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Rebellion der Verlorenen

Rebellion der Verlorenen

Titel: Rebellion der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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sie, daß es einer ihrer Leibwächter war, der sie seit Alderaan begleitet hatte. Euer Hoheit, formten seine Lippen lautlos, den Rest konnte sie nicht lesen. Sie schüttelte nur den Kopf, spürte, wie das Schwindelgefühl sich verstärkte, und arbeitete sich weiter vorwärts.
    Schließlich hatte sie die Treppe erreicht. An den Überresten eines Pults zog sie sich in die Höhe. Ihr Gewand war von Blut durchtränkt und klebte an ihren Beinen. Sie hielt den Blaster in der Hand und wünschte, Irgend etwas hören zu können - dann könnte sie sich auch verteidigen.
    Aus den Trümmern griff eine Hand nach ihr. Leia wirbelte herum und sah zu, wie Meido sich aus dem Schutt befreite. Seine hageren Gesichtszüge waren verdreckt, aber er schien unverletzt. Als er ihren Blaster sah, zuckte er zusammen. Sie nickte kurz, um ihm zu zeigen, daß sie ihn gesehen hatte, und ließ ihn stehen. Ihr Leibwächter wich nicht von ihrer Seite.
    Wieder fielen Trümmer von der Decke. Leia kauerte sich nieder und hielt schützend die Hände über den Kopf. Ein paar Steinbrocken trafen sie, dann bebte neben ihr der Boden, als ein größeres Stück der Decke herunterkrachte. Staub wallte auf, drohte sie zu ersticken. Sie hustete, spürte den Husten, konnte aber immer noch nichts hören. Innerhalb eines Augenblicks hatte die Halle sich von einem Ort prunkvoller Zeremonien in einen Abgrund des Todes verwandelt.
    Wieder tauchte das Bild der Totenkopfmaske vor ihrem geistigen Auge auf, diesmal aus der Erinnerung. Leia hatte gewußt, daß dies geschehen würde. Ein verborgener Teil ihres machtsensitiven Geistes hatte es vorausgesehen. Luke hatte ihr einmal gesagt, daß die Jedi manchmal in die Zukunft blicken konnten. Aber sie hatte ihre Ausbildung nie abgeschlossen. Sie war keine Jedi.
    Aber es fehlte nicht viel daran.
    Sie spürte Zorn, tief und schneidend. Sie ließ die Hände sinken. Für den Augenblick hatte der Regen von Steinbrocken und Kristallsplittern aufgehört. Sie winkte Meido und allen anderen, die sie sehen konnten. Wenn sie nichts hören konnte, dann konnten sie das auch nicht, und sie mußten alle hier raus.
    Einmal blickte sie nach oben. Die Explosion hatte mehrere
    Löcher in die Decke gerissen - große, gezackte Löcher in den Kristallsegmenten, die der Imperator an der Decke hatte verlegen lassen. Sie hatten sich gelöst und waren wie Hagel auf die Umherirrenden herabgeprasselt. Einige Senatoren standen aufrecht in dem Chaos; ein paar uralte Protokolldroiden mühten sich ab, Trümmerstücke hochzustemmen, offenbar um jemanden zu befreien, der darunter begraben lag. M'yet Luures Juniorsenator hatte bereits die Hälfte der Treppenstufen zurückgelegt, seine sechs Beine und sein langer Schwanz versperrten einem halben Dutzend anderer Senatoren den Weg. Luure war nirgends zu sehen.
    Der Leibwächter griff nach Leias Arm und deutete gestikulierend nach vorn. Sie nickte, entwand ihm ihren Arm und bewegte sich weiter. Sie rechnete mit weiteren Explosionen und reagierte beunruhigt, als diese ausblieben. Dieser Anschlag war ganz anders als alle, die sie bisher erlebt hatte. Warum nur ein einziger Schlag gegen die Senatshalle - und dann nichts mehr?
    Leia rutschte auf einem herabgestürzten Deckensegment aus und wäre beinahe gestürzt; sie streckte die linke Hand aus, um sich zu stützen, und spürte etwas Weiches. Sie drehte sich um und sah, daß ihre Hand eines von M'yet Luures sechs Beinen zu fassen bekommen hatte. Es war von seinem Körper abgerissen worden. Sie kroch auf ihn zu, in der Hoffnung, daß er noch lebte, schob Steinbrocken, Kristallsplitter und Marmorstücke beiseite ...
    ... und hielt inne, als sie sein Gesicht fand. Seine Augen waren weit geöffnet und leer, sein Mund über seinen sechs Zahnreihen halb geschlossen. Sie strich mit einer blutigen Hand über seine zerfetzten Wangen.
    »M'yet«, sagte sie und spürte das Wort rauh in der Kehle. Er hatte es nicht verdient, so zu sterben. Sie war eine entschiedene Gegnerin seiner Politik, aber er war ein guter Freund, ein anständiger Freund und einer der talentiertesten Politiker, denen sie je begegnet war. Sie hatte gehofft, ihn auf ihre Seite ziehen zu können und daß er eines Tages eine führende Rolle in der Republik spielen würde, außerhalb des Senats, als Vertreter einer Politik des Wandels.
    Die Türen öffneten sich. Grelles Licht fiel in den Versammlungsraum. Leia richtete sich auf und stützte ihren Blaster auf einen Steinbrocken. Dann sah sie, wie ihre eigenen

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