Rebellion des Herzens
Gespräch auf einem vernünftigen Niveau halten zu können. »Wissen Sie, Sie brauchen wirklich niemanden deswegen zu töten. Ich werde eine Annullierung erwirken. Es wird so sein, als sei das Ganze nie geschehen.«
Seine Augen richteten sich auf sie, und begegneten kurz ihrem Blick, bevor sie sich schließlich auf ihren Mund senkten. »Sie werden wohl statt dessen um eine Scheidung nachsuchen müssen.«
»Nein, Sie verstehen nicht. Es wird viel leichter sein, eine Annullierung zu bekommen.«
Er sah ihr fest in die Augen. Die Intensität seines Blicks raubte Cassie einen Augenblick lang den Atem.
»Nach dieser Nacht wird es das nicht sein«, sagte er in diesem langsamen, hypnotischen Ton.
»Warum?« Sie brachte das Wort kaum über die Lippen.
»Weil ich in der Stimmung bin, den Ehemann zu spielen.«
»Sie sind was?«.
Er kam auf sie zu. Sie war zu verblüfft, um sich bewegen zu können, daher stand er direkt vor ihr, bevor sie Zeit gehabt hätte, auch nur darüber nachzudenken, ob sie vor ihm weglaufen solle.
»Dies ist unsere Hochzeitsnacht«, sagte er, als er sie hochhob.
»Warten Sie …!«
»Diesmal nicht, Schätzchen. Ich habe Sie nicht gebeten, mich zu heiraten. Wenn ich das getan hätte, wäre ihre Antwort mit Sicherheit nein gewesen. Trotzdem sind wir verheiratet, und gerade jetzt begehre ich Sie heftig genug, um mir diesen Vorteil zunutze zu machen.«
Cassie bekam keine Gelegenheit mehr, zu protestieren, zumindest eine ganze Weile nicht. Angel hatte sie kaum auf das Bett gelegt, als er sie auch schon mit seinem Körper dort festhielt, und sein Kuß nahm ihre volle Aufmerksamkeit in Anspruch, dieser Kuß, der wild forderte und zärtlich gab. Schon bald fand sie daran Gefallen, und sein Gewicht, das sie an ihren intimsten Körperbereichen fühlte, trug noch dazu bei. Sie war zu hilflos, um ihm zu widerstehen, und dann wollte sie es auch nicht mehr.
Es war ein magisches Wort – »verheiratet«. Es gab ihr die Erlaubnis zu genießen, nahm die Schuldgefühle und den größten Teil der Angst. Es beseitigte auch alle Hemmungen, so daß sie ihn umarmen und seinen Kuß erwidern konnte. Und als sie das tat, genoß sie den Klang seines Stöhnens; er hatte begriffen, daß sie diesmal nicht versuchen würde, ihn aufzuhalten.
Er wollte sie, aus welchem Grund auch immer, sei es nun Rache oder Lust – es war ihr egal. Nichts spielte eine Rolle, außer dem Begehren, das sie teilten, und Cassie hatte ganz eindeutig ihren Anteil daran. Es war wie Feuer, dieses Gefühl, das in ihr wuchs. Es war so verzehrend, daß sie kaum bemerkte, wie er sie auszog, bis seine Hände auf nacktes Fleisch stießen, und das war ein so erregender, sinnlicher Schock, daß sie es einfach bemerken mußte. Aber es warteten noch mehr Schocks auf sie, denn er berührte sie überall. Und dann diese Wärme, Haut auf Haut, und seine Lippen, die sich plötzlich über einer prall angeschwollenen Brustwarze schlossen, um sie tief in seinen Mund hineinzusaugen.
Diese unglaubliche Hitze, die einen so krassen Gegensatz zu der seidigen Kühle seines Haares bildete, als er über ihre Haut flatterte. Sie wölbte sich im entgegen. Ihr Atem ging stoßweise. Sie hielt seinen Kopf in ihren Händen, seine Hüften zwischen ihren Beinen, und die Intensität dessen, was sie jetzt empfand, war so überwältigend, daß sie am liebsten laut aufgeschrien hätte. Das tat sie nicht, noch nicht. Aber da war etwas, das tief in ihren Lenden immer weiter anwuchs, etwas Heißes und Brennendes und Unkontrollierbares.
Dann entglitt er plötzlich ihrer Umarmung. Seine Hände formten ihre Brüste nach, während seine Zunge langsam ihren Bauch hinunterglitt, bis zu … Nein, das würde er nicht tun. O Gott, er tat es doch. Der Protest kam und erstarb im selben Atemzug, denn schon im nächsten Augenblick folgte eine Explosion pulsierender Lust, die sie fast vom Bett hochhob und in einem Königreich reiner Wonne gefangenhielt. Es lag jenseits aller Realität, jenseits allen Begreifens, und sie war ihm hilflos ausgeliefert. Sie konnte nichts anderes tun, als es bis zum letzten glückseligen Pulsschlag zu genießen.
Gleich darauf lag sie wieder in seinen Armen, fest an seinen geschmeidigen, muskulösen Körper gepreßt. Sein Gewicht war eine überraschende Wohltat. Aber dann mischte sich ein neues Gefühl mit der süßen Schwäche, die sie jetzt empfand. Und das, was da auf sie einstürmte, ließ sie erstarren. Aber sie hatte keine Zeit, sich davor zu fürchten. Sie war
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