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Rebellion der Verlorenen

Rebellion der Verlorenen

Titel: Rebellion der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Jahren noch daran erinnerte.
    Aber das tat er. Er landete den Falken auf Skip 1, dem fünfunddreißigsten Asteroiden im System, der als erster besiedelt worden war. Skip 1 hatte sich immer am besten für menschliches Leben geeignet und war ausnehmend gut geschützt. Die eigentlichen Schlupfwinkel befanden sich tief im Innern des Skip und waren vor Jahrhunderten von Lebewesen aus dem Stein gehauen worden, an die Han lieber nicht denken wollte. Als er und Chewie durch die alten, vertrauten Gänge in die Tiefe kletterten, erinnerte er sich ganz deutlich an das beklemmende Gefühl, das er damals empfunden hatte. Für ihn hatte es immer eine enge Beziehung zwischen diesem Gefühl des Eingesperrtseins und dem Gefühl, auf der Flucht zu sein, gegeben. Aber jetzt war er nicht auf der Flucht, und doch stellte sich das bekannte Unbehagen ein.
    Chewie knurrte.
    »Ja-ah«, sagte Han. »Man hätte meinen sollen, daß sie dieses Gestanks inzwischen Herr geworden wären.«
    Die Gänge rochen nach Schwefel, ranzigem Fett und verfaulendem Fleisch. Auch dieser Gestank hatte immer zum Run gehört. Chewie beklagte sich jedesmal darüber, wenn sie hierherkamen.
    Der Geruch ging von einem grüngelben Schlamm aus, der in der Mitte der Gänge bis in die zentralen Handelsbereiche floß. Als Han das erste Mal in den Run gekommen war, war er dort selbst Zeuge des ersten und bislang einzigen Versuches geworden, diesem Schlammfluß Einhalt zu gebieten. Ein Bothaner hatte sich damals in den Kopf gesetzt, das Zeug am Ursprungsort einzudämmen. Das tat er, und unmittelbar darauf wurde Skip 1 von dem größten Erdbeben seiner Geschichte durchgeschüttelt.
    »Der Felsbrocken hat Blähungen«, hatte der Bothaner erklärt. »Entweder lassen wir zu, daß es hier stinkt, oder Skip 1 zerspringt in tausend Stücke.«
    Die Schmuggler entschieden sich schließlich dafür, mit dem Gestank zu leben. Sie hatten in der ganzen Galaxis kein besseres Versteck gefunden.
    Und auch keine Basis, die sich besser verteidigen ließ. Hart wußte ganz genau, daß der Falke von dem Augenblick an, da er sich dem Run näherte, schart beobachtet worden war. Was er nicht erwartet hatte, waren die bewaffneten Wachen am Ende des Gangs.
    Fünf an der Zahl, alles alte Freunde.
    Chewie brüllte empört. Han legte seinem Freund beruhigend die Hand auf den mit dichtem Fell bedeckten Arm. Er musterte die Gruppe. Kid DXo'In, inzwischen völlig kahl, hatte Han zum ersten Mal nach Kessel mitgenommen; Zeen Afit, dessen von tiefen Furchen durchzogenes Gesicht jetzt noch mehr Falten aufwies, als Han in Erinnerung hatte, war derjenige, der Han und Chewie das erste Mal in den Run gebracht hatte; Sinewy Ana Blue, schöner und verführerischer ais je zuvor, hatte die Sabaccspiele geleitet, in denen Han eine Menge Kredits gewonnen hatte; Wynni, die Wookiee, die Chewbacca bei dessen ersten Besuch auf Skip 1 zu verführen versucht hatte, sah noch ganz genauso aus wie damals; und Seluss, der Sullustaner, der gewöhnlich mit Jarril unterwegs war, fuchtelte mit seinem Blaster herum, als könnte er es gar nicht erwarten, ihn auch zu benutzen.
    Han streckte beide Hände aus. »Begrüßt man so einen alten Kumpel?«
    »Du bist kein Kumpel, Solo«, antwortete Sinewy Ana Blue.
    »Wie lang wird es denn dauern, bis deine Freunde von der Neuen Republik hier erscheinen, um uns zu verhaften?« wollte Zeen Afit wissen.
    »Habt ihr denn etwas Verbotenes getan?« fragte Han.
    Wynni knurrte.
    »Man darf doch wohl noch eine bescheidene Frage stellen«, konterte Han.
    »Nicht, wenn man die Antwort darauf schon weiß«, sagte Kid DXo'In.
    Chewies Armmuskeln spannten sich. Han ließ sein Fell nicht los.
    »Wenn die Republik es auf den Smuggler's Run abgesehen hätte, hätte sie schon längst etwas unternommen.«
    Seluss' Mausohren schoben sich nach vorn. Er gab ein paar zirpende Laute von sich.
    »Ja, ist schon recht«, sagte Han. »Als ob für Typen wie euch eine Art Hitliste existierte. Du überschätzt deine Wichtigkeit, Seluss, findest du nicht auch?«
    Wynni stieß ein brüllendes Knurren aus. Chewbacca grollte zurück.
    »Hör auf, Chewie!« zischte Han. »Die persönlichen Dinge wollen wir mal außer acht lassen.«
    Chewie grummelte. Han konnte verstehen, daß er verstimmt war: Wynni hatte gegen jeden Verhaltenskodex verstoßen, der den Wookiees heilig war - sie hatte ihre Familie verlassen und zwei Lebensschulden nicht eingelöst und sich ganz auf ihre Schmugglerlaufbahn konzentriert -, aber Han war jetzt nicht

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