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Red Rabbit: Roman

Red Rabbit: Roman

Titel: Red Rabbit: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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sich hinein. »Viel mehr, als Sie vielleicht glauben. In Amerika brauchen Sie nicht sehr schlau zu sein, um reich zu werden.« Besonders New York und Washington waren voller reicher Idioten, doch Ryan glaubte, dass Rabbit eine Weile brauchen würde, ehe er diese Lektion gelernt hätte. »Wer hat das Dossier über mich geschrieben?«
    »Ein Reporter in der Agentur Washington von der Iswestija ist ein junger KGB-Offizier. Er machte es vergangenen Sommer.«
    »Und wie haben Sie davon erfahren?«
    »Sein Bericht kam auf meinen Tisch, und ich sandte ihn zum US-Kanada Institute – ein KGB-Büro. Das kennen Sie, nicht wahr?«

    »Ja«, bestätigte Jack. »Das kennen wir.« In diesem Augenblick knackte es in seinen Ohren. Der Pilot leitete den Sinkflug ein. Ryan stürzte den Rest seines Weins hinunter und sagte sich, dass in fünf Minuten alles hinter ihm läge. Eins hatte er während der Operation BEATRIX gelernt: Diese Auslandseinsätze waren nicht seine Sache.
    Die No-smoking-Signale leuchteten wieder auf. Ryan stellte seine Rückenlehne senkrecht, und dann tauchten am Fenster die Lichter von Manchester auf, Autoscheinwerfer und die Flughafenumzäunung, noch ein paar Sekunden… rums! Die Räder hatten Merry Old Englands Boden berührt. Es war vielleicht nicht dasselbe wie Amerika, aber für den Augenblick würde es reichen.
    Oleg presste sein Gesicht gegen die Scheibe und überprüfte die Farben am Rumpf der anderen Flugzeuge. Auch draußen war es für einen sowjetischen Luftwaffenstützpunkt zu bunt, und selbst ein riesiges potemkinsches Dorf wäre nicht so farbenfroh gewesen. Er entspannte sich sichtlich.
    »Wir heißen Sie in Manchester willkommen«, sagte der Pilot durch die Lautsprecher. »Es ist drei Uhr vierzig, die Außentemperatur beträgt vierundvierzig Grad Fahrenheit. Wir danken Ihnen nochmals für Ihre Geduld und hoffen, Sie bald wieder auf einem Flug der British Midland Airways begrüßen zu dürfen.«
    Ja, dachte Jack, aber nur in deinen Träumen, Skipper.
    Er blieb sitzen, bis das Flugzeug zum Ankunftsbereich für internationale Flüge gerollt war. Eine fahrbare Treppe wurde zur vorderen Tür der Maschine geschoben, die der Chefsteward ordnungsgemäß öffnete. Ryan und die Familie Rabbit verließen als Erste das Flugzeug und liefen die Stufen hinunter. Sie wurden statt zu dem wartenden Shuttle-Bus zu einigen parkenden Wagen geführt.
    Alan Kingshot schüttelte Ryan die Hand. »Wie war’s, Jack?«
    »So ähnlich wie ein Ausflug nach Disneyland«, entgegnete Ryan ohne die Spur von Ironie in seiner Stimme.
    »Gut. Lassen Sie uns einsteigen. Wir bringen Sie an einen behaglicheren Ort.«
    »Von mir aus gern. Wie spät ist es? Viertel vor vier?« Ryan hatte seine Uhr noch nicht zurückgestellt.
    »Das stimmt«, nickte der Brite.
    »Verdammt!« Es war noch zu früh, um Cathy anzurufen und ihr zu sagen, dass er zurück war. Aber … im Grunde war er ja noch gar
nicht zurück. Nun musste er noch während des ersten Verhörs von Red Rabbit den Repräsentanten der CIA spielen. Wahrscheinlich hatte Sir Basil ihn dafür auserkoren, weil er noch so jung war und wahrscheinlich nicht allzu viel erreichen würde. Nun … er würde seinen britischen Gastgebern schon zeigen, wie unfähig er war, knurrte Ryan im Stillen. Doch zuerst wollte er schlafen. Stress – das hatte er gelernt – war ebenso anstrengend wie Joggen, nur schädlicher für das Herz.
     
    In Budapest waren die drei Brandopfer inzwischen ins städtische Leichenschauhaus gebracht worden. Solche Einrichtungen waren hinter dem Eisernen Vorhang ebenso deprimierend wie auf der anderen Seite. Als Zaitzews russische Identität bestätigt worden war, wurde die sowjetische Botschaft angerufen, wo man sehr schnell feststellte, dass der fragliche Mann ein KGB-Offizier gewesen war. Diese Tatsache erregte das Interesse der Agentur gegenüber dem Hotel, in dem er angeblich verstorben war, und weitere Anrufe gingen hin und her.
    Schon vor fünf Uhr morgens lag Professor Zoltán Bíró wach in seinem Bett in der Nähe des AVH. Bíró war Pathologieprofessor an der Ignaz-Semmelweis-Universität. Sie war benannt nach einem der Väter der Keimtheorie, die die medizinische Wissenschaft des neunzehnten Jahrhunderts nachhaltig verändert hatte, und sie genoss vor allem ihrer medizinischen Fakultät wegen einen ausgezeichneten Ruf, dem auch Studenten aus Westdeutschland folgten. Von denen aber wohnte keiner den pathologischen Untersuchungen bei, die das

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