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Rebellen der Ewigkeit

Rebellen der Ewigkeit

Titel: Rebellen der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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besorgter Miene hereinkam.
    »Karelia hat gerade angerufen«, sagte er. »Sie hat den Verdacht, dass Leute in der Nähe des Hauses herumschleichen. Ich muss rüberfahren und sehen, was es damit auf sich hat.«
    »Ob sie uns entdeckt haben?«, fragte Willis.
    »Glaube ich nicht. Dann wären sie zuerst hier aufgetaucht. Wahrscheinlich ist es falscher Alarm, aber ich will nichts dem Zufall überlassen.«
    »In Ordnung«, erwiderte Willis. »Wir kommen hier schon klar.«
    »Ich sehe zu, dass ich so schnell wie möglich wieder zurück bin.«
    Er lief zur Tür.
    »Paul!«, rief Willis.
    Paul hielt an und drehte sich um. »Was ist?«
    »Ich habe mein Schmerzmittel vergessen. Bringst du es bitte mit, wenn du wiederkommst?«
    »Mach ich.« Paul verschwand aus dem Zimmer.
    Valeries Gesicht hatte sich verdüstert. »Hoffentlich sind es nicht Ricardos Leute«, sagte sie.
    Willis lächelte ihr zu. »Keine Sorge. Karelia ist manchmal etwas zu argwöhnisch, und das ist in unserer Situation auch gut so. Deshalb muss aber nicht wirklich Gefahr bestehen.«
    Sein Versuch, Valerie zu beruhigen, war nicht besonders erfolgreich. Sie legte die Stirn in Falten. »Wenn sie das Haus gefunden haben, dann werden sie auch bald hier sein.«
    »Ach was.« Er strich ihr leicht über den Arm. »Wo ist nur die immer zuversichtliche Valerie geblieben, die ich so schätzen gelernt habe?« Er hatte die Worte kaum ausgesprochen, als die Tür zu Valeries Zimmer aufflog.
    Dann stand Amanda im Raum.
    Sie war kaum wiederzuerkennen. Auf dem Kopf trug sie eine blonde Perücke, deren Haare ihr bis auf die Schultern fielen. Dazu hatte sie ein geblümtes, knielanges Sommerkleid angezogen und ein Paar rote Turnschuhe. Über dem Arm baumelte eine braune Kunstlederhandtasche.
    Willis sprang auf. »Dass du dich noch hierhertraust!«, rief er. Er wollte auf sie zulaufen, doch in seinem Kopf begann sich sofort alles wieder zu drehen und er musste sich an seinem Stuhl festhalten.
    Valerie legte ihm vorsichtig eine bandagierte Hand auf den Arm. »Willis«, wisperte sie beruhigend.
    Amanda blieb am Fußende ihres Betts stehen. »Ihr müsst sofort hier verschwinden!«, sagte sie. »Der Geheimdienst ist auf dem Weg hierher. Kannst du gehen, Valerie?«
    Valerie nickte. Ihr schmerzverzerrtes Gesicht ließ Willis’ Wut erneut aufbrodeln. »Wegen dir wird Valerie nie wieder Klavier spielen können. Weißt du überhaupt, was das bedeutet? Oder ist dir das so egal wie alles, außer deinem großen Ziel, dem du dein Leben gewidmet hast?! Und soll ich dir zeigen, wie mein Auge aussieht?« Er deutete auf seine Augenklappe. »Ich mach sie gerne ab. Extra für dich«, fügte er sarkastisch hinzu.
    »Es tut mir leid.« Amanda warf einen Blick über ihre Schulter. »Ich wollte, ich könnte das alles ungeschehen machen. Aber ich habe euch nie vorgegaukelt, dass der Einbruch ungefährlich ist.«
    »Stimmt, das hast du nicht. Aber du hast auch nicht gesagt, dass du beim ersten Anzeichen von Gefahr abhauen und uns zurücklassen wirst.«
    »Was hätte ich denn deiner Meinung nach machen sollen? Dableiben und mich erschießen lassen?«
    »Pah!« Willis winkte ab. »Allein die Tatsache, dass du diese Frage überhaupt stellst, ist ein Armutszeugnis für dich.«
    »Ich erwarte nicht, dass es dir gefällt, aber die Wiederherstellung des Ursprungsuniversums und die Zerstörung des Quantenextrapolators besitzen für mich die oberste Priorität, und daran wird sich auch nichts ändern. Dazu stehe ich, und etwas anderes habe ich auch nie gesagt. Wenn du bereit bist, unsere Welt dafür zu opfern, einer Freundin zu helfen, dann ist das deine Sache und ich habe größten Respekt davor. Aber ich vertrete eine andere Position.«
    »Eine Welt, die solche Menschen wie Ricardo oder dich hervorbringt, kann von mir aus ruhig zugrunde gehen«, schnappte Willis.
    »Ich möchte auch etwas dazu sagen«, flüsterte Valerie. »Ich finde, Amanda hat das getan, was sie tun musste. Wie riskant die ganze Sache war, das wusste ich vorher. Deshalb kann ich ihr auch keinen Vorwurf machen. Sie hat uns nie getäuscht, Willis. Dich nicht und mich auch nicht. Darum solltest du sie jetzt auch nicht verurteilen.«
    Einen Moment schwiegen alle.
    »Wie hast du uns überhaupt gefunden?«, fragte Willis schließlich.
    »Eure Einlieferung ist zwar im zentralen Melderegister nicht verzeichnet, aber wir haben einfach alle verfügbaren Daten der Krankenhäuser in der Umgebung miteinander verglichen, um etwas Auffälliges

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