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Rebecka Martinsson 05 - Denn die Gier wird euch verderben

Rebecka Martinsson 05 - Denn die Gier wird euch verderben

Titel: Rebecka Martinsson 05 - Denn die Gier wird euch verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åsa Larsson
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erst zwanzig gewesen. So jung wie Tommy Rantakyrö. Der war der Jungspund der Gruppe. Den Priem dick wie eine Birkenknolle unter die Lippe geschoben. Zappelig wie ein Teenager mit Hummeln im Hintern. Immer wieder sah er nach den anderen. War der Letzte, dem Aufgaben übertragen wurden. Rechnete damit, die Drecksarbeit erledigen zu müssen. Was dann auch oft genug der Fall war.
    »Fredde«, sagte sie dann zu ihrem Kollegen Fred Olsson. »Du weißt auch Bescheid.«
    »Alle Anrufe«, antwortete er sofort. » SMS . Computer. Hier und bei der Arbeit, vermute ich. Ist es in Ordnung, wenn ich eine Runde drehe und ihr Mobiltelefon suche?«
    »Es liegt in einer offenen Handtasche in der Diele. Schau es dir an, das muss die Technik akzeptieren. Jedenfalls hatte sie es nicht neben dem Bett liegen. Aber ansonsten dürfen wir hier nicht rumwühlen. Sonst werden die Kollegen stocksauer.«
    Fred Olsson verschwand in der Diele. Bald kam er mit einem Telefon in der Hand zurück.
    »Das sehe ich mir mal an«, sagte er.
    »Seltsam, dass die Schubladen in der Küche geschlossen sind, während die Schranktüren offen stehen«, sagte Sven-Erik. »Als sei nach etwas gesucht worden. Etwas Großem.«
    »Der Stichwaffe?«, vermutete Fred Olsson.
    »Tommy«, sagte Anna-Maria. »Sprichst du mit Marcus’ Lehrern? Und dem Rektor? Und dem Hort, wenn er dort war?«
    Er verzog das Gesicht.
    »Wonach soll ich die denn fragen?«
    »Wie geht es ihm so? Ist er ausgeglichen? Geht es ihm nicht gut? Hat … hatte er es zu Hause gut? Und wir müssen seine Mutter ausfindig machen.«
    »Sicher weiß Sivving, wie sie heißt. Ich kann sie verständigen«, sagte Rebecka.
    »Gut. Mach das sofort. Bevor irgendwelche Presseleute sie anrufen. Was hat Sivving sonst noch über Sol-Britt gesagt?«
    »Dass sie im Winterpalast am Büfett gearbeitet hat. Heute Morgen war sie nicht bei der Arbeit, deshalb wollte Sivving nach dem Rechten sehen. Früher gab es Alkoholprobleme, aber nach dem Tod ihres Sohnes vor drei Jahren hat sie mit Trinken aufgehört und sich um ihren Enkel gekümmert. Marcus’ Mutter lebt noch, aber sie wohnt in Stockholm, hat eine neue Familie und will lieber nichts mit ihm zu tun haben.«
    »Was ist bloß los mit den Leuten«, rief Sven-Erik aus. »Was ist das für eine Mutter, die ihr Kind im Stich lässt?«
    Anna-Maria geriet in Verlegenheit. Im Zimmer wurde es ganz still. Rebeckas Mutter hatte die Familie verlassen, als Rebecka noch klein gewesen war. Später war sie vor einen Lastwagen gelaufen. Es war ungeklärt, ob es sich dabei um einen Unfall gehandelt hatte.
    Sven-Erik war auf denselben Gedanken gekommen. Sie schwiegen eine Weile, weil ihnen nichts einfiel, was sie sagen könnten. Dann räusperte sich Sven-Erik.
    Rebecka schien nicht zugehört zu haben. Sie schaute aus dem Fenster. Vor dem Haus warf Marcus einen Tennisball. Offenbar rief er Vera zu, sie solle ihn holen. Natürlich vergeblich. Vera hatte noch nie apportiert. Jetzt stand sie da und schaute hinter dem Ball her, bis Marcus aufgab, ihn selbst holte und noch einmal warf. Immer wieder lief er dem eigenen Ball nach. Ab und zu holte Krister den Ball. Nur Vera rührte sich nicht vom Fleck.
    »Der da«, sagte Rebecka und zeigte auf den Jungen. »Hat er begriffen, dass seine Großmutter tot ist?«
    Alle sahen jetzt Marcus an.
    Kinder können die Trauer irgendwie ein- und ausschalten, dachte Anna-Maria.
    Sie hatte es schon häufiger gesehen. Ein Kind weinte im einen Augenblick um seine tote Mutter. Verfolgte im nächsten wie gebannt einen Zeichentrickfilm.
    »Doch«, sagte Anna-Maria endlich. »Das hat er sicher.«
    Anna-Maria hatte einen Kurs zur Vernehmung von Kindern gemacht, und sie hatte manchmal mit Kindern gesprochen, bei denen Verdacht auf familiäre Gewalt bestand. Es war eine sehr problematische Situation, aber sie fand es eigentlich nicht so schwer. Bei ihr zu Hause hätten sie mal wissen sollen, wie gelassen und geduldig sie sein konnte.
    Aber zu Hause stelle ich meistens nur Suggestivfragen und achte dann nicht auf die Antworten, dachte sie mit schiefem Grinsen.
    »Wir treffen uns um drei auf der Wache«, sagte sie dann. »Eine Pressekonferenz wird sich wohl nicht vermeiden lassen. Aber die machen wir morgen früh um acht. Schluss, aus, nicht früher. Tommy, fährst du in die Stadt und holst die Videokamera? Ich muss mit Marcus sprechen, ehe er … so schnell wie möglich.«
    »Seht mal«, sagte Rebecka. »Seht euch Vera an. Sie spielt!«
    Draußen lief Vera plötzlich

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