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Rebellin der Liebe

Titel: Rebellin der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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Gespräch darüber, wie er Eure kleine Dienerin dazu bewegen könnte, dass sie sich noch mal auf ihn setzt. >Abgesehen von ihrer furchtbar spitzen Zunge, Papa<, hat er mir erklärt, >ist sie himmlisch weich<.«
    Willow rollte mit den Augen. »Gütiger Himmel, steh uns bei. Er scheint ganz der Sohn seines Vaters zu sein. Ich nehme an, es ist nur eine Frage der Zeit, bis Ihr neben Eurer eigenen auch seine Nachkommen erzieht.«
    Bannor stieß ein ungläubiges Schnauben aus. »Macht Euch nicht lächerlich. Er ist schließlich noch ein Kind.«
    Willow flatterte mit den Lidern und bedachte ihn mit einem gespielt unschuldigen Blick. »Und wie alt wart Ihr, Mylord, als Ihr zum ersten Mal den Reizen einer jungen Maid erlegen seid?«
    Bannor wurde kreidebleich und leerte den Rest seines Weines in einem Zug. »Also gut. Am besten sperre ich den Jungen noch heute Abend allein in sein Zimmer.«
    »Und wie steht es mit Euch selbst?«
    Er beugte sich zu ihr hinüber und pustete ihr seinen warmen Atem ins Gesicht. »Nur, wenn Ihr den Schlüssel zu meinem Zimmer habt.«
    Als Willow ihn mit ihren rauchig grauen Augen musterte, war es, als seien sie beide plötzlich ganz allein in eine dichte Wolke aus Moschus und Jasmin gehüllt.
    Allerdings zerstörten die Kinder diese Illusion durch plötzlichen begeisterten Applaus. Einer der Knappen brachte eine Platte mit einem gebratenen Pfau herein. Die Federn des Vogels waren nach dem Rösten des Fleisches wieder sorgfältig um ihn herum dekoriert worden, sodass das Tier in seiner ursprünglichen Pracht auf der silbernen Platte ruhte.
    Während Bannor seine vor Aufregung auf und nieder hüpfenden Kinder betrachtete, flüsterte er: »Vielleicht war die Idee mit dem Mittagsschläfchen doch nicht so gut. Ich fürchte, heute Nacht macht keiner von der Bande auch nur ein Auge zu.«
    »Ebenso wenig wie Ihr, Mylord.«
    Der kecke Blick, mit dem Willow ihn bedachte, bestärkte Bannor in seiner Entschlossenheit, ein Refugium zu finden, in dem er mit ihr vor den Kindern sicher war. Allmählich fühlte er sich wie ein verzweifelter Knappe, der versuchte, ein Dienstmädchen in eine dunkle Ecke zu locken, wo sie ihm hoffentlich, an eine Wand gelehnt, zu Willen war. Es ärgerte ihn, dass er selbst in einem schwer bewachten Kerker seine Ketten hatte abstreifen und von dort hatte fliehen können, einem Dutzend Kinder mit leuchtenden Augen jedoch anscheinend hilflos ausgeliefert war.
    Am liebsten hätte er Willow einfach über seine Schulter geworfen, sein Schwert gezückt und jedem, der es gewagt hätte, sich ihnen in den Weg zu stellen, mit dem Tod gedroht. Doch glücklicherweise wurde er abgelenkt. Zur Freude der Kinder tauchte eine Gruppe Musikanten und Jongleure auf, die in der Halle Schutz vor der Kälte und der Dunkelheit gesucht und beschlossen hatten, ihr Abendessen zu verdienen, indem sie eine Kostprobe ihrer Kunst gaben. Zwei Akrobaten schlugen wilde Saltos quer durch den ganzen Raum, woraufhin zahlreiche Münzen und Beifallsrufe selbst der gelangweiltesten von Bannors Rittern auf sie niederregneten.
    Einer der Musikanten sprang auf einen der Tische und schlug mit zwei Stöcken auf die Lederbespannung seiner Trommel ein, während ein anderer eine Drehleier betätigte. Die hellen Klänge brachten einen schwarz-weiß-braun gescheckten Terrier dazu, dass er auf den Hinterbeinen durch die Halle lief, und Willow brach in fröhliches Gelächter aus, als der Hund ihr ein Stück von dem Pfau aus der Hand fraß und wie zum Dank eine muntere Pirouette drehte.
    Ebenso von Willow gebannt wie sie von dem kleinen Hund, betrachtete Bannor versunken ihr Profil. Mit dem vergnügt im Takt der Musik wippenden Fuß und den vor Freude leuchtenden Augen erschien sie ihm kaum älter als Mary Margaret.
    Spontan legte er ihr einen Arm um die Schulter und fragte zärtlich: »Der kleine Kerl hat wirklich Charme, nicht wahr, Prinzessin?«
    Sie hielt im Wippen inne und musterte ihn mit einem seltsamen Gesichtsausdruck. Ihre grauen Augen waren plötzlich riesengroß und unergründlich tief. »Bannor, ich muss Euch etwas gestehen.« Sie senkte den Kopf und rang die Hände. »Ich... ich...«
    Er beugte sich dichter zu ihr und bemühte sich angestrengt, trotz des lauten Juchzens der Zwillinge zu verstehen, was sie da stammelte. Ehe sie ihren Satz jedoch herausbringen konnte, klopfte es donnernd an die Außentür.
    »Wahrscheinlich ein weiterer müder Reisender, der Schutz vor dem Schneesturm sucht«, beruhigte Bannor sie, als sie

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