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Red Rabbit: Roman

Red Rabbit: Roman

Titel: Red Rabbit: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Mittwoch?«
    »Ja. Wir suchen nach einem Kerl namens Boris Strokow, Oberst beim bulgarischen DS. Klingt alles nach einem Profikiller.«
    Sharp konzentrierte sich auf die Straße. »Den Namen habe ich schon mal gehört. Gehörte er nicht zu den Verdächtigen im Fall Georgi Markow?«

    »Genau das ist der Kerl. Eigentlich sollten Fotos von ihm geschickt werden.«
    »Mit einem Kurier in Ihrer Maschine«, berichtete Sharp. »Er kommt auf einem anderen Weg in die Stadt.«
    »Haben Sie irgendeine Idee, was wir unternehmen sollen?«
    »Zuerst werden wir Sie in der Nähe der Botschaft unterbringen, in meinem Haus, zwei Straßenecken entfernt. Es ist recht bequem. Dann fahren wir zum Petersdom und schauen uns um, damit wir ein Gefühl für die ganze Sache bekommen. Ich war schon mal dort, um mir die Kunstschätze anzuschauen. Die Kunstsammlung des Vatikans ist der der Queen mehr als ebenbürtig. Aber ich habe dort noch nie gearbeitet. Waren Sie schon mal in Rom?«
    »Noch nie.«
    »Okay. Dann fahre ich jetzt zuerst ein bisschen durch die Gegend, damit Sie sich schnell ein Bild machen können.«
    Rom schien eine bemerkenswert chaotische Stadt zu sein – aber ein Blick auf eine Straßenkarte von London hätte einen ähnlichen Eindruck hinterlassen, denn Londons Stadtväter waren ohne Zweifel nicht mit den Stadtmüttern verheiratet gewesen. Rom war immerhin ungefähr tausend Jahre älter und zu einer Zeit erbaut worden, als das schnellste Fortbewegungsmittel noch das Pferd war. Es gab nicht viele gerade Straßen, und ein Fluss schlängelte sich durch das Zentrum. In Ryans Augen machte alles einen sehr alten Eindruck – nein, nicht einfach nur alt: Es schien, als ob einst Dinosaurier durch diese Straßen gelaufen wären. Da war es verständlicherweise schwierig, sich mit dem Autoverkehr zu arrangieren.
    »Dort liegt das Amphitheater der Flavier, auch Kolosseum genannt, weil Kaiser Nero genau da« – Sharp deutete mit der Hand in die Richtung – »eine riesige Statue – den so genannten Koloss – von sich errichten ließ.«
    Jack hatte den Bau bereits im Fernsehen und in Filmen gesehen, doch es war nicht dasselbe, wenn man daran vorüberfuhr. Er war mit dem Schweiß und der Kraft zahlloser Männer errichtet worden, die als Hilfsmittel nichts als Hanfseile zur Verfügung gehabt hatten … ein gewaltiger Akt. Die Silhouette erinnerte entfernt an die des Yankee-Stadions in New York. Doch in der Bronx wurden nicht die Gedärme von Menschen ans Tageslicht gezerrt. Solche Dinge waren hier jedoch geschehen.

    »Wenn jemals eine Zeitmaschine erfunden wird, würde ich gern in diese Zeit zurückkehren, um zu sehen, wie damals alles gewesen ist. Einmal im Leben ein richtiger Barbar sein!«
    »Die spielten doch lediglich ihre eigene Rugby-Version«, sagte Sharp. »Und Fußball ist hier heutzutage auch nicht ohne.«
    »Fußball ist doch ein Spiel für Mädchen.«
    »Sie sind jetzt schon ein Barbar, Sir John. Fußball ist ein Spiel für Gentlemen, das von Rowdys gespielt wird«, erklärte Sharp. »Rugby dagegen ist ein Spiel für Rowdys, das von Gentlemen gespielt wird.«
    »Wenn Sie das sagen… Ich möchte übrigens unbedingt einen Blick in die International Tribune werfen. Mein Baseball-Team spielt in den World Series, und ich weiß nicht einmal, wie’s läuft.«
    »Baseball? Ach, Sie meinen rounders ? Ja, das ist wirklich ein Spiel für Mädchen«, stellte Sharp fest.
    »Solche Gespräche kenne ich. Ihr Briten versteht das einfach nicht.«
    »So wie Sie nichts von anständigem Fußball verstehen, Sir John. Die Italiener sind darin übrigens noch verrückter als wir. Ihre Spielweise ist sehr hitzig, ganz anders als die der Deutschen zum Beispiel, die eher an Automaten erinnern.«
    Ebenso gut hätte Ryan einem Vortrag über die Unterschiede zwischen einem curveball und einem slider oder einem screwball und einem forkball lauschen können. Er war einfach nicht der Typ Fan, der solche Feinheiten nachvollziehen konnte. Sein Spielverständnis hing wesentlich von dem jeweiligen Reporter ab, der wahrscheinlich ohnehin das erzählte, was ihm passte. Aber darum scherte sich Jack nicht weiter. Baseball war ein tolles Spiel.
    Fünf Minuten später hatten die beiden Männer den Petersdom erreicht.
    »Meine Güte!« Jack sog den Atem ein.
    »Groß, was?«
    Groß war gar kein Ausdruck, das Gotteshaus war gewaltig.
    Sharp lenkte den Wagen auf die linke Seite des Gebäudes und gelangte in eine Straße mit Geschäften, die sich auf den Verkauf

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