Rebellion der Verlorenen
respektiere.« Der Kopf nickte. »Bis dann, Frau Präsidentin.«
Dann war das Bild verschwunden.
Leia ließ sich zu Boden sinken. Eine Million Leben. Eine Million Leben mehr, als Demonstration für sie. So wie Großmufti Tarkin die Bereitschaft des Todessterns »demonstriert« hatte.
Tarkin hatte ihren Vater getötet. Kueller bedrohte ihre Familie.
Sie würde nicht zulassen, daß er triumphierte. Han und Luke und ihre Kinder würden zu ihr nach Hause kommen. Und die Neue Republik würde weiterhin von ihr regiert werden. Sie wußte nur noch nicht, wie sie das anstellen sollte.
29
Luke hatte gerade zu Ende gegessen. Er hatte sich aus den im Haus noch vorhandenen Konserven eine kleine Mahlzeit zubereitet. Jetzt ruhte er sich aus und bemühte sich, so gut er konnte, wieder zu Kräften zu kommen. Das Gefühl, beobachtet zu werden, hatte sich gelegt, wenigstens für den Augenblick. Aber er ahnte, daß es sich bald wieder einstellen würde.
Und es hatte etwas mit Almania zu tun.
Er würde eine Weile warten und dann erneut den Hauscomputer befragen. Hoffentlich gab es hier irgendwo einen Bactatank oder ein pydyrianisches Äquivalent, etwas, das den Heilprozeß beschleunigen würde. Er konnte sich jetzt nicht mit Jedi-Übungen begnügen, und er wußte, daß er all seine Kraft brauchen würde.
Sobald er den Bactatank gefunden hatte, würde er sich auf die Suche nach einem neuen Schiff machen. Er wußte nicht, ob er sich dann nach Almania begeben oder lieber nach Yavin 4 zurückkehren sollte, bis er ganz wiederhergestellt war. Er wußte nicht, wieviel Zeit ihm zur Verfügung stand. Er war nicht einmal sicher, wonach er eigentlich suchte, und das erzeugte in ihm ein Gefühl des Unbehagens.
Diese ganze Geschichte erzeugte ein Gefühl des Unbehagens in ihm.
Luke?
Leia, sie streckte aus weiter Ferne suchend ihre geistigen Fühler nach ihm aus. Er spürte deutlich ihre Besorgnis.
Nein?
Aber die Verbindung brach plötzlich ab, zerriß, wie er es noch nie zuvor erlebt hatte. Er konnte sie nicht länger fühlen. Er tastete in die Macht hinaus, suchte ihren vertrauten Geist, aber sie war nicht da. Es war, als hätte jemand eine Mauer um ihn errichtet.
Leia?
Sie konnte unmöglich tot sein, oder? Ihre Botschaft war von Besorgnis geprägt gewesen, aber Luke glaubte, Sorge um ihn gespürt zu haben, und nicht etwa Furcht um ihr eigenes Leben.
Leia?
Er suchte die Kinder und konnte sie fühlen, spürte, wie sie vergnügt auf Anoth herumtobten. Selbst seine Schüler auf Yavin 4 konnte er spüren, nur Leia nicht.
Und auch niemanden, der ihr nahestand. Irgend etwas blockierte ihn. Mit Absicht.
Luke seufzte. Noch etwas, das er ergründen mußte. Noch etwas, das an seinen Kräften zehrte. Er rieb sich die Augen und atmete tief durch, dann versuchte er es noch einmal. Er beugte sich in dem Sessel nach vorn, der für eine kleinere Gestalt gemacht war als die seine, als das Entsetzen ihn traf und zurückwarf. Er stieß einen Schmerzensschrei aus, als sein verbrannter Rücken hart mit dem Boden in Berührung kam. Aber das war ein physischer Schmerz, der im Vergleich zu der eiskalten Pein, die sein Bewußtsein überflutete, bedeutungslos war. Schmerz, Angst, der Schock des Verrats - alles auf einmal -, in Tausenden von mentalen Stimmen, die plötzlich und unwiderruflich zum Schweigen gebracht wurden.
Eisige Kälte durchströmte ihn. Dann erinnerte er sich an Anakin: Wir haben das Zimmer heiß gemacht.
Heiß.
Er schickte Hitze in die Kälte, kämpfte sie nieder, zuckte unter dem Schmerz zusammen, preßte die Arme an den Kopf, um sich vor der klebrigen rosa Masse zu schützen, vor dem Stechen, vor der Kälte, vor der schrecklichen Todesnot.
Tod.
Tod.
Die Kälte verging und ließ am Ende bloß einen säuerlichen Geschmack in Lukes Mund zurück. Er hob den Kopf, wußte nicht, wie lange er auf dem Boden gelegen hatte.
Es war wieder geschehen. Ein weiterer Planet vernichtet.
Er tastete erneut nach Leia, spürte sie aber nicht. Nur die Mauer: hart, fest, mächtig.
Luke stand zitternd auf. Er mußte einen Computer finden, der mit den Netzen verbunden war, oder sonst etwas, das ihm Informationen liefern konnte. Obwohl er tief in seinem Innern wußte, das Coruscant nichts zugestoßen war.
Die Erschütterung war tiefer, kälter, mächtiger als die erste gewesen. Näher.
Viel näher.
Und er wußte sogar, von wo die Erschütterung der Macht ausgegangen war.
Von Almania, von der Präsenz, die dort auf ihn wartete.
»Wer war denn
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