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Rebellion der Verlorenen

Rebellion der Verlorenen

Titel: Rebellion der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Sicherheitsleute hereinstürmten. Sie stand auf, eilte auf sie zu; sie hatte alle Mühe, auf der Treppe nicht zu straucheln.
    »Schnell!« rief sie, als sie oben angelangt war. »Unten gibt es Verwundete.«
    Einer der Wachmänner gab ihr Antwort, aber sie konnte nicht verstehen, was er sagte. Sie sah sich im weiten Rund der Senatshalle um. Jeder einzelne Sitz war mit Schutt und Trümmern übersät. Die meisten Senatoren bewegten sich noch, aber einige lagen reglos da.
    Mon Mothma hatte recht gehabt: Das Klima für die kommende Sitzungsperiode des Senats war am heutigen Tag bestimmt worden.
    Und das Imperium würde teuer dafür bezahlen.

5
    Als der laute Knall ertönte, verdunkelten sich die Leuchtpaneele im Crystal Jewel, dann erbebte der Boden. Überall im Kasino schwankten Croupierdroiden in ihren Verankerungen und stießen Klagelaute aus. Han Solos nach hinten gekippter Stuhl sackte weg. Er ließ sich von der Sitzfläche gleiten und fing den Stuhl mit einer Hand auf. Jarril taumelte gegen den Tisch und verschüttete, was von seinem Drink noch übrig war. »Was, zum ...?« »Erdbeben?« fragte jemand. »... fallen ...« «... aufpassen!«
    Die Rufe und Schreie vereitelten jeden Versuch einer Verständigung, aber darauf war Han auch gar nicht aus. Er hatte im Laufe der Jahre genügend Erdbeben überstanden, um zu wissen, daß das hier keines war. Das hier war eine Explosion.
    Er tippte Jarril auf die Schulter. »Sehen wir zu, daß wir hier herauskommen.«
    »Was war denn?« schrie Jarril.
    Han blieb ihm eine direkte Antwort auf seine Frage schuldig. »Wir sind hier in einem unterirdischen Raum. Wenn wir nicht auf der Stelle hier rauskommen, dann kommen wir vielleicht überhaupt nicht mehr hier raus.«
    Jarril hatte diesen Umstand vermutlich gar nicht bedacht - Etablissements dieser Art machten für gewöhnlich die Tatsache vergessen, daß sie einige Meter unter der Oberfläche angelegt waren. Sein Schrei mischte sich in das Getöse der anderen Gäste, während er sich aufrappelte. Han war bereits dabei, sich einen Weg zur Tür zu bahnen, wobei er jedem, der ihn aufzuhalten versuchte, seinen Blaster unter die Nase hielt. Unterwegs war er einem Cemas beim Aufstehen behilflich, wich den gefletschten Zähnen eines Nek-Kampfhundes aus, der sich von seiner Leine befreit hatte, und zog eine geflügelte Agee unter einem zerbröckelnden Trümmerstück hervor.
    An der Tür herrschte ein heilloses Durcheinander, Menschen und Aliens jeder Größe und Gestalt versuchten sich gegenseitig wegzuschieben oder übereinanderzusteigen, um die Freiheit zu gewinnen. Dann merkte Han, daß irgendein Idiot die Tür verschlossen hatte.
    »Laßt uns hier raus!« schrie er.
    »Sie wissen doch gar nicht, was da draußen los ist!«
    »Nein, aber was auch immer draußen vorgeht, ist allemal besser, als hier drinnen zu sterben.«
    Ein paar Stimmen schlossen sich ihm an. Er schaffte es, sich bis ganz nach vorn vorzuarbeiten. Ein Oodoc, eine Spezies, die für ihre Größe und Körperkraft, nicht aber für ihre Intelligenz berühmt war, stand vor der Tür, die mit Spitzen versehenen Arme vor dem mächtigen Brustkasten verschränkt.
    »Hier drinnen ist es sicherer«, meinte er.
    »Hör zu, Zahnstocherhirn«, rief Han. »Die Decke stürzt jeden Moment ein. Ich würde lieber riskieren, was uns dort draußen erwartet, als hier drinnen mit dir zu verrecken.«
    »Ich nicht«, brummte der Oodoc.
    »Du kannst gern hierbleiben.« Han schob den Türsteher unsanft beiseite und sprengte das Schloß mit einem wohlgezielten Blasterschuß. Die in alle Richtungen stiebenden Metallteile trafen den Oodoc an seinem stacheligen Rücken. Er stieß ein wildes Knurren aus und stürzte sich auf Han, als die Tür aufflog.
    Eine Flut von Lebewesen strömte in die Gänge hinaus und riß Han mit, weg von dem Oodoc. Han arbeitete sich frei, erreichte den Turbolift und sah sich nach Jarril um, entdeckte ihn aber nirgendwo. Der Lift hielt eine Etage unter der Oberfläche an, und Han hetzte die Treppe hinauf; mit jedem Schritt zwei Stufen nehmend, erwartete er jeden Augenblick die nächste Explosion, die aber allem Anschein nach eine Ewigkeit auf sich warten ließ.
    Jetzt war die Welle der Flüchtenden nachgekommen, hatte die Türen erreicht und drängte nach draußen. Das Geschrei verstummte, als schließlich alle die Oberfläche erreicht hatten.
    Han blieb so plötzlich stehen, daß ein Gotal hinter ihm auf ihn prallte. Der Gotal stieß ihn beiseite, blieb dann ebenfalls stehen,

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