Rebellion der Verlorenen
Augenblick lang den Kopf gesenkt und hoffte, 3PO würde denken, er sei noch immer mit dem Komsystem beschäftigt.
In Wirklichkeit wollte er sich einen Moment konzentrieren.
Präsidentin Leia zurückgetreten.
Admiral Ackbar nicht erreichbar.
General Antilles nicht erreichbar.
Mon Mothma nicht erreichbar.
Irgend etwas höchst Beunruhigendes war im Gange.
Als er das letzte Mal nicht auf R2 gehört hatte, hatte das dazu geführt, daß sie beinahe alle getötet worden waren. Ganz zu schweigen von den Piloten draußen in den nicht inspizierten X-Flüglern, die jeden Augenblick explodieren konnten.
R2 jammerte.
»Er sagt, wir können nicht länger warten«, erklärte 3PO. »Er erinnert Sie daran, daß Sie versprochen haben, uns zu helfen. Ich persönlich, Master Fardreamer, würde nicht darauf bestehen, daß Sie dieses Versprechen einlösen. Schließlich haben Sie ja alles getan, was in Ihrer Macht steht. R2 ist allerdings ein wenig exzentrisch ...«
»Und er hat jedesmal recht gehabt, wenn er uns auf etwas hingewiesen hat«, fiel Cole dem Protokolldroiden ins Wort. Er legte die Hand auf R2s kuppelförmigen Kopf. »Ich habe versucht, den Dienstweg zu beschreiten, Ich glaube, jetzt ist es an der Zeit, diesen Weg zu verlassen.«
R2 zwitscherte vergnügt und wieselte auf den leichten Frachter zu.
»3PO«, sagte Cole, »kennst du den Code der Präsidentin?« »Sir, dieser Code ist geheim und wird jeden Tag geändert. Ich ...«
»Kennst du den Code der Präsidentin?«
»Selbstverständlich«, nickte C-3PO. »Und die Codes ihres Mannes und ihrer Kinder.«
»Ich brauche nur den ihren. Ohne diesen Code können wir Coruscant nicht verlassen.«
»Oh, ich kann nicht mitkommen, Sir. Ich habe schon genug Scherereien. Mistress Leia erwartet von mir, daß ich hierbleibe.«
»Die Präsidentin ist zurückgetreten, 3PO, und hat dir nichts davon gesagt. Ich denke, sie wird dir dankbar sein, wenn du hilfst, ein weiteres Bombenattentat zu verhindern. Bei dem ersten hätte sie schließlich beinahe den Tod gefunden.«
3PO legte den goldenen Kopf zur Seite, als wollte er versuchen, Coles Gedanken zu lesen. »Was Sie da sagen, hat etwas für sich, Master Fardreamer.«
»Das will ich meinen.«
R2 im Inneren des Frachters trillerte dazu.
»Gehen wir«, sagte Cole aufmunternd.
3PO kletterte auf die Einstiegsrampe und betrat den Frachter.
»Ich glaube, das wird mir noch leid tun«, sagte er.
36
Chewbacca flog als Kopilot mit Blue. Nach den Erfahrungen, die sie auf Skip 6 gemacht hatten, war Han nicht bereit, weitere Risiken einzugehen. Er kannte Blue zwar schon so lange wie Kid, aber bei weitem nicht so gut.
Daß seine alten »Freunde« ihn verraten hatten, tat weh, ganz gleich wie man versuchte, ihre Handlungen zu rechtfertigen. Er saß im Luftatmersektor von Nandreesons Skipper. Dieser Skipper war größer und schlanker als der von Blue und verfügte im Unterdeck über einen Teich. Aber weder Han noch Lando verspürten die geringste Lust, jemals wieder auch nur in die Nähe von schlammigem Wasser zu kommen. Sie saßen im oberen Teil des Schiffes in einem winzigen Raum, der mit alten angeschimmelten Sitzmöbeln (bei denen Han vermutete, daß sie aus trockengelegten Tümpeln stammten) und mit von Schimmel bedeckten Tischen bestückt war.
Lando ruhte sich neben ihm aus. Sein alter Freund hielt die Augen geschlossen. Lando hatte abgenommen, und seine sonst stets wie aus dem Ei gepellte Kleidung war völlig durchgeweicht.
Han seufzte und ließ die letzten Ereignisse noch einmal Revue passieren. Aber wie er es auch drehte und wendete, er hätte nicht anders handeln können. Kid und Zeen hatten ihn in der Absicht begleitet, ihn zu verraten. Sie waren nicht seine Freunde, das hatten sie gleich bei seiner Ankunft klargemacht. Vielleicht hatten sie da sogar versucht, ihn zu warnen und ihn dazu zu veranlassen, diesen gefährlichen Boden wieder zu verlassen.
Jetzt war auch klar, wie Nandreesons Leute ihn auf Skip 5 hatten finden können.
Chewbacca hatte gesagt, seiner Ansicht nach hätte Wynni ihnen vielleicht geholfen, wenn er ihr nicht die kalte Schulter gezeigt hätte. Han war da nicht so sicher. Vermutlich wußte sie, daß Chewie seiner Frau unverbrüchliche Treue hielt, sonst hätte sie sich wahrscheinlich schon vor Jahren von Chewie zurückgewiesen gefühlt. Wenn man mit Wynni zu tun hatte, gab es immer Komplikationen, weil sie nie das tat, was man von einer Wookiee erwartete.
Nicht einmal, wenn das Ende nah war.
Han fragte
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