Rebellion der Verlorenen
sie als Führungspersönlichkeit gefragt - die beste Führungspersönlichkeit, die die Neue Republik je gekannt hatte. Und manchmal bedeutete das, daß man wissen mußte, wann man die richtige Frage zu stellen hatte. »Und was ist, wenn ich mich immer noch weigere?«
Der Totenkopf kippte zur Seite, und ein Teil seiner Stirn verschwand aus dem Holorahmen. Sie hatte diesen Kueller verblüfft. »Sie weigern sich?«
»Ich habe mich noch nicht entschieden«, erwiderte sie, und ihre Stimme blieb dabei völlig ruhig. »Ich möchte einfach wissen, welche Wahl ich habe.«
»Dann werde ich Ihre Untertanen vernichten, Frau Präsidentin.«
»Weshalb sollten Sie den Wunsch haben, das zu tun?« wollte Leia wissen. »Selbst wenn es Ihnen gelänge ... Es wäre niemand mehr da, über den Sie herrschen könnten.«
»Es gibt immer andere, neue Welten. Mit dem Reichtum, den mir die Neue Republik einbringen wird, kann ich diese Welten finden.«
»Sie können nicht alle Bürger der Neuen Republik töten«, warf Wedge ein. »Der Imperator hat versucht, alle in Angst und Schrecken zu versetzen, bis sie sich seiner Herrschaft beugten, und er hat Jahre dazu gebraucht.«
Das Grinsen des Totenschädels wurde breiter. »Ich kann alle mit einem Schlag töten.«
»Wir sprechen von Hunderten von Welten«, sagte Admiral Ackbar. »Sie können nicht so viele Lebewesen gleichzeitig umbringen.«
»Ah, doch, das kann ich.« Der Totenschädel drehte sich zur Seite und blickte auf etwas, das nur er sehen konnte. Und dann starrte er plötzlich Admiral Ackbar an und gab einen Befehl in einer Sprache, die Leia nicht kannte.
Sie warf Wedge einen verwirrten Blick zu. Der zuckte die Achseln, und in dem Augenblick überflutete sie eine Welle des Schreckens. In den Schrecken mischten sich eisige Kälte und die Schreie zahlloser Stimmen. Sie verspürte ein intensives Gefühl des Schocks und des Verrats, das so tief ging, daß sie beinahe die Fassung verlor. Nicht schon wieder, dachte sie. Sie taumelte unter der Last der Empfindung. Aufhören! dachte sie. Vielleicht schrie sie es auch. Sie wußte es nicht. Die Kälte wurde noch grimmiger.
Und dann waren die Stimmen plötzlich stumm.
Leia fand sich auf dem Boden sitzend, und über ihre Wangen rollten Tränen, von denen sie nicht wußte, daß sie sie vergossen hatte. Die anderen im Raum starrten sie er staunt an. Wedge war ihr beim Aufstehen behilflich. »Was ist passiert?«
Der holographische Totenkopf blickte triumphierend. Die Schwärze in den Augenhöhlen schien Leia jetzt noch tiefer, die Energie, die von ihm ausstrahlte, noch übermächtiger.
Machtsensitiv. Kueller konnte die Macht einsetzen.
Die dunkle Seite der Macht.
Als sich diese Erkenntnis in ihr verdichtet hatte, lächelte die Totenmaske. »Ich bin stärker, als Sie es je sein werden, Frau Präsidentin. Ich bin mächtiger, als Sie sich jemals vorstellen können.«
»Was haben Sie mit ihr gemacht?« brüllte Wedge.
»Mir fehlt nichts.« Leia zwang sich, ihrer Stimme nichts von ihrer tiefen Qual anmerken zu lassen. Sie ließ Wedges Arm los.
»Ich habe Präsidentin Organa Solo gar nichts getan. Ich habe Ihnen lediglich eine Demonstration meiner Fähigkeiten gegeben. Die Überbevölkerung ist ein großes Problem, finden Sie nicht auch? Ich habe die Galaxis gerade von wenigstens einer Million überzähliger Leben befreit Mehr Platz für den Rest.«
»Eine Million?« murmelte Ackbar fassungslos.
»Das ist meine zweite Demonstration. Sie erinnern sich doch an jenes Gefühl vom ersten Mal, nicht wahr, Frau Präsidentin?«
»Wie können Sie so etwas tun?« fragte Leia. »Das waren fühlende, atmende Wesen.«
»Nun, genaugenommen haben die meisten von ihnen nicht geatmet«, erwiderte Kueller, »wenigstens nicht so wie Sie Aber Sie brauchen sich nicht länger um ihre Atmung zu sorgen, ob nun durch Lungen oder Kiemen oder Luftlöcher. Sehen Sie jetzt, welcher Nutzen der Galaxis aus mir erwächst?«
»Nein«, hauchte Leia.
»Ich werde mich mit Ihnen nicht über Methoden streiten, Frau Präsidentin. Sie haben meine Forderungen gehört. Entweder geben Sie nach, oder ich werde Ihren Bruder binnen drei Tagen töten.«
»Sie können Luke Skywalker nicht töten«, fuhr Wedge dazwischen.
»Warum nicht? Weil er ein Jedi-Meister ist? Oder weil er Ihr Freund ist?«
Wedge gab keine Antwort.
Die leeren Augen der Totenmaske wandten sich wieder Leia zu. »Sie haben drei Tage Zeit, Frau Präsidentin. Ich gewähre Ihnen diese Zeit, weil ich Sie
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