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Red Rabbit: Roman

Red Rabbit: Roman

Titel: Red Rabbit: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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wir jetzt?«
    »Zum Flughafen. Die Maschine wartet schon«, erwiderte der Belgrader COS.
    »Ach? Ein Sonderflug?«
    »Nein, ein regulärer Linienflug … Die Maschine hat im Augenblick ein paar ›technische Probleme‹. Ich hoffe, dass die behoben sind, wenn wir ankommen.«
    »Wie schön«, stellte Ryan fest. Doch kurz darauf erkannte er, dass ein weiteres Furcht erregendes Abenteuer vor ihm lag. Seine Abneigung gegen das Fliegen meldete sich mit Macht zurück.
    »Gut, wir müssen los«, sagte Lucas. Er startete den Motor.
    Zu welcher Sorte Agent Vic Lucas auch gehörte, er hielt sich sicher für Stirling Moss’ klügeren Bruder. Der Wagen schoss in die jugoslawische Dunkelheit.
    »Wie war denn Ihre Nacht, Jack?«
    »Ereignisreich«, antwortete Ryan und überzeugte sich davon, dass sein Sicherheitsgurt auch tatsächlich eingerastet war.
    Die Gegend war etwas besser beleuchtet und die Straße in einem besseren Zustand. So schien es wenigstens angesichts der Geschwindigkeit, die sich nach einhundertzwanzig Kilometern pro Stunde anfühlte und damit für eine unbekannte Straße in der Dunkelheit entschieden zu hoch war. Auch Robby Jackson fuhr einen solchen Stil, aber er war schließlich Kampfpilot und an Steuerknüppel und Lenkrad eines jeden Fortbewegungsmittels einfach unschlagbar. Dieser Vic Lucas fühlte sich offenbar ebenso sicher. Gelassen schaute er nach vorn und lenkte mit knappen, präzisen Bewegungen.
    Oleg spürte immer noch die Anspannung. Irina versuchte, mit einer neuen und unverständlichen Realität zurechtzukommen,
während ihre Tochter weiterhin wie ein kleiner Engel schlief. Ryan rauchte Kette. Es schien zu helfen, doch wenn Cathy es an seinem Atem roch, würde er bitter dafür bezahlen. Nun, sie wird es einfach verstehen müssen, dachte Jack. Er machte sich schließlich für Uncle Sam verdient.
    Plötzlich erblickte Ryan einen Polizeiwagen am Straßenrand. Die Beamten darin tranken Kaffee oder verschliefen ihren Dienst.
    »Keine Sorge«, sagte Lucas. »Wir haben ein Diplomatenkennzeichen. Ich bin immerhin ein hochrangiger Botschaftsrat in der Vertretung Ihrer Majestät der Königin von Großbritannien. Und Sie alle sind meine Gäste.«
    »Das sagen Sie, Mann. Wie lange dauert die Fahrt denn noch?«
    »Ungefähr eine halbe Stunde. Der Verkehr hält sich ja zum Glück bisher in Grenzen. Auf dieser Straße kann es manchmal sogar nachts sehr voll werden. Dieser Kovacs arbeitet schon seit Jahren mit uns zusammen. Mit ihm als Partner kann ich ein recht anständiges Leben führen. Oft bringt er diese ungarischen Videorekorder hierher. Es sind gute Geräte, und die verschenken die Dinger sozusagen… liegt an den Lohnkosten in Ungarn. Komisch, dass sie nicht versuchen, sie in den Westen zu verkaufen … aber ich glaube, dass sie den Japanern wegen Patentverletzungen ordentlich was zahlen müssten. Auf der anderen Seite der Grenze hat man nicht so viele Skrupel, nicht wahr?« Lucas legte noch einen Zahn zu.
    »Himmel! Mann, wie schnell fahren Sie denn, wenn’s hell ist?«
    »Auch nicht viel schneller. Die Sicht ist gut, oder etwa nicht? Nur die Federung des Wagens lässt zu wünschen übrig. Amerikanische Konstruktion, wissen Sie. Viel zu weich für gehobene Ansprüche.«
    »Dann kaufen Sie sich doch eine Corvette. Ein Freund von mir hat auch eine.«
    »Schöne Schlitten, aber leider aus Plastik.« Lucas schüttelte den Kopf und nahm sich eine Zigarre. Wahrscheinlich eine kubanische, spekulierte Ryan. In England wusste man bestimmte Dinge sehr zu schätzen.
    Eine halbe Stunde später beglückwünschte Lucas sich selbst. »Prima – wir sind da. Und wir sind pünktlich.«
    Flughäfen ähneln sich überall auf der Welt. Wahrscheinlich hat ein und derselbe Architekt sie entworfen, dachte Ryan. Plötzlich
merkte er verwundert auf. Anstatt zum Terminal zu fahren, nahm Lucas den Weg durch das offene Tor direkt auf den Flugplatz.
    »Ich habe ein Abkommen mit dem Flughafenmanager«, erklärte er. »Er steht auf single malt .« Lucas blieb auf der gelb markierten Spur für Autos, bis er vor einer einsamen Gangway anhielt, neben der ein Passagierflugzeug parkte.
    »Da sind wir«, verkündete er.
    Die Insassen verließen alle den Wagen, und diesmal hielt Mrs Rabbit das Töchterchen in den Armen. Lucas führte sie über die Außentreppe in die Gangway, von dort zum Kontrollschalter und dann durch die offene Tür des Flugzeugs.
    Der Kapitän, ohne Schirmmütze, aber mit vier Streifen auf den Schultern, stand bereits

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