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Rebellen der Ewigkeit

Rebellen der Ewigkeit

Titel: Rebellen der Ewigkeit
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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herauszufiltern, also Dienstpläne des Personals, Anforderungen besonderer Arzneimittel und so weiter. So haben wir festgestellt, dass es hier in der Nacht unseres Einbruchs mehrere Operationen gegeben hat, was für diese Klinik normalerweise völlig unüblich ist.«
    »So hat es also auch der Geheimdienst herausgefunden«, murmelte Willis.
    »Wahrscheinlich. Und deshalb sollten wir jetzt endlich verschwinden.«
    Willis stand auf, schob Valeries Bettdecke beiseite und half ihr dann, sich aufzusetzen. Sie trug ein Sweatshirt und eine dünne Trainingshose.
    Amanda hatte einen Revolver gezogen und sich an der Tür postiert. »Beeilt euch!«, rief sie mit leiser Stimme.
    Willis warf ihr einen bösen Blick zu. Vorsichtig zog er den Schlauch des Tropfs aus der Kanüle in Valeries Arm.
    »Meine Schuhe«, sagte sie.
    Er holte die Turnschuhe aus dem Schrank und zog sie ihr an. Dann fasste er sie um die Schultern und half ihr auf. Er musste sich selbst bemühen, aufrecht zu bleiben. In seinem Kopf fuhr immer noch jemand Karussell. Vorsichtig machte er einen Schritt nach vorn. Valerie folgte seinem Beispiel. So schleppten sie sich im Schneckentempo Schritt für Schritt zur Tür. Amanda wollte Willis stützen, aber er schlug ihre Hand brüsk weg.
    Sie traten auf den Flur. Amanda steckte ihre Waffe in die Handtasche und folgte ihnen. Nach einigen Metern kamen sie am Schwesternzimmer vorbei, das um diese Zeit nur mit einer Nachtschwester besetzt war. Sie sprang auf, als sie die kleine Karawane bemerkte, und stürzte auf den Flur. Amanda trat ihr entgegen, holte einen laminierten Ausweis aus ihrer Handtasche und hielt ihn ihr hin. Zugleich redete sie mit leisen Worten auf sie ein.
    Valerie und Willis waren stehen geblieben und verfolgten das Geschehen. Die Schwester machte ein skeptisches Gesicht. Sie schien von Amandas Geschichte nicht überzeugt zu sein. »Ich muss erst mit dem Oberarzt telefonieren«, sagte sie und machte Anstalten, in das Schwesternzimmer zurückzugehen.
    Bevor sie zwei Schritte gemacht hatte, war Amanda hinter ihr, den Revolver plötzlich wieder in der Hand. Die Schwester spürte die Bewegung und wollte sich umdrehen, war aber nicht schnell genug. Der Knauf der Waffe traf sie mit voller Wucht in den Nacken und sie sackte betäubt zu Boden.
    »Los, weiter«, drängte Amanda ihre Begleiter, die sie mit großen Augen anstarrten. Offenbar hatte niemand den Zwischenfall bemerkt, denn der Flur blieb leer. Wenige Minuten später hatten sie die Tür zum Parkplatz erreicht.
    »Wartet hier! Ich hole den Wagen.« Amanda warf einen schnellen Blick nach rechts und links und lief dann zu einem schwarzen Van, den Willis nur zu gut kannte. Eine Minute später brachte sie das Fahrzeug vor ihnen zum Stehen. Gemeinsam halfen sie Valerie in die Fahrerkabine, dann lief Amanda um den Van herum und kletterte auf den Fahrersitz. Willis wollte gerade die Beifahrertür hinter sich zuziehen, als mehrere Schüsse über den Parkplatz hallten.
    Reflexartig zogen sie die Köpfe ein, aber der unbekannte Schütze schien nicht auf sie gezielt zu haben. Stattdessen spürten sie, wie ihr Fahrzeug sich langsam zur linken Seite neigte.
    »Sie haben uns die Reifen zerschossen!«, rief Amanda.
    Drei Männer stürmten aus der Kliniktür und auf das Auto zu. Zwei von ihnen hielten Pistolen in der Hand. Willis sank resigniert in seinen Sitz zurück.
    Einer der Männer war Ingerson.
    Amandas Hand zuckte zu ihrer Waffe.
    »Das würde ich lieber lassen, Frau Reisz«, sagte der unbewaffnete Mann. Er war deutlich älter als seine Begleiter und schien der Anführer zu sein. »Ich habe mehrere Schützen um den Parkplatz postiert. Würden Sie bitte so freundlich sein und aussteigen?«
    Ingersons Begleiter war um den Van herumgelaufen und hatte die Fahrertür aufgerissen. Ingerson selbst hielt seine Waffe ins Fahrzeuginnere gerichtet. Dabei warf er Willis einen hasserfüllten Blick zu.
    »Ich habe mich noch nicht vorgestellt«, fuhr der ältere Mann fort, als Amanda vor ihm stand. »Mein Name ist Michael Murgatroyd und ich arbeite für den Geheimdienst.«
    »Sie arbeiten für Ricardo Reming!«, rief Willis.
    Mit zwei Schritten stand Murgatroyd neben ihm und versetzte ihm eine Ohrfeige. »Wenn ich von dir etwas hören will, Kleiner, dann frage ich dich«, zischte er.
    Willis dröhnte der Schädel. Er musste sich am Instrumentenbrett festhalten, um nicht aus der Kabine zu kippen.
    Amanda wollte sich auf Murgatroyd stürzen, aber Ingerson packte sie grob am Arm
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