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Rebellion der Verlorenen

Rebellion der Verlorenen

Titel: Rebellion der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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wirken. Das Monstrum hatte ein kleines Gesicht (im Vergleich zu seiner Körperfülle), kurze Ohren und blaue Schlitzaugen. Seine Schultern waren breit, sein Rücken flach. Es war über und über weiß behaart, und bei jeder Bewegung fiel ihm ein Büschel Haare aus. Es hatte einen langen, dünnen Schwanz, doch Luke vermutete, daß in diesem Schwanz einige Kraft steckte.
    Wenn er sich nicht bewegte, würde es ihm vielleicht nichts zuleide tun. Die meisten Lebewesen ergriffen schreiend die Flucht, wenn sie sich einem solchen Ungeheuer gegenübersahen. Aber in den meisten Fällen war es am besten, wenn man einfach abwartete und sich still verhielt.
    Die Bestie kam näher. Geifer tropfte aus ihrem Maul, fiel klatschend auf den Boden und bildete dort beachtliche Pfützen. Das Monstrum fuhr zu schnuppern fort, folgte dem Weg, den Luke eingeschlagen hatte, zur Tür und dann zu seinem Lager aus Stroh.
    Luke bemühte sich, seinen eigenen Atem unter Kontrolle zu halten und keinen Laut von sich zu geben. Er wollte sich kraft der Macht unsichtbar machen, wußte aber nicht, wie er dem großen weißen Ding diese Vision übermitteln sollte. Fr konnte nicht feststellen, ob es über die dazu notwendige Intelligenz verfügte.
    Das Monstrum folgte seiner Witterung vom Stroh zu der Pritsche und blieb dann schnuppernd vor Luke stehen. Geifer klatschte auf die Füße des Jedi, durchtränkte sie mit warmer, schleimiger Flüssigkeit. Luke bewegte sich nicht,
    Die Größe dieser Bestie war wirklich erstaunlich. Wenn Luke sich streckte, würde er ihr allenfalls bis zum mächtigen Brustkasten reichen.
    Die Kreatur folgte der Witterung, schien Luke schließlich wahrzunehmen und schob die Schnauze vor - sie war so riesengroß, daß die kalte Nase ihn von der Stirn bis zum Bauch bedeckte. Luke widerstand dem Drang, die Schnauze einfach wegzuschieben, und blieb reglos sitzen, zwang sich, ganz ruhig zu bleiben. Das Monstrum schnupperte und hielt einen Augenblick an Lukes Rücken inne. Er schloß die Augen. Der nasse Schleim aus der Nase des Monsters floß über seine Arme, sammelte sich in einer Pfütze zu seinen Füßen. Er hätte in den Körperflüssigkeiten dieses Monstrums leicht ertrinken können.
    Dann gab die Bestie einen kleinen seufzenden Laut von sich und wich ein Stück zurück. Offenbar hatte sie zwischen Luke und dem Stroh und der Pritsche keinen Unterschied feststellen können. Wenn er es fertigbrachte, noch eine Weile reglos dazusitzen, würde er es geschafft haben.
    Die Kreatur legte den Kopf zur Seite. Ihre Augen funkelten ihn an, und Luke stellte Augenkontakt her.
    Das war ein Fehler.
    Mit einer blitzschnellen Bewegung schnappten die Kiefer des weißen Ungeheuers nach Luke und bissen zu.
    Mit aller Kraft.

35
     
    Lukes Beine verschwanden im Maul des Thernbee. Kueller wandte sich vom Bildschirm ab. Mit Ausnahme seines neuen Assistenten war Kueller allein in Femons Kontrollraum auf Almania. An der Wand schimmerten die Masken. Ihm gefiel es hier nicht. Er konnte immer noch ihre Präsenz spüren. Er würde einen anderen Raum zu seinem Kommandozentrum machen müssen.
    »Ich will, daß ihn jemand die ganze Zeit bewacht.«
    Sein neuer Assistent, Yanne, ein schlanker Mann, dessen graues Haar über dem von Falten gezeichneten Gesicht erkennen ließ, daß er um Jahre älter als Kueller war, beugte sich vor. »Ich glaube nicht, daß das notwendig sein wird.«
    Kueller hatte Yanne ausgewählt, weil Yanne einer der wenigen unter seinen Leuten war, die ihre eigene Meinung äußerten und nicht nur das, was Kueller hören wollte. Für den Augenblick war das ein erfrischender Wesenszug.
    »Wirklich, Sir, den Mann könnte jetzt nur noch ein Wunder retten. Das Thernbee wird mit ihm spielen, einen Knochen nach dem anderen zerquetschen, ihm gelegentlich die Illusion eines Auswegs lassen, ihn aber nie wirklich entkommen lassen.«
    »Ich weiß, wie ein Thernbee tötet«, sagte Kueller. Er war unter diesen großen weißen Ungeheuern aufgewachsen, die jedem Besucher der Berge von Almania gefährlich wurden. »Ich will eine Wache.«
    »Das ist Vergeudung von Personal«, bemerkte Yanne.
    Kueller nickte, als ob er zugehört hätte. »Sie haben recht. Wir sollten am besten vier Wachen vor die Thernbeekäfige stellen.«
    »Vier! Sir, das kann nicht Ihr Ernst sein. Selbst wenn der Mann das Thernbee überlebt, wäre er zu schwach, um irgendwelchen Schaden anrichten zu können. Es wäre viel besser, wenn wir den Großteil unserer Leute in Kampfposition bringen.

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