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Rebecka Martinsson 04 - Bis dein Zorn sich legt

Rebecka Martinsson 04 - Bis dein Zorn sich legt

Titel: Rebecka Martinsson 04 - Bis dein Zorn sich legt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åsa Larsson
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her. Ich will deine Brüste lecken + dich umarmen. Küsse alle deine schönen Stellen.«
    Sie verspürte ein Prickeln.
    »Mistkerl«, gab sie ein. »Muss arbeiten. Nicht an dich denken.«
    Sie lächelte. Er war wunderbar. Sie sehnte sich nach ihm und genoss ihn. Vor etlichen Jahren hatte sie in der Anwaltskanzlei Meijer & Ditzinger für ihn gearbeitet. Er fand, sie solle zurückkommen und wieder als Anwältin tätig werden.
    »Du würdest dreimal so viel verdienen wie jetzt«, sagte er immer.
    Sie schaute zum Fluss hinüber. Im Sommer hatte er dort mit ihr auf dem Steg gekniet und alle Flickenteppiche der Großmutter mit der Wurzelbürste geschrubbt. Sie hatten im Sonnenschein geschwitzt. Salzige Bäche über den Rücken und aus dem Haaransatz in die Augen. Als sie mit Schrubben fertig waren, hatten sie die Teppiche vom Steg aus im Fluss durchgespült. Danach hatten sie sich ausgezogen und waren wie glückliche Hunde zusammen mit den Teppichen im Wasser herumgeschwommen.
    Sie versuchte, ihm klarzumachen, dass sie so leben wollte.
    »Ich will hier draußen auf dem Hof stehen und die Fenster kitten und zwischendurch einfach aufschauen und auf den Fluss hinaussehen. Ich will im Sommer, ehe ich zur Arbeit fahre, auf meiner Vortreppe Kaffee trinken. Ich will im Winter mein Auto freischaufeln. Ich will Eisblumen an den Küchenfenstern haben.«
    »Das kannst du doch alles behalten«, wandte er dann ein. »Wir können nach Kiruna fahren, so oft du willst.«
    Aber das könnte niemals dasselbe sein. Das wusste sie doch. Das Haus würde sich niemals hinters Licht führen lassen. Der Fluss auch nicht.
    Ich brauche das hier, dachte sie. Ich bin so viele anstrengende Personen. Die kleine liebeshungrige Dreijährige, die eiskalte Juristin, die einsame Wölfin und die, die wieder verrückt werden möchte, die sich danach sehnt, in den Irrsinn zu fliehen. Es ist gut für mich, unter dem leuchtenden Nordlicht klein zu sein, klein neben dem mächtigen Fluss. Natur und Universum sind hier so nah. Meine Sorgen und Probleme schrumpfen. Ich bin gern unbedeutend.
    Hier bin ich Schrankpapier und Spinnen in den Ecken und Reisigbesen, dachte sie. Ich will kein Gast und keine Fremde sein. Nie wieder.
    Durch das Schneegestöber kam ein Vorsteherhund in vollem Galopp auf sie zu. Er hatte die Ohren gespitzt und seine Schnauze wie zu einem glücklichen Lächeln geöffnet. Er rutschte auf dem Eis aus, das unter dem Schnee lag, als er eine Kehrtwende machte, um Rebecka zu begrüßen.
    »Aber hallo, Bella«, sagte sie mit dem Arm voller Hund. »Wo hast du denn Herrchen gelassen?«
    Jetzt war ein wütendes Rufen zu hören.
    »Hierher, hab ich gesagt! Hierher! Hörst du denn nicht?«
    »Sie ist hier!«, rief Rebecka.
    Sivvings Gestalt löste sich aus dem Schneegestöber, als er näher kam. Er kam breitbeinig angelaufen, hatte Angst zu fallen. Seine müde Seite wurde ein wenig hinterhergeschleppt, der eine Arm hing schlaff nach unten. Seine weißen wolligen Haare waren unter einer grünweißen Pudel-mütze versteckt. Die Mütze trug ihrerseits eine kleine weiße Mütze aus Schnee. Rebecka gab sich alle Mühe, ein Lächeln zu unterdrücken. Er sah einfach wunderbar aus. Groß und kräftig war er immer schon gewesen, jetzt aber trug er eine rote Daunenjacke, die ihn enorm wirken ließ. Und dazu diese kleine Schneekoppe auf dem Kopf.
    »Wo?«, keuchte er.
    Aber Bella war schon im Schnee verschwunden.
    »Ach, die kommt schon wieder, wenn sie Hunger kriegt«, sagte er dann lächelnd. »Wie ist das mit dir? Ich will Kartoffelklöße braten. Die reichen auch für dich.«
    Bella tauchte auf, als sie gerade ins Haus gehen wollten, und lief vor ihnen her in den Keller. Einige Jahre zuvor war Sivving Fjällborg in seinen Heizungskeller umgezogen.
    »Man findet, was man sucht, und Ordnung halten ist leicht«, sagte er immer.
    Das Haus darüber war sauber aufgeräumt und wurde nur benutzt, wenn Kinder und Enkelkinder zu Besuch kamen.
    Der Heizungskeller war spärlich möbliert.
    Gemütlich, dachte Rebecka, zog die Schuhe aus und setzte sich auf die Holzbank, die neben dem Resopaltisch stand.
    Ein Tisch, ein Stuhl, ein Hocker, eine Küchenbank. Mehr war nicht nötig. In der Ecke stand ein gemachtes Bett. Flickenteppiche auf dem Boden hinderten die Kälte daran, durch den kalten Kellerboden einzudringen.
    Sivving stand an der Kochplatte und hatte sich eine Schürze, die einst seiner Frau gehört hatte, in den Hosenbund gesteckt. Sein Bauch war so dick, dass er die

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