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Rebellion der Verlorenen

Rebellion der Verlorenen

Titel: Rebellion der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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ihr über den Rücken, der andere war halb gelöst, und ihr schönes braunes Haar klebte wirr in ihrem Gesicht. Ihre beiden Hände hielten die Sekundärhöcker eines bewußtlosen Llewebum. Zwei Wachen stützten seine Füße. Leia bewegte sich rückwärts, zog dabei das linke Bein nach.
    Han eilte zu ihr und half ihr, den Llewebum zu tragen. »Ich habe ihn schon, Liebling«, sagte er, aber offenbar hörte sie ihn nicht. Er stieß sie leicht mit der Hüfte an, worauf sie losließ. Das Gewicht des Llewebum ließ ihn taumeln. Er wunderte sich, wie sie es wohl geschafft haben mochte, ihren Teil der Last zu tragen. Er bettete den Llewebum neben einen seiner Artgenossen in der Nähe eines Medidroiden, der damit beschäftigt war, die Verletzten nach der Tragweite ihrer Verwundungen zu kennzeichnen. Dann kehrte Han zu Leia zurück.
    Sie war bereits wieder unterwegs in die Halle, aber er legte den Arm um ihre Hüfte und hielt sie mit sanftem Druck zurück.
    »Ich werde mich jetzt darum kümmern, daß du ärztlich versorgt wirst, Liebling.«
    »Laß mich los, Han!«
    »Du hast genug geholfen. Wir gehen jetzt ins Medizentrum,«
    Sie schüttelte nicht den Kopf, sah ihn nicht einmal an. Ihre ganze rechte Gesichtshälfte war eine einzige Wunde, und ihre Haut war von Brandspuren gezeichnet. Sie blutete aus der Nase, schien es aber nicht zu bemerken.
    »Ich muß da hinein«, sagte sie.
    »Laß mich das machen. Du bleibst hier.«
    »Laß mich los, Han«, forderte sie erneut.
    »Sie kann sie nicht hören«, sagte einer der vorübereilenden Medidroiden. »Eine Explosion von solchen Ausmaßen in einem geschlossenen Raum hat die Trommelfelle aller beschädigt, die welche haben.«
    Sie konnte nicht hören? Han drehte Leia sanft zu sich herum. bemüht, seine Besorgnis zu verbergen. »Leia«, sagte er langsam. »Es ist Hilfe da. Laß dich von mir zum Klinikzentrum bringen.«
    Unter dem Schmutz und dem Blut war sie totenbleich. »Es ist meine Schuld.«
    »Nein, Liebling. Ganz bestimmt nicht.«
    »Ich habe die Imperialen hereingelassen. Ich habe nicht mit dem nötigen Nachdruck dagegen gekämpft.«
    Ihre Worte jagten ihm einen eisigen Schauder über den Rücken. »Wir wissen nicht, wer für das hier verantwortlich ist. Komm! Ich hole Hilfe für dich.«
    »Nein«, widersprach sie. »Meine Freunde sind da drinnen und sterben.«
    »Du hast alles getan, was du tun konntest.«
    »Sei nicht so stur«, bat sie.
    »Aber ich bin doch nicht ...« Den Rest des Satzes verschluckte er. Er konnte doch nicht hier stehen und mit ihr streiten. Außerdem konnte sie ja nicht einmal hören, was er sagte. Sie würde am Ende doch bloß gewinnen. Er hob sie mit beiden Armen auf. Sie war leicht und warm. »Du kommst jetzt mit«, bestimmte er.
    »Das geht nicht, Han«, protestierte sie, wehrte sich aber nicht. »Mir fehlt nichts, wirklich.«
    »Ich will nicht, daß du stirbst, weil du einfach nicht weißt, wann du aufhören mußt«, sagte er und trug sie an den Verletzten vorbei.
    Entweder stellte sich allmählich ihr Gehör wieder ein, oder sie konnte von den Lippen ablesen. »Ich werde nicht sterben«, behauptete sie.
    Hans Herz schlug wild in seiner Brust. Er drückte sie an sich. »Lady, ich wollte, ich wäre mir da auch so sicher wie du.«
    Erst als Jarril die Hangars erreicht hatte, hörte er zu rennen auf. Er hatte rings um die zentralen Landeplätze rege Aktivität erkennen können, aber er rechnete eigentlich nicht damit, daß diese bereits sein Schiff erreicht hatte.
    Und damit hatte er recht.
    Obwohl ihm wahrscheinlich nicht mehr viel Zeit blieb.
    Jarril halte sein Schiff, die Spicy Lady, in einem abgelegenen Winkel des Hangars zwischen zwei größeren Schiffen geparkt. Die Spicy Lady war klein, aber ziemlich auffällig: Braun lackiert, erinnerte sie in ihren äußeren Umrissen an eine Kreuzung zwischen dem Millennium Falken und einem A-Flügler. Jarril hatte sie selbst konstruiert. Sie war in erster Linie als Transporter gedacht, aber wenn es brenzlig wurde, konnte er die Ladeeinheit abstoßen und verfügte dann über einen reinrassigen Jäger. Der A-Flügler-Teil der Spicy Lady war so gebaut, daß man ihn fernsteuern konnte; auf diese Weise war es möglich, im Frachtteil mit der ganzen Ladung in Sicherheit zu bleiben und einen etwaigen Verfolger hinter dem Jäger herfliegen zu lassen. Diese spezielle Konstruktion hatte Jarril bisher erst einmal nutzen müssen und war dabei später sogar in der Lage gewesen, das Jägermodul des Schiffs zu bergen.
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