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Rebellion des Herzens

Rebellion des Herzens

Titel: Rebellion des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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möglicherweise von Ihnen.«
    »Was bringt Sie auf diesen Gedanken?«
    Sie zuckte mit den Schultern, und in ihrem Blick lag eine gewisse Unsicherheit. »Es ist möglicherweise nur eine Vermutung, aber Cassie hat heute jemanden in der Stadt gesehen, der sie ziemlich in Angst versetzt hat. Sie behauptete, es sei der Mann, den Sie unten in Texas getötet haben.«
    »Da unten habe ich mehr als nur einen getötet.«
    »Von dem Cassie wüßte?«
    »Nein. Das könnte nur Rafferty Slater sein«, entgegnete er. »Aber Tote kehren nicht zurück.«
    »Genau das habe ich auch gesagt«, erwiderte Catherine. »Aber sie hat darauf beharrt, daß dieser Mann genauso aussähe wie der, den Sie getötet haben. Die einzig vernünftige Erklärung ist, daß es sich um Brüder handelt, vielleicht sogar um Zwillingsbrüder.«
    »Und ein Bruder könnte durchaus auf Rache aus sein«, schloß Angel, während er seinen Mantel überwarf. »Vielen Dank für die Warnung.«
    Cassies Zähne klapperten. Die Hütte war nicht sehr solide gebaut, und die ganze Nacht über kroch die Kälte langsam durch die Dielen ins Innere. Ein eisiger Wind drang durch einen der größeren Risse in der Wand hinter ihrem Rücken. Das Feuer brannte zwar immer noch, aber Gaylen hatte sie in einer Ecke auf der gegenüberliegenden Seite des Zimmers angebunden, so daß seine Wärme sie nicht erreichte.
    Sie hätte es vielleicht geschafft, näher ans Feuer heranzukommen, wenn sie es versucht hätte. Aber Gaylen lag davor, und sie konnte es nicht ertragen, in der Nähe eines Mannes zu sein, der sie erschießen wollte, solange sie ihm hilflos und mit gefesselten Händen ausgeliefert war, daher blieb sie in ihrer Ecke sitzen. Wahrscheinlich würde es ihm auch nichts ausmachen, wenn er sie morgen früh steifgefroren dort vorfände. Das würde ihm eine Kugel ersparen.
    Dann war Harry zurückgekehrt und hatte sie lange und unverhohlen angestarrt, bevor auch er sich zur Ruhe legte -wieder vor dem Feuer. Er warf sogar noch ein Holzscheit hinein, aber die Wärme erreichte Cassie trotzdem nicht. Und bei der Art, wie der kleine Mann sie angesehen hatte, so als würde es ihm nichts ausmachen, sie mit seinem eigenen Körper zu wärmen, hatte sie endgültig keine Lust mehr, einem der beiden Männer in die Nähe zu kommen, selbst wenn sie erfrieren sollte.
    Irgendwann war sie anscheinend eingeschlafen, obwohl das nicht in ihrer Absicht gelegen hatte. Sie wußte nicht, was sie geweckt hatte. Wahrscheinlich ihre eigenen klappernden Zähne. Aber es war immer noch Nacht. Die Hütte besaß zwar kein einziges Fenster, aber wenn draußen die Sonne geschienen hätte, wäre das durch die Risse in den Wänden zu erkennen gewesen.
    Ihre Hände waren mittlerweile vollkommen taub. Bevor sie eingeschlafen war, hatte sie eine gute Stunde damit zugebracht, zu versuchen, den Stoff so weit zu dehnen, daß sie wenigstens eine Hand herausziehen konnte, aber Gaylen hatte ihre Fessem so fest zusammengebunden, daß man sie nur mit einem Messer hätte lösen können. Sie bezweifelte, daß er sich diese Mühe machen würde, bevor er sie erschoß.
    Lange Zeit hatte sie zur Tür hinübergestarrt und mit sich gerungen, ob sie versuchen sollte zu fliehen. Lediglich eine Seilschlinge, die an der Wand festgehakt war, diente als Verschluß. Diese Schlinge hätte sie vielleicht mit ihren Zähnen lockern können, aber die Tür war dem Feuer und den beiden Männern näher als ihr, deswegen befürchtete sie, die hereinströmende Kälte würde die beiden wecken; wenn nicht sofort, dann doch sehr bald, denn sie bezweifelte, daß sie es schaffen könnte, die Tür hinter sich zu schließen. Außerdem käme sie sicher nicht weit mit ihren Fesseln, und für die Mühe, hinter ihr herjagen zu müssen, würde Gaylen sie wahrscheinlich auf der Stelle erschießen. Das nützte Angel durchaus nichts, wenn er hier ankam. Und ganz gewiß würde es ihr nichts nützen.
    Sie versuchte, ihre Beine zu bewegen, und stellte fest, daß ihre verkrampfte Haltung ihr Schmerzen im ganzen Körper verursachte. Stöhnend warf sie ihren Kopf nach hinten gegen die Wand. Sie konnte sich nicht daran erinnern, sich jemals so kalt und elend gefühlt zu haben – und so ängstlich. Nein, sie wollte nicht sterben und fragte sich, ob Gaylen, wenn sie ihm das sagte, noch einmal darüber nachdenken würde. Beinahe hätte sie gelacht. Er war so gewissenlos, wie sie es einmal von Angel geglaubt hatte. Aber Angel besaß einen tiefverwurzelten Gerechtigkeitssinn. Gaylen

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