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Rebecka Martinsson 03 - Der schwarze Steg

Rebecka Martinsson 03 - Der schwarze Steg

Titel: Rebecka Martinsson 03 - Der schwarze Steg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åsa Larsson
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hatte sie sich und ihr Leben überhaupt nicht mehr im Griff.«
    Alf Björnfot verstummt und denkt daran, was Kommissarin Anna-Maria Mella und ihr Kollege Sven-Erik Stålnacke erzählt haben. Dass Rebecka Martinsson wie wahnsinnig geschrien hatte. Sie hatte Dinge und Menschen gesehen, die gar nicht existierten. Sie mussten sie festhalten, weil sie sonst in den Fluss gerannt wäre.
    »Und die soll ich jetzt also als stellvertretende Staatsanwältin engagieren.«
    »Sie ist ja wieder gesund. Eine solche Gelegenheit bietet sich nie wieder. Wenn ihr das hier nicht passiert wäre, würde sie jetzt in Stockholm sitzen und sich eine goldene Nase verdienen. Aber sie ist nach Hause gezogen. Und ich glaube nicht, dass sie noch in einer Kanzlei arbeiten möchte.«
    »Calle von Post sagt, dass sie Sanna Strandgård nicht gerade gut vertreten hat.«
    »Aber sie hat doch mit ihm den Boden aufgewischt, deshalb sagt er das. Auf den darfst du nicht hören! Der glaubt schließlich, dass die Sonne morgens aus seinem Arsch aufgeht!«
    Margareta Huuva lächelt und schaut auf ihren Teller. Sie selbst hat keinerlei Probleme mit Carl von Post. Er ist so einer, der sich bei seinen Vorgesetzten lieb Kind macht. Aber natürlich ist er im Grunde ein selbstzufriedener kleiner Dreckskerl, so dumm, das nicht zu durchschauen, ist sie nun wirklich nicht.
    »Also sechs Monate. Für den Anfang.«
    Oberstaatsanwalt Alf Björnfot stöhnt.
    »Nein, nein. Sie ist Anwältin und verdient doppelt so viel wie ich. Da kann ich ihr nicht mit einer Probezeit kommen.«
    »Anwältin oder nicht. Im Moment wissen wir nicht mal, ob sie Obst im Supermarkt sortieren könnte. Probezeit und damit basta.«
    Und so wird es dann entschieden. Sie gehen zu angenehmeren Themen über, sie klatschen über Kollegen, Polizisten, Richter und Lokalpolitiker.
     
    Eine Woche darauf sitzt Oberstaatsanwalt Alf Björnfot zusammen mit Rebecka auf der Treppe vor dem Haus in Kurravaara.
    Die Schwalben jagen wie Wurfmesser über den Himmel. Es klappert, wenn sie sich unter das Scheunendach fallen lassen. Und dann geht es wieder weiter. Sie können die Jungen gierig schreien hören.
    Rebecka sieht Alf Björnfot an. Ein Mann von an die sechzig, trutschige Hose, Lesebrille an einer Schnur um den Hals. Er wirkt sympathisch. Sie fragt sich, ob er beruflich gute Arbeit leistet.
    Sie trinken Kaffee aus großen Bechern, sie bietet Haferkekse gleich aus der Packung an. Er ist gekommen, um ihr eine vorläufige Anstellung als stellvertretende Staatsanwältin in Kiruna anzubieten.
    »Ich brauche eine, die tüchtig ist«, sagt er einfach. »Und eine, die bleibt.«
    Während sie antwortet, hat er die Augen geschlossen und hält sein Gesicht in die Sonne. Er hat nicht mehr viele Haare, und auf seiner Kopfhaut sind Altersflecken zu sehen.
    »Ich weiß nicht, ob ich diese Art von Arbeit noch schaffe«, sagt Rebecka. »Ich hab kein Vertrauen zu meinem Kopf.«
    »Aber es wäre doch Vergeudung, das nicht auszuprobieren«, sagt er, ohne die Augen zu öffnen. »Versuch es sechs Monate lang. Wenn es nicht geht, dann geht es eben nicht.«
    »Ich bin verrückt geworden, das weißt du, nicht wahr?«
    »Ja, aber ich kenne die Polizisten, die dich gefunden haben.«
    Wieder wird sie daran erinnert. Dass sie ein Gesprächsthema ist.
    Oberstaatsanwalt Alf Björnfot hat noch immer die Augen geschlossen. Er denkt daran, was er eben gesagt hat. Hätte er etwas anderes sagen sollen? Nein, bei diesem Mädel muss man ganz offen sein, das spürt er deutlich.
    »Haben sie dir erzählt, dass ich wieder hier bin?«, fragt sie.
    »Ja, einer von ihnen hat einen Vetter hier in Kurravaara.«
    Rebecka lacht. Ein trockenes, ziemlich freudloses Geräusch.
    »Ich bin hier wohl die Einzige, die nichts über andere Leute weiß. – Es war alles zu viel für mich«, fügt sie dann hinzu.
    »Teddy, der tot im Kies lag. Ich mochte ihn wirklich. Und sein Vater … ich dachte, der würde mich umbringen.«
    Er grunzt als Antwort. Hat noch immer die Augen geschlossen. Rebecka schaut ihn unverwandt an. Und das Reden fällt ihr leicht, wenn er sie nicht ansieht.
    »Man glaubt, dass man so etwas einfach nicht erleben kann. Anfangs hatte ich solche Angst, es könnte noch einmal passieren. Und ich würde dort bleiben müssen. Den Rest meines Lebens in einem Albtraum feststecken.«
    »Hast du noch immer Angst davor, dass es wieder passiert?«
    »Jederzeit, meinst du? Ich gehe über die Straße, und dann – peng!«
    Sie ballt die Faust und öffnet sie,

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