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Rebellin der Liebe

Titel: Rebellin der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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Stalltür und entdeckte einen erschöpften kleinen Teufel, der friedlich in den Armen seines Vaters schlief.
    Bannor blickte auf, als der Priester in die Scheune geschlichen kam. »Pst«, flüsterte er und hob einen Finger an seine Lippen. »Sie ist gerade erst eingeschlafen.« Er strich seiner Tochter eine feuchte Locke von der tränennassen Wange und die harten Linien seines Gesichtes wurden weich vor Zärtlichkeit und Stolz. »Sieht sie nicht wie ein kleiner Engel aus?«
    Vater Humphries blickte lächelnd auf das Kind, während er eilig sein Kruzifix und die Flasche Weihwasser in den Ärmel seiner Soutane schob, damit Bannor sie nicht sah. »Ja, Mylord. Sie sieht wirklich wie ein kleiner Engel aus.«

23
    Jeder, der Lord Bannors Kinder an jenem Abend am Tisch im großen Saal gesehen hätte, hätte geschworen, dass ihnen von Vater Humphries der Teufel ausgetrieben worden war. Selbst die Ritter, die immer noch beleidigt murrten, weil sie von den Welpen ihres Herrn von ihren Ehrenplätzen vertrieben worden waren, mussten zugeben, dass sie nie zuvor eine Gruppe artigerer Kinder gesehen hatten.
    Mit ihren vom Mittagsschlaf leuchtenden Augen, frisch gebadet und in feinste Samt- und Damastkleider gehüllt, fehlten ihnen nur noch Flügel und Heiligenscheine, sonst hätte man überlegt, ob man inmitten göttlicher Himmelswesen saß. Im flackernden Licht der Fackeln schimmerten ihre Haare, und ihre Haut verströmte den taufrischen Duft, der einzig Kindern Vorbehalten war. Fiona hatte eine Decke vor den Herd gelegt und sogar die krabbelnde Peg und die glucksende Mags der fröhlichen Runde hinzugefügt.
    Die Kinder ignorierten die Platten mit Süßwaren und Konfekt, die herumgereicht wurden, und häuften sich statt dessen ihre Teller mit knusprigem Hammel und fetten, mit Safran gewürzten Zwiebeln voll. Sie murmelten höflich »Bitte« und »Danke« und »Dürfte ich noch etwas haben«, und verblüfften die Ritter derart, dass diese einander ständig anstießen und dadurch dauernd Sauce auf die mit Leinendecken geschmückten Tische kleckerten.
    Bannor lehnte sich auf seinem Stuhl am Kopfende des Tisches zurück, nahm einen Schluck Rotwein aus seinem Silberkelch und schüttelte den Kopf. Es schien, als hätten die Feen seine schlecht erzogene Brut geraubt und gegen diese wohlgelaunten, höflichen Kinder ausgetauscht.
    Doch in Wahrheit verdienten nicht die Feen seinen Dank, sondern eine temperamentvolle Elfe namens Willow, wusste er. Immer wieder wanderte sein Blick in Richtung der Treppe, über die sie kommen musste. Mary Margarets Wutanfall hatte ihn um mehr als ein bloßes Nickerchen gebracht. Er hatte ihm die wenigen kostbaren Stunden geraubt, die er in den Armen seiner Braut hätte verbringen können, dachte er. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätten sie beide auf den Schlummer verzichtet und wären nun auf die köstlichste Weise müder als zuvor.
    Sämtliche Gedanken an Müdigkeit verflogen, als Willow endlich auf dem Treppenabsatz erschien. Sie trug ein Kleid aus fließender Seide und so blau wie der Bauch eines Finken. Ihre Locken wurden von einem dünnen Band geschmiedeten Goldes aus dem Gesicht gehalten, und die dunkle Haarpracht umrahmte wie eine schimmernde Wolke ihr Antlitz.
    Als sie an den Tisch trat, hob er lächelnd seinen Kelch und zollte ihr den ihr gebührenden Tribut. »Mein Glückwunsch zu der gewonnenen Schlacht.« Er nickte in Richtung seiner Kinderschar. »Von nun an wird Euer Name die Lady der Badewanne sein.«
    »Ich hatte schon Angst, ich müsste den König um Verstärkung bitten«, gestand sie lächelnd ein, als sie sich auf den Stuhl neben dem seinen gleiten ließ. »Mary Margaret hat sich zu dicht über die Kohlepfanne gebeugt und sich eine ihrer Locken versengt. Dann musste ich Edward dreimal dafür untertauchen, dass er Keil untergetaucht hat, und am Ende hat Hammish noch ein Stück Seife verschluckt.«
    Bannor sah seinen Sohn grienend von der Seite an. »Angesichts seiner schmutzigen Zunge hätte ich Desmond vielleicht bereits vor langem eine ähnliche Behandlung zuteil werden lassen sollen«, sagte er.
    »Oh, das ist nicht mehr erforderlich. Desmond wurde bereits der Mund mit einem Seifenlappen ausgewaschen, nachdem Beatrix ihn dabei erwischt hatte, wie er in ihren Ausschnitt starrte, während sie ihm die Ohren wusch.«
    Bannor stieß einen abgrundtiefen Seufzer aus. »Das überrascht mich nicht. Nachdem ich ihm heute Morgen den Hintern versohlt habe, hatten wir ein höchst interessantes

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