Jahren die erst Gefährtin, die von einem Lamia und einer Menschenfrau abstammt. Durch dich wird der an dich gebundene Lamia viel stärker als alle anderen.‹‹
    ››Daher kennt jeder Lamia meinen Namen‹‹, flüsterte ich weiter und ich sah wie Alexandrés Vater mit zufriedener Miene nickte.
    ››Und du wirst meinen Sohn – meinen Erben – diese Ehre zuteil kommen lassen. Er wird einer der wenigen mächtigen Lamias und ich kann beruhigt weiterleben, bis eines Tages meine Zeit gekommen ist zu gehen.‹‹
    ››Wie alt sind sie denn?‹‹, entfuhr es mir ungewollt und ich wollte mir am liebsten meine Hand vor den Mund schlagen.
    ››Sehr alt… dein Vater war mein jüngerer Bruder. Zwischen uns lagen über 60 Jahre Altersunterschied. Ich war nach unserem Vater der rechtmäßige Nachfolger. Daher bin ich auch seit jeher der Herrscher über die Sárgis von Frankreich. Dein Vater hingegen ist lieber gestorben, anstatt sich eine Gefährtin auszuwählen. Er hat sich für deine Mutter entschieden und dafür mit seinem Leben bezahlt. Und ich werde dies nicht noch einmal zulassen. Mein Sohn wird sich an dich binden und ich werde nichts anders erlauben.‹‹
    ››Sie sind ja vollkommen verrückt. Ich kann mich binden an wen ich will.‹‹
    ››Nun ich hatte gehofft du würdest kooperativer sein Prinzesschen.‹‹ Plötzlich hörte ich meine Mutter aufschreien und wandte meinen Blick von meinem Onkel ab. Keren hatte meine Mutter grob in den Haare gepackt und sie von ihrem Stuhl gezerrt. Ich stieß einen Schrei aus und wollte zu ihr rennen, doch ich wurde ebenfalls von hinten gepackt und festgehalten. Wie eine Wahnsinnige wehrte ich mich gegen den stahlharten Griff, doch ich hatte nicht die geringste Chance.
    ››Lass sie los du Arschgeige!‹‹, schrie ich so laut ich konnte und trat um mich, doch nichts nützte.
    ››Zeig doch unserem Prinzesschen was geschieht, wenn sie sich weiterhin so gegen die Verbindung mit meinem Sohn sträubt.‹‹ Jerome De Chevallie erhob sich nun ebenfalls von seinem Stuhl und trank einen großen Schluck aus seinem Weinglas, während er mit belustigter Miene das Schauspiel beobachtete. Der Wachmann nickte eifrig und zog den Kopf meiner Mutter weit nach hinten. Ich konnte sie vor Schmerzen röcheln hören und verkrampfte meinen Körper. Als Keren schließlich auch noch ein großes Jagdmesser hinter seinem Rücken hervor

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