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Rebellin der Liebe

Titel: Rebellin der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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erschrocken zusammenfuhr. »Nun, was hattet Ihr mir beichten wollen? Irgendeine verruchte Sünde, die Ihr begangen habt?« Er senkte seine Stimme auf ein heiseres Flüstern herab. »Oder vielleicht eine Sünde, bei deren Begehung ich Euch helfen kann, falls wir ein paar Minuten für uns stehlen können?«
    Bannors verruchtes Grinsen legte sich, als einer seiner Waffenträger mit grimmiger Miene den Saal betrat. Widerstrebend machte Bannor sich von seiner Gattin los und wandte sich dem Wachmann zu. Er nahm an, dass der Mann sich ihm mit dem, was er zu sagen hätte, nähern würde, aber der achtete sorgsam darauf, dass er gar nicht erst in Richtung seines Herrn sah. Stattdessen ging er in Richtung des Kamins, beugte sich über Fiona und flüsterte ihr etwas ins Ohr.
    Die Alte runzelte die Stirn, ehe sie sich langsam erhob, Mags und Peg der Obhut einer das Gesicht verziehenden Beatrix überließ und ihm nach draußen folgte. Die Kälte, die plötzlich in Bannor hochkroch, hatte nichts mit dem eisigen Zug zu tun, der mit dem Auffliegen der Tür eingedrungen war.
    Und seine Furcht erwies sich als begründet, als Fiona ein paar Minuten später, ein zerlumptes Bündel an die Brust gedrückt, erneut den Saal betrat. Als sie auf ihn zuschlurfte, senkte sich bedrückte Stille über den Raum. Die Akrobaten setzten sich auf ihre Bänke und selbst die Kinder wurden stumm. Bannor sank der Mut, als ihm bewusst wurde, dass sämtliche Anwesenden nicht länger seinem Blick auswichen, sondern dem seiner Frau.
    Sogar er selbst traute sich nicht, sie anzusehen. Doch er spürte, dass sie zitternd um Atem rang, und maß bange die Zeit, bis sie wieder ausatmete.
    Fiona hielt ihm ungerührt das Bündel hin. »Das hier hat einer der Wachmänner draußen vor dem Tor gefunden. Das arme Ding ist vor Kälte schon ganz blau.«
    Vorsichtig hob Bannor einen Zipfel der Decke, die so fadenscheinig war, dass man sie bestenfalls als Lumpen bezeichnen konnte. Das darunter verborgene Wesen war so winzig, dass es kaum wie ein Mensch aussah. Seine Haut lag faltig über seinen Knochen, es war zu schwach, um lauter zu piepsen als ein halb verhungertes Kätzchen, und seine rauchigblauen Augen verrieten Bannor, dass es wahrscheinlich erst in dieser Nacht geboren worden war. Es ist ein Jammer, dachte er vergrämt, dass das Kind auf eine derart kalte, gnadenlose Welt gekommen war.
    »Es ist auch eine Nachricht dabei«, erklärte die Alte ihm, doch da er bereits das Bündel in den Armen hielt, drückte sie das zerknitterte Stück Pergament Sir Hollis in die Hand.
    Der Ritter kniff die Augen zusammen und räusperte sich zweimal, ehe er krächzend vorlas: »Kümmert Euch um ihn, Mylord. Er ist Euer Sohn.«
    Bannor wandte sich entsetzt an Willow, die ihrerseits reglos an ihm vorbei ins Leere sah.
    Also wandte er seine Aufmerksamkeit wieder dem hilflosen Wesen in seinen Armen zu. Das Kind war sogar zu schwach, um den Finger zu umklammern, mit dem Bannor über seine winzige Handfläche strich.
    »Natürlich ist er das«, sagte er entschieden, ehe er das Baby wieder Fiona in die Arme drückte. »Am besten wärmt Ihr das arme Kerlchen vor dem Feuer auf, bevor ihm die Nase abfällt«, sagte er. »Und dann schickt Bea los, damit sie Mags Amme holt. Die Frau hat sicher genug Milch für zwei Babys.«
    Anschließend bedachte er sämtliche Anwesenden mit demselben durchdringenden Blick, mit dem er bereits zahlreiche Feinde in die Flucht geschlagen hatte, fragte: »Weshalb guckt ihr alle so ernst?«, und schenkte sich frischen Wein in seinen Kelch. »Schließlich passiert es nicht jeden Tag, dass euer Herr einen neuen Sohn auf Elsinore begrüßt!«
    Folgsam hoben seine Männer ihre eigenen Kelche und brachen in, wenn auch zunächst gedämpfte, Jubelrufe aus.
    Die Musikanten spielten wieder auf, die Kinder sprangen von ihren Plätzen und drängten sich um Fiona, um sich ihren neuen Bruder anzusehen.
    Ein rotwangiger junger Ritter schlug Bannor mit einer Vertraulichkeit auf den Rücken, die er vor wenigen Minuten niemals gewagt hätte. »Der Krieg mag vorüber sein, Mylord, aber es ist gut zu wissen, dass Eure Lanze nichts von Ihrer Kraft verloren hat.«
    »Bitte hört nicht auf diesen tolldreisten Welpen«, stellte Sir Darrin grinsend fest. »Ich habe gehört, dass er so versessen darauf ist, mit seiner eigenen Lanze ins Schwarze zu treffen, dass er sein Ziel meistens verpasst.«
    »Besser so als eine Lanze ohne Kraft«, erwiderte der Ritter und wurde puterrot.
    Die übrigen

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