Rebellion der Verlorenen
Ysalamiri-Käfig fest und machte sich augenscheinlich daran, dessen Insassen wie Spaghetti durch die Käfigwände zu saugen. Als das nicht gelang, verschlang das Monstrum die Ysalamiri einfach samt Käfig.
Han gestikulierte wild und richtete den Blaster auf das Monstrum. Chewie jaulte, und Han brauchte einen Augenblick, bis er begriffen hatte, daß Chewie ihn aufforderte, nicht zu schießen.
Han beschloß, seinen Partner zu ignorieren. Der Hals des Monstrums schwoll an, als der Ysalamiri-Käfig hinunterrutschte. Dann sah das fremdartige Geschöpf Han an. Seine Augen glühten rot, als es den zweiten Nährkäfig musterte, den Han in der Hand hielt.
»O nein, den wirst du hübsch in Ruhe lassen«, sagte Han. Er versuchte, den Käfig hinter seinem Rücken zu verstecken. Chewie jaulte immer noch zum Erbarmen, obwohl das Monstrum seine Tatze mittlerweile von ihm genommen hatte.
Han feuerte den Blaster ab, aber in dem Augenblick machte das Monstrum einen Satz auf ihn zu und streifte ihn mit seinen mächtigen Pranken. Han landete auf dem Rücken, und der Käfig entglitt ihm Als er den Blaster hob, war es bereits zu spät. Der Käfig war schon zwischen mächtigen Kinnladen verschwunden. Mit einem leichten Ruck beförderte das hungrige Geschöpf die Beute tiefer in seinen Schlund und würgte sie hinunter.
Blut aus einer Kratzwunde rann Han über die Schulter und färbte sein Hemd rot. Das fremde Lebewesen legte, als es das Blut sah, den Kopf schief - er hatte die Größe einer Scheune -, dann kam seine Zunge zum Vorschein. Han kroch rückwärts davon, versuchte, dem Monstrum auf Händen und Füßen zu entkommen, und bemühte sich gleichzeitig, wieder auf die Beine zu kommen.
Chewie rappelte sich auf, ohne seine Armbrust schußbereit zu machen.
Aus der Ferne war ein neuer Schrei Leias zu hören.
»Du kannst mich nicht essen«, rief Han dem großen weißen Lebewesen zu. »Das ist meine Frau, die da schreit, und du hast gerade meinen Plan verschlungen.«
Chewie jaulte.
»Ich schieße ja nicht auf ihn«, beruhigte Han ihn.
Er kam hoch. Das fremdartige Lebewesen war nicht näher gekommen. Chewie winkte ihm zu, als er es umrundete. Dann schloß Han sich dem Wookiee an, und beide eilten durch die Gasse.
Das Monstrum folgte ihnen nicht.
»Würde es dir etwas ausmachen, mir zu erklären, warum du plötzlich so freundliche Gefühle für diesen Riesenteddy entwickelt hast? Ist das etwa ein Vetter von dir?«
Chewie jammerte und stieß gleich darauf einen zornigen Schrei aus.
»Schon gut, schon gut, verzeih mir«, beschwichtigte Han seinen Partner. »Ich bin nur ein bißchen ärgerlich geworden, als dieses Ding die Biester gefressen hat, mit denen ich meine Frau retten wollte.«
Chewbacca gab darauf keine Antwort, hielt aber weiter Schritt.
Hans Schulter tat scheußlich weh, und die Luft auf diesem Planeten war ein wenig dünner, als er es gewohnt war. Er stolperte über einen Steinbrocken, ohne aber dabei das Gleichgewicht zu verlieren. Die ganze Gasse war mit Geröll übersät.
Leia war in der Zwischenzeit stumm geblieben.
Hinter ihnen war ein dumpfes Gepolter zu hören. Han sah sich um und erblickte das riesige Lebewesen, das versuchte, sich durch den engen Zugang zu der Gasse zu zwängen, was ihm aber nicht gelang. Es wandte sich betrübt ab.
»Na prima«, murmelte er. »Jetzt ist das Ding beleidigt, weil es zu fett ist, um hier durchzupassen.«
Chewbacca grollte eine Warnung. Han schnitt eine Grimasse. Eigenartig, daß Chewbacca und dieses Ding sich so schnell miteinander angefreundet hatten.
Er hatte beinahe die Mündung der Gasse erreicht, als Leia abermals einen Schrei ausstieß. Aber diesmal konnte er sie verstehen.
Sie rief Lukes Namen.
Han hatte sie den Namen ihres Bruders noch nie auf diese Weise artikulieren hören, aber er wußte auf Anhieb, was das zu bedeuten hatte.
Es bedeutete, daß er zu spät kam.
Leias Hände versagten ihr den Dienst, und Kueller hörte jetzt nicht mehr auf ihre Einwände. Er ließ Luke nicht mehr aus den Augen.
Luke, der wie ein Besessener aussah; Luke, der sie immer davor gewarnt hatte, dem Zorn nachzugeben, tat jetzt, wovor er sie gewarnt hatte.
Und Kueller lächelte. Er schien vor Leias Augen größer und mächtiger zu werden, und die Aura unendlicher Stärke, die ihn umgab, war jetzt so überwältigend, daß er unbesiegbar zu sein schien.
Dann veränderte sich Lukes Gesichtsausdruck. Dieser Ausdruck war Leia vertraut, aber er gehörte nicht zu ihrem Bruder. Sie
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