Rebecca und Shane
musterte ich meinen Freund. Was wollte der denn? Hatte er immer noch nicht aufgegeben und wollte noch ein Date? ››Er hat Rebecca.‹‹
››WAS?!‹‹, brach es entsetzt aus mir heraus und ich presste meine Hände so fest zu Fäusten, dass sich meine Fingernägel in meine Haut gruben und es schmerzte. Doch das alles war mir im Moment scheiß egal. ››Ich bring ihn um!‹‹, schrie ich aufgebracht los und wollte mich gerade von Jake losreißen, doch dieser hielt mich mit ernster Miene fest.
››Beruhig dich Alter. Er will uns helfen sie wieder zu kriegen.‹‹
››Was?‹‹, fragte ich nun eindeutig verwirrt und diesmal auch deutlich ruhiger. Jake platzierte mich mit sanfter Gewalt auf der Couch.
››Alexandrés Vater hat Rebecca entführen lassen, damit sein Sohn nicht stirbt. Und nun hält er sie gefangen und zwingt sie sich an ihn zu binden. Er hat ihre Mutter in seiner Gewalt und erpresst Becky damit. Alexandré will das anscheinend aber alles nicht. Ihm tut Becky wohl leid. Auf jeden Fall will er uns morgen 23 Uhr in Lyon vor der Villa seines Vaters treffen und uns Becky und ihre Mutter ausliefern. Er will das wir sie in Sicherheit bringen.‹‹ Nachdem Jake zu Ende geredet hatte herrschte wieder Still im Wohnzimmer. Maggy, Ryan und ich starrten ihn ungläubig an. Als erster fing sich Ryan wieder und stand von der Couch auf.
››Was ist wenn das eine Falle ist und er uns nur aus dem Weg schaffen will, um freie Bahn zu haben.‹‹ Ryans Miene war nachdenklich und er haste von einer Seite des Raums zur anderen.
››Das glaube ich nicht. Seine Stimme klang ernsthaft besorgt‹‹, entgegnete Jake ruhig. Gerade als Ryan noch etwas sagen wollte, mischte ich mich ein und unterbrach ihn unwirsch.
››Worauf warten wir eigentlich noch. Auf zum Flughafen! Wir benötigen einen Flieger nach Lyon.‹‹
Rebeccas Sicht:
Ich wusste nicht wie lange ich schon in meinem Zimmer gelegen und mit die Augen aus dem Kopf geheult hatte. Es hätten Stunden, Tage oder sogar Wochen sein können. Alles andere um mich herum vergaß ich. Es hatte keine Bedeutung mehr und ich hatte keine Kraft mehr aufzustehen. Ich war vollkommen ausgelaugt. Selbst als es leise an meiner Tür klopfte, blieb ich weiter in meiner Embryostellung liegen und schluchzte vor mich hin. Ich war erstaunt, dass ich überhaupt noch Tränen besaß. Mein Körper müsste eigentlich schon vollkommen ausgedörrt sein und keine mehr produzieren.
Auch als sich neben mir die Matratze senkte, sah ich nicht auf und blieb liegen. Sogar als mir eine warme Hand die Tränen von den Wangen wegwischte, regte ich mich nicht.
››Ich habe dir ein Glas Wasser mitgebracht‹‹, flüsterte eine ruhige Stimme neben mir. Ich reagierte nicht auf die Stimme. Sie drang nur wie in Trance zu mir durch, doch was sie sagte verstand ich nicht. Ich wurde vorsichtig angehoben und gegen etwas Hartes gedrückt. Erst nach einigen Sekunden bemerkte ich, dass ich gegen eine Brust gedrückt wurde und mich jemand fest umarmte. Die Person strahlte eine angenehme Wärme aus, doch mein Herz blieb kalt und ich fühlte mich leer.
››Bitte trink das Glas aus Rebecca. Tu es für mich.‹‹ Ein Glas, welches zur Hälfte mit Wasser gefüllt war, wurde mir gereicht. Nach einer Weile schloss ich meine Finger um es und führte es zu meinem Mund. Als sie kühle Flüssigkeit meinen Hals hinab rann, schloss ich meine Augen und genoss das Gefühl. Ich hatte gar nicht bemerkt wie ausgetrocknet mein Mund gewesen war. Mit drei tiefen Schlucken hatte ich es geleert und es wurde mir sanft aus der Hand genommen und jemand strich mir eine lange Strähne aus der Stirn. ››Rebecca morgen ist alles vorbei. Deine Mutter und du könnt gehen, dafür werde ich sorgen‹‹, wieder ertönte sie ruhige Stimme und ein wohliges Gefühl breitete sich in meinem Magen aus. Doch was die Person sagte, verstand ich nicht. Ich fühlte mich wie im Rausch. ››Ich werde dich und deine Mutter befreien und du wirst deine Freunde wiedersehen.‹‹ Die Person sprach leise weiter und ich spürte etwas Warmes an meiner Schläfe. Die Person hatte mich an dieser Stelle geküsst. Meine Augen wurden immer schwächer und sie fielen mir zu. ››Ich habe dir Beruhigungstabletten gegeben. Nichts Schlimmes. Sie wirken eine Weile. Wenn du morgen aufwachst, dann werde ich mit dir fliehen. Und solange du schläfst, kann ich meinem Vater sagen, dass du zu erschöpft bist und einige Tage deine Ruhe brauchst. So
Weitere Kostenlose Bücher