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Red Rabbit: Roman

Red Rabbit: Roman

Titel: Red Rabbit: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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unternehmen. Der Scheißkerl hatte überhaupt keine Skrupel. Für den bedeutete das alles nicht mehr, als Feuerholz zu hacken«, fügte der ehemalige Detective hinzu.
    »Hm. Im Kino schlagen die Kerle zu und trinken anschließend einen Martini, geschüttelt, nicht gerührt. Sehr beeindruckend. Aber wenn einer von den Guten dran glauben muss …«
    »Markow hat nie etwas anderes getan, als für den BBC World Service zu arbeiten«, sagte Nick und krallte seine Finger um das Lenkrad. »Was er sagte, hat den Leuten in Sofia offenbar nicht in den Kram gepasst.«
    »Auf der anderen Seite des Vorhangs hat man für Pressefreiheit nicht viel übrig«, erinnerte Ryan.
    »Barbaren! Und jetzt ist der Kerl drauf und dran, den Papst umzubringen? Ich bin zwar kein Katholik, aber der Papst ist ein Mann Gottes und scheint mir in Ordnung zu sein. Wissen Sie, auch der abgebrühteste Verbrecher legt sich nicht ohne weiteres mit einem Kleriker an.«
    »Ja, da ist was dran. Es hat schließlich keinen Sinn, auch noch Gott gegen sich aufzubringen. Aber diese Leute glauben eben nicht an Gott, Nick.«
    »Sollen froh sein, dass ich nicht Gott bin.«
    »Ja, es wäre schön, die Macht zu haben, all das Schlechte in der Welt zu richten. Das Problem dabei ist nur, dass Strokows Bosse glauben, dass sie genau das tun.«

    »Aus diesem Grund haben wir Gesetze, Jack … ja, ich weiß, auch die haben welche.«
    »Das ist das Problem«, sagte Jack. Mittlerweise hatten sie Chatham erreicht.
    »Schöne Gegend«, stellte Thompson fest, als er den City Way hinauffuhr.
    »Ja, stimmt. Cathy gefällt es hier sehr gut. Ich hätte lieber näher an London gewohnt, aber sie hat sich schließlich durchgesetzt.«
    »Das gelingt Frauen im Allgemeinen.« Thompson lachte leise. Er lenkte den Wagen in den Fristow Way und hielt dann vor Ryans Haus in Grizedale Close. Ryan stieg aus und holte sein Gepäck aus dem Kofferraum.
    »Daddy!«, rief Sally, als er durch die Tür trat.
    Ryan stellte die Taschen ab und hob sie hoch. Kleine Mädchen – das hatte er schon vor langer Zeit gelernt – waren Meisterinnen der Umarmung, obwohl ihre Küsse immer ein bisschen zu feucht gerieten.
    »Wie geht’s meiner kleinen Sally?«
    »Gut.« Es klang wie das Schnurren einer Katze.
    »Oh, hallo, Dr. Ryan.« Miss Margaret kam herbei und begrüßte Jack. »Ich habe gar nicht mit Ihnen gerechnet.«
    »Ich komme nur auf einen Sprung vorbei. Mir bleibt gerade genug Zeit, frische Wäsche einzupacken, dann muss ich auch schon wieder los.«
    »Du gehst wieder fort?«, fragte Sally enttäuscht.
    »Tut mir Leid, Sally, aber Dad hat noch zu tun.«
    Sally wand sich aus seiner Umarmung. »Pah!«, sagte sie. Damit kehrte sie zum Fernseher zurück und zeigte ihrem Daddy auf diese Weise die kalte Schulter.
    Jack nahm es zur Kenntnis und ging nach oben. Drei, vier saubere Hemden, fünf Garnituren frischer Unterwäsche, vier neue Krawatten und … ja … auch etwas Bequemeres. Zwei Jacketts, zwei Hosen. Das musste genügen. Er ließ den Haufen schmutziger Wäsche auf dem Bett liegen und stürzte mit den gepackten Taschen wieder nach unten. Halt! Er ließ die Gepäckstücke fallen und hastete die Stufen erneut hinauf. Seinen Pass hatte er vergessen. Den gefälschten britischen brauchte er schließlich nicht mehr.
    »Bye, Sally.«

    »Bye, Daddy.«
    Doch dann überlegte sie es sich doch noch, sprang auf die Füße und umarmte ihren Vater zum Abschied. Klein Jack lag schlafend auf dem Rücken in seinem Laufstall, und Ryan entschied sich dafür, ihn nicht zu stören.
    »Bis später, Kleines!«, rief er seiner Tochter zu und wandte sich zur Tür.
    »Wohin geht’s denn diesmal?«, fragte Miss Margaret.
    »Außer Landes. Geschäfte«, erklärte Jack. »Ich rufe Cathy vom Flughafen aus an.«
    »Gute Reise, Dr. Ryan.«
    »Danke, Margaret.«
    Und schon war er durch die Tür hinaus.
    »Wie viel Zeit haben wir noch?«, fragte er, als er wieder im Wagen saß.
    »Genug«, erwiderte Thompson. Und wenn sie sich tatsächlich verspäteten, würde der Flieger eben wegen eines kleinen technischen Problems ebenfalls verspätet abfliegen.
    »Gut.« Ryan stellte seinen Sitz so ein, dass er sich zurücklehnen und die Augen schließen konnte.
    In Heathrow erwachte er vor Terminal drei. Thompson hielt vor einem Mann in Zivil. Er sah ganz nach einem Regierungsangestellten aus.
    Und das war er auch. Kaum war Ryan ausgestiegen, trat der Mann mit einem Umschlag in der Hand näher. Offenbar steckte darin das Flugticket.
    »Sir,

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