Rebellion der Verlorenen
Leia hatte das Gefühl, daß die Maske ein Teil von Kueller war und doch nicht ganz zu ihm gehörte. Wieder überkam sie ein Gefühl eisiger Kälte.
»Die haben Sie. Für den Augenblick.«
»Gut.« Kuellers Gesicht verlosch. An seine Stelle trat eine wogende transparente Fläche.
»Haben wir die Verbindung verloren?« fragte Wedge.
Admiral Ackbar schüttelte den Kopf. »Nein. Er tut irgend etwas. Das liegt an der Entfernung, so wie die Verzögerungen, ehe er spricht. Diese Übertragung braucht eine Menge Zeit.«
»Wir können ohne Zeitverzögerung mit der ganzen Galaxis kommunizieren«, warf der junge Lieutenant ein.
»Nicht mit allen Bereichen«, widersprach Wedge mit leiser Stimme.
Die Luft vibrierte wieder und verdichtete sich zu einer kleinen Gestalt, die auf dem Boden zusammengebrochen war. Am Rand des Bildes war ein kleines brennendes Gebäude zu sehen, in der Ferne verglühte Metall.
Leia ging vor dem Holo in die Hocke. Die Gestalt war r Luke. Seine Flugkombination war zerrissen. Sein Rücken sah aus wie rohes Fleisch. Er bewegte sich nicht.
Eine Welle von Schmerz und Zorn schlug über ihr zusammen. Sie taumelte zurück, spürte, wie sich Angst in die Welle mischte, und fühlte über all dem Lukes Präsenz.
Luke'.
Leei ...
Lukes geistige Stimme wurde jäh abgeschnitten. An ihre Stelle trat ein tiefes, kehliges Lachen, das Leia noch nie zuvor gehört hatte.
Lukes Bild erlosch. Jetzt war wieder die wellige durchsichtige Wand zu sehen. Und dann das Totenkopfantlitz, auf dessen Lippen das Lachen erstarb.
»Keine mentalen Tricks, Präsidentin Organa Solo. Ihr Bruder lebt. Noch.«
»Was haben Sie mit ihm gemacht?« fragte sie.
Der Totenschädel grinste. Das Bild war so groß, daß sie das Gefühl hatte, sie könnte in dieses Grinsen hineinstürzen und nie wieder herauskommen. »Nichts habe ich getan. Sein Schiff hat sich bequemerweise selbst vernichtet.«
»Der X-Flügler«, flüsterte Wedge. Admiral Ackbar brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen.
»Ich hätte es vorgezogen, wenn er etwas näher bei mir gelandet wäre, aber das hat er nicht. Dennoch, er befindet sich jetzt auf meinem Grund und Boden und wird auch dort bleiben. Es sei denn, Sie tun zwei Dinge. Zum ersten müssen Sie Ihre unfähige Regierung auflösen und, zum zweiten, mir die Regierungsgewalt übertragen.«
»Weshalb sollten wir das tun?«
»Weil ich Ihren Bruder sonst töten werde.«
Leia fröstelte. Ihr war eiskalt. »Glauben Sie wirklich, daß ich Millionen Leben gegen ein einziges tausche, wieviel es mir auch bedeuten mag?«
»Ich kenne Ihr Herz, Frau Präsidentin. Ihr Bruder bedeutet Ihnen ebensoviel wie Ihr Mann. Ebensoviel wie Ihre Kinder. Ich könnte sie auf der Stelle töten, wenn Sie das vorziehen. Würde Ihnen das bei der Entscheidung helfen?«
Leia schluckte schwer. Sie würde nicht zulassen, daß er sie mit leeren Drohungen einschüchterte. Aber sie mußte vorsichtig sein, für den Fall, daß es keine leeren Drohungen waren. »Sie sind zu weit entfernt, um derartige Drohungen auszusprechen, Kueller.«
Das Totenkopfgrinsen wurde breiter. »Stellen Sie mich auf die Probe, Frau Präsidentin? ich warne Sie. Ich bluffe nicht.«
»Was wollen Sie wirklich?«
»Ich glaube, daß Ihre Regierung schon vor Jahren aufgehört hat, effektiv zu arbeiten. Ich will, daß diese Galaxis wieder mit starker Hand geführt wird.«
»Und Sie sind der Mann, der das bewirken kann?« fragte Leia.
Das Grinsen verschwand, und der Totenkopf blickte ernst. »Ich bin die Person,, die das bewirken kann, Frau Präsidentin. Auf meiner Heimatwelt habe ich das getan. Und ich vermag es an jedem anderen Ort.«
»Ich habe nie von Ihnen gehört«, sagte Leia. »Woher weiß ich, daß Sie zu solcher Weisheit fähig sind?«
»Niemand hatte je von dem jungen Luke Skywalker gehört, ehe er Sie vom Todesstern gerettet hat; oder von dem tollkühnen Han Solo, ehe er sich Skywalker und Obi-Wan Kenobi angeschlossen hat. Es gab sogar Planeten, die vor der Rebellion nie von Ihnen gehört hatten, Frau Präsidentin. Manchmal braucht ein Ruf eine Weile, bis er sich verbreitet.«
»Was werden Sie tun, wenn ich es ablehne, Ihnen die Regierungsgewalt über die Neue Republik zu übertragen?«
Wieder das Grinsen. »Dann werde ich Ihren Bruder töten. Und Ihren Mann. Und Ihre Kinder.«
Leia legte die Hände hinter den Rücken und setzte ein Jedi-Mantra ein, um ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten. Angst und Wut würde sie erst später empfinden. Jetzt war
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