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Rebellin der Liebe

Titel: Rebellin der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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Desmond strahlend zu. »Es hätte nicht viel gefehlt, dann hätte er mich wirklich umgebracht.« Trotz der Behauptungen des Jungen nahm Willow nicht den kleinsten Kratzer an ihm wahr.
    Bannor bemühte sich um ein strenges Gesicht. »Eine Tracht Prügel, die längst überfällig war.«
    »Hat es wehgetan?« Hammish riss ehrfürchtig seine braunen Augen auf.
    »Entsetzlich«, versicherte sein Bruder ihm.
    Beatrix unterzog ihn einer herablassenden Musterung. »Es wundert mich, dass du nicht gekreischt hast wie ein Mädchen«, stellte sie bemüht verächtlich fest.
    »Ich habe keinen Ton gesagt. Nicht einen einzigen.«
    Bannor zog spöttisch eine Braue hoch, und Desmond senkte leicht beschämt den Kopf. »Oder vielleicht habe ich einmal ganz leise gestöhnt.«
    Die zehnjährige Mary sah ihn respektvoll an. »Wie tapfer von dir. Ich bin fast sicher, dass ich geweint hätte.«
    »Ich nicht«, behauptete Edward und stemmte die Hände in die Hüften, um auszusehen wie ein ganzer Kerl. »Denn ich bin ein Mann und Männer weinen nicht.«
    Keil stupste ihn unsanft von der Seite an. »Aber du verströmst einen Gestank, der einem die Tränen in die Augen treibt.«
    Ehe die Fäuste wieder fliegen konnten, trat Bannor zwischen die beiden Streithähne. »Euer Bruder und ich haben, nachdem ich ihm den Hintern versohlt habe, ein langes Gespräch geführt und sind dabei zu dem Schluss gekommen, dass wir einige der Waffenstillstandsbedingungen vielleicht neu verhandeln sollten. Was meint ihr?«
    Desmond nickte, stolz darüber, dass er von seinem Vater ins Vertrauen gezogen worden war. »Das ist richtig. Wir werden nicht länger zu allen Mahlzeiten Granatäpfel und Feigenpudding essen, sondern gutes, festes Fleisch und frisches braunes Brot.«
    »Und Gemüse?«, fragte Hammish in hoffnungsvollem Ton. »Selbst das, was schon ein bisschen angegammelt ist?«
    »Jawohl«, erklärte Bannor ihm. »Und zwar dreimal am Tag.« Dann wandte er sich Edward zu. »Und du nimmst alle zwei Tage ein Bad. Egal, ob es nötig ist oder nicht. Und da wir alle ziemlich erschöpft sind, nachdem wir in den letzten Tagen immer erst um Mitternacht im Bett gelegen haben, machen wir heute alle ein ausgedehntes Nickerchen.«
    Edward und Keil tauschten entsetzte Blicke aus. »Ein Nickerchen?«
    »Jetzt?«
    »Mitten am Tag?«
    Bannor zerzauste Keil das weizenblonde Haar. »Guck nicht so entsetzt, mein Junge. Denk lieber dran, was für ein Vergnügen es sein wird, gemütlich in einem weichen, warmen Bett zu liegen und zu hören, wie im Kamin die Holzscheite prasseln, während draußen der Schnee vom Himmel fällt.« Der Blick, den er mit Willow austauschte, versprach, dass ein weiches, warmes Bett und ein knisterndes Feuer erst der Anfang des von ihm für sie geplanten Vergnügens sein würde.
    »Beeilt euch, Kinder.« Eilig scheuchte sie die Jungen und Mädchen wie eine Schar Gänse in Richtung Burg. »Je eher ihr schlaft, umso eher könnt ihr wieder aufstehen und zusammen mit eurem Vater und mir eine herzhafte Mahlzeit mit Fleisch und Gemüse einnehmen.«
    Sie hatten bereits fast den Eingang erreicht, als sie merkte, dass eins der Kinder hinter ihnen zurückgefallen war.
    Mary Margaret hatte sich mitten in den Schnee gesetzt und die Arme vor der Brust gekreuzt. Das kleine Mädchen reckte trotzig das Kinn und starrte seinen Vater böse an. »Ich mache kein Nickerchen. Ich will nicht. Du kannst mich nicht dazu zwingen«, verkündete es ihm.
    Desmond zog die Brauen hoch und blickte Bannor fragend an. Auch die anderen Kinder blieben stehen, um zu sehen, ob dieser offene Akt der Rebellion gemäß der neuen Waffenstillstandsbedingungen toleriert würde.
    Bannor stieß einen abgrundtiefen Seufzer aus und bedachte Willow mit einem wehmütigen Blick. »Wenn sie sich weigert, ein Nickerchen zu machen, muss ich wohl ebenfalls darauf verzichten«, stellte er fest, rollte die Augen himmelwärts, warf sich seine Tochter über die Schulter und kehrte mit ihr zu den Stallungen zurück.
    Anders als ihr Bruder war Mary Margaret nicht stolz genug, um schweigend zu ertragen, was ihr Vater mit ihr anstellte. Lange nachdem Willow die anderen Kinder in ihre gemütlichen Betten verfrachtet hatte, hallten die empörten Schreie der Kleinen durch die Burg, sodass sich jeder, der sie vernahm, bekreuzigte und sich anschließend die Finger in die Ohren steckte. Erst nachdem ihr schrilles Kreischen verstummte, wagte sich ein zitternder Vater Humphries über den Hof, öffnete vorsichtig die

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