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Rebecka Martinsson 05 - Denn die Gier wird euch verderben

Rebecka Martinsson 05 - Denn die Gier wird euch verderben

Titel: Rebecka Martinsson 05 - Denn die Gier wird euch verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åsa Larsson
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hinter dem Ball her und ließ ihn Marcus vor die Füße fallen.
    »Das hat sie noch nie zuvor gemacht«, sagte Rebecka.
    Und wie zu sich selbst ergänzte sie: »Jedenfalls nicht bei mir.«

E R IST SO EINER , der in der Schule schikaniert wird, dachte Krister, als Anna-Maria die Videokamera einschaltete. Wie ich, nur niedlich.
    Marcus hatte lange blonde Haare, war klein für sein Alter, mit blassem Gesicht und dunklen Schatten in den Augenwinkeln. Aber er war sauber und hatte ordentlich geschnittene Nägel. In einer Kommode in seinem Schlafzimmer hatten gebügelte und sorgfältig zusammengelegte Kleider gelegen. Speisekammer und Kühlschrank waren mit gesunder Kost gefüllt gewesen. Und in einer Schale in der Küche hatte es Obst gegeben. Sol-Britt hatte sich wirklich um ihren Enkel gekümmert.
    Jetzt saß der Junge auf Rebeckas Küchenbank. Vera lag neben ihm und ließ sich streicheln und knuddeln. Krister saß auf Marcus’ anderer Seite und sah sich alles mit erstauntem Lächeln an.
    Also, dieser Hund, dachte er.
    Wenn er oder Rebecka Vera gestreichelt hätten, wäre sie ziemlich bald von der Bank gesprungen.
    »Weißt du«, sagte er zu Marcus. »Ich war neulich mit Vera bei Kumpels in Laxforsen. Die hatten eine Katze, die gerade Junge bekommen hatte. Und sie wagte nicht, die auch nur eine Sekunde allein zu lassen. Sie war schon ganz abgemagert, weil sie sich kaum die Zeit zum Fressen nahm. Aber als ich dann mit Vera gekommen bin – da ist die Katze weggegangen und hat die Kleinen bei Vera gelassen. Die Kätzchen sind auf Vera herumgeklettert und haben sie in Ohren und Schwanz gebissen.«
    Und haben ihre Zitzen wund gelutscht, dachte er. Die Arme.
    »Die Katzenmama war über eine Stunde weg«, fügte er hinzu. »Sicher hat sie in der Zeit jede Menge Mäuse gefressen. Sie hatte Vertrauen zu Vera.«
    Kätzchen und einsame Jungen, dachte er. Mit denen hat sie Geduld.
    »Dann mal los«, sagte Anna-Maria. »Kannst du mir sagen, wie du heißt und wie alt du bist?«
    »Marcus Elias Uusitalo heiße ich.«
    »Und wie alt bist du?«
    »Sieben Jahre und drei Monate.«
    »Alles klar, Marcus. Krister und Tintin haben dich heute in einer Hütte im Wald gefunden. Kannst du erzählen, wie du da hingekommen bist?«
    »Ich bin gegangen«, Marcus rutschte noch dichter an Vera heran. »Kommt meine Oma mich bald holen?«
    »Nein, deine Oma … weißt du nicht, was ihr passiert ist?«
    »Nein.«
    Anna-Maria sah Krister hilfesuchend an. Hatte er das nicht erzählt? Hatte niemand es erzählt?
    Krister nickte fast unmerklich. Doch, sicher hatte er. Sie musste nur ein wenig langsamer vorgehen. Er hatte sich ja kaum setzen können. Sie hätte zuerst von etwas anderem reden sollen.
    »Deine Oma ist tot, Lieber«, sagte Anna-Maria. »Weißt du, was das bedeutet?«
    Marcus sah sie mit ernstem Blick an.
    »Ja, wie Papa.«
    Anna-Maria schwieg eine Weile. Sie wirkte unschlüssig. Mit zusammengekniffenen Augen sah sie den Jungen an.
    Er wirkte ruhig und konzentriert, wenn auch bedrückt. Er streichelte Veras weiche Hundeohren.
    Anna-Maria schüttelte unmerklich den Kopf.
    »Sie ist ein feiner Hund«, sagte sie.
    »Ja«, antwortete Marcus. »Sie isst oft bei Oma und mir Pfannkuchen. Und einmal ist sie mit mir im Schulbus gefahren. Sie ist einfach eingestiegen, obwohl sie keine Fahrkarte hatte. Aber Hunde brauchen ja keine. Sie saß neben mir. Und da hat niemand mich geärgert. Nicht mal Willy. Alle wollten sie streicheln. Und meine Lehrerin, aber das war eine Vertretung, die hat meine Oma angerufen. Und Oma hat Sivving angerufen, und dann durfte Vera mit dem Taxi nach Hause fahren. Das war nicht so teuer, weil Sivving ja den Fahrdienst hat. Aber nur Vera ist je mit seinem Fahrdienst gefahren, sagt Oma.«
    »Erzähl mir jetzt, was passiert ist, als du zu der Hütte im Wald gekommen bist.«
    Das geht noch immer zu schnell, dachte Krister. Vergeblich versuchte er, Blickkontakt mit Anna-Maria aufzunehmen.
    »Wir hatten auch einen Hund«, sagte Marcus. »Aber der ist verschwunden. Vielleicht ist er überfahren worden.«
    »Hm. Wie bist du zu der Hütte gekommen, Marcus?«
    »Ich bin hingegangen.«
    »Na gut. Weißt du, wie spät es war?«
    »Nein. Ich kann die Uhr nicht.«
    »War es draußen dunkel oder hell?«
    »Dunkel. Das war in der Nacht.«
    »Warum bist du in der Nacht zu der Hütte gegangen?«
    »Ich …«
    Er verstummte und machte ein verdutztes Gesicht.
    »… weiß nicht.«
    »Überleg mal. Ich warte, während du überlegst.«
    Dann schwiegen

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