Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Rebellin der Liebe

Titel: Rebellin der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
Vom Netzwerk:
stammelnd wie zuvor Beatrix unter der Decke verkroch, dann sollte er sich besser auf eine Enttäuschung gefasst machen.
    Sie warf den Pelz zurück und trat neben das Bett. Sie hatte nichts am Leib außer dem durchscheinenden Nachthemd, das sie an ihrem ersten Abend auf Elsinore im Schrank entdeckt hatte. Jenem Abend, an dem sie gefürchtet hatte, ihr Ehemann wäre vielleicht nichts weiter als ein lüsterner Satyr, der sie als Lustsklavin betrachtete.
    Als Bannors eisiger Blick so langsam an ihr entlangwanderte, dass sie eine Gänsehaut bekam, musste sie zugeben, dass es zwischen ihm und einem solchen Wesen durchaus Ähnlichkeiten gab. Sein Hemd war am Hals geöffnet, und seine Haare waren wirr, als hätte er sie sich stundenlang gerauft. Da Willow nichts dagegen tun konnte, dass der dünne Stoff ihres Gewandes an ihren rosigen Brustwarzen und zwischen ihren Schenkeln festzukleben schien, unterließ sie von vornherein jeden Versuch des Verdeckens.
    Wie von ihr erwartet, hielt sich Bannor nicht erst mit höflichen Vorreden auf. »Was hätte ich Eurer Meinung nach tun sollen, Willow? Hättet Ihr gewollt, dass ich das Kind wieder in den Schnee zurückwerfe?«
    »Natürlich nicht! Haltet Ihr mich für eine derart hartherzige Frau?«
    »Ich wünschte beinahe, ich täte es.« Er stapfte ans Fenster, machte kehrt und fuhr sich mit den Händen durchs Haar. »Dann wäre nämlich alles viel einfacher, nicht wahr? Dann könnte ich mich darüber wundern, wie ein derartiger Eisklumpen von einem Herzen in einem derart warmen, süßen Körper schlagen kann. Dann könnte ich meine eigenen Sünden durch Eure Sünden rechtfertigen.« Seine heisere Stimme strafte seine Worte Lügen, als er mit einem »Vielleicht könnte ich sogar lernen, Euch zu hassen« endete.
    »Tut mir leid, Euch zu enttäuschen, Mylord, aber es war nicht Eure Mildtätigkeit gegenüber dem unglücklichen Kind, die mir ins Herz geschnitten hat. Es war das Mitleid in den Gesichtern von Sir Hollis, Fiona und all den anderen.« Ihre Stimme senkte sich auf ein raues Flüstern herab, und sie kämpfte verzweifelt gegen den Kloß in ihrem Hals. »Selbst Eure Kinder haben mich voller Bedauern angesehen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Es war niemals meine Absicht, Euch zum Gegenstand des Mitleids oder Gespötts auch nur eines einzigen Menschen zu machen«, versicherte er ihr. »Hätte ich die Möglichkeit gehabt, dann hätte ich Euch diese Situation sicherlich erspart.«
    »Und wie hättet Ihr das machen wollen? Vielleicht, indem Ihr das Kind verleugnet hättet?«, fragte sie aufgebracht. »Ein Kind, das Ihr mit einer anderen gezeugt habt, während Ihr mir gleichzeitig unmissverständlich klargemacht habt, dass Ihr mich ganz sicherlich nicht schwängern wollt.«
    Willow hatte diese Worte nicht sagen wollen, aber nun waren sie heraus und lagen wie ein Fehdehandschuh zwischen ihnen.
    Statt die Herausforderung anzunehmen, kehrte Bannor mit zwei Schritten vom Fenster zurück und funkelte sie an. »Ich dachte, in dieser Beziehung hätte zwischen uns beiden Einigkeit geherrscht, Mylady. Falls ich mich damit geirrt habe, dann lasst mich Euch versichern, dass ich mehr als bereit bin, meine Pflichten als Ehemann zu erfüllen und Euch ein eigenes Kind zu schenken, falls es das ist, was Ihr wünscht. Das erste von einer ganzen Reihe von Kindern, das kann ich Euch versichern.« Kaum hatte er ausgesprochen, nestelte er bereits an der Kette aus geschmiedetem Silber, die um seine Hüften lag.
    In einem Anflug von Panik griff Willow nach seiner Hand. Eigentlich hatte sie ihn nur davon abhalten wollen, dass er sich seines Gürtels entledigte, aber als ihre Finger über den dünnen Stoff seiner Hose fuhren, merkte sie, dass er nicht nur willens, sondern auch in der Lage wäre, ihr sofort das Kind zu machen, nach dem es sie in seinen Augen zu verlangen schien.
    Sein Blick verriet nicht die geringste Scham. Sie war diejenige, die bis unter die Haarwurzeln errötete.
    Sie riss ihre Hand zurück, umklammerte den Bettpfosten, damit er nicht merkte, wie sie zitterte, und reckte herausfordernd das Kinn. »Ich bin keiner Eurer Ritter, Mylord. Die Größe und Festigkeit Eurer Lanze beeindruckt mich nicht. Und ebenso wenig bin ich eine Eurer zahlreichen Geliebten, die sich durch eine flüchtige Umarmung und jedes Jahr ein neues Kind so einfach zufrieden stellen lässt.«
    Er brach in hilfloses Gelächter aus. »Euch muss doch sicher klar sein, dass das Baby, das heute Nacht vor der Burg ausgesetzt wurde,

Weitere Kostenlose Bücher