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Rebecka Martinsson 05 - Denn die Gier wird euch verderben

Rebecka Martinsson 05 - Denn die Gier wird euch verderben

Titel: Rebecka Martinsson 05 - Denn die Gier wird euch verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åsa Larsson
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der Hölle schmoren, denkt sie wütend.
    Zugleich war er Vorsitzender des Schulvorstandes. Schon bei der ersten Sitzung gerieten sie aneinander. Sie war Anhängerin der Rechtschreibreform und hatte nur Ellen Key im Kopf. Er hielt Key für unsittlich, Selma Lagerlöf für schädlich, Strindberg für verloren, Fröding für einen Verfasser von Schundliteratur. Ihm traten die Tränen in die Augen, wenn die Kinder »Sei wie das Veilchen im Moose« sangen, aber dabei konnte er die Augen kaum von ihrem Busen losreißen. Allein mit ihm in einem Zimmer, wusste sie nie, wo seine Wurstfinger landen würden. Und er schaute oft in der Schule vorbei, wenn die Kinder nach Hause gegangen waren. Es war der reine Wettlauf um das Pult, sie vorweg und er hinterdrein.
    In Kiruna wird alles anders. Ihr Kopf ist voller Träume. Hoffnungsvoll schlägt ihr Herz im Takt der Räder auf den Schienen.
    Sie ist wie ein Haus nach dem Frühjahrsputz. Die Böden sind gescheuert. Es duftet nach Seife und Wind und Sonne. Alle Fenster und Türen stehen sperrangelweit offen, und die Flickenteppiche hängen zum Trocknen zwischen den Birken.
    Sie ist bereit, sich zu verlieben. Und in Gällivare steigt er in den Zug. Der Mann, dem sie ihr Herz schenken wird.

D ER J UNGE SCHRIE VOR F URCHT . Tintin bellte dazu.
    Krister befahl Tintin, still zu sein, trat rückwärts aus der Hütte und stellte sich außer Sichtweite vor die Tür.
    »Entschuldige«, sagte er. »Hab ich dich erschreckt? Ich weiß, ich sehe ziemlich schlimm aus.«
    Der Junge hörte auf zu schreien.
    »Ich bleibe hier draußen«, sagte Krister jetzt. »Hörst du mich?«
    Keine Antwort.
    »Ich erzähle dir jetzt, warum ich so aussehe. Als ich klein war, fing mein Haus an zu brennen. Als ich aus der Schule nach Hause kam, stand es in Flammen. Meine Mama war im Haus. Ich bin hineingerannt, ich wusste doch, dass sie im Bett lag und schlief. Und dabei habe ich mich schwer verletzt. Deshalb habe ich keine Ohren und keine Nase und keine Haare und komische Haut. Aber ich bin lieb. Und ich bin Polizist und habe dich mit meinem Schäferhund Tintin gesucht, weil wir befürchtet haben, dir könnte etwas passiert sein. Hast du Angst vor Hunden?«
    Schweigen.
    »Denn wenn nicht, dann darf vielleicht Tintin reinkommen und dir guten Tag sagen? Ist dir das recht?«
    Noch immer keine Antwort.
    »Ich weiß ja nicht, ob du vielleicht nickst oder den Kopf schüttelst. Ich kann das doch nicht sehen. Glaubst du, du kannst mir mit deiner Stimme antworten?«
    »Ja.«
    Das hörte sich ängstlich an.
    »Ja, Tintin darf reinkommen?«
    »Ja.«
    Krister ließ Tintin los, die in die Hütte lief, aber gleich wieder zurückkam.
    Blöde Töle, dachte er. Du hättest ja wohl drinnen bleiben können.
    »Oh, die hatte es aber eilig«, sagte er. »Hast du sie streicheln dürfen?«
    »Nein.«
    »Sie ist so ein Hund, der eigentlich nur sein Herrchen leiden mag. Und das bin ich. Aber ich kenne einen anderen Hund, der dir gefallen müsste. Eine Hündin, die Vera heißt.«
    »Die kenne ich auch. Die kommt bei mir und Oma vorbei, und dann macht Oma Pfannkuchen, und wenn Vera mit uns Pfannkuchen gegessen hat, geht sie nach Hause. Sie ist Sivvings Hund.«
    »Sivving kümmert sich ab und zu um sie, das stimmt. Aber in Wirklichkeit ist sie Rebeckas Hund. Weißt du, wer Rebecka ist? Wohl nicht, aber … ich kümmere mich auch manchmal um sie.«
    Krister musste lachen.
    »Vera meine ich.«
    »Du kannst jetzt reinkommen, wenn du willst. Ich hab keine Angst vor dir.«
    »Dann komme ich. So. Meine Güte, hier ist es aber eng. Tintin, geh mal ein bisschen zur Seite. Ja, ja, hast du gut gemacht. Sie hat deine Fährte vom Haus hierher gefunden, und jetzt ist sie ungeheuer stolz.«
    »Sie hat eine weiche Zunge. Früher hatten wir auch einen Hund.«
    In der Hütte roch es modrig. Zeit zurückzugehen.
    »Hm, frierst du? Du hast keine Schuhe oder Strümpfe. Bist du barfuß hergelaufen?«
    Plötzlich sah der Junge ernst aus. Er nickte nur kurz. Hielt den Blick auf die weichen Ohren des Hundes geheftet, die er am liebsten streicheln wollte.
    »Wäre schön, wenn du mir nachher davon erzählen könntest. Aber jetzt möchte ich dich zu meinem Auto tragen. Das steht bei eurem Haus. Ich möchte, dass du dir etwas anziehst. Sivving ist da. Den kennst du ja.«
    »Darf ich mit Vera spielen?«
    »Wenn du willst.«
    Aber sie ist ja nicht gerade eine Kindergartentante, dachte Krister. Einen Labrador müsste man haben. Einen dummen lieben Hund, der stillhält, wenn

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