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Red Rabbit: Roman

Red Rabbit: Roman

Titel: Red Rabbit: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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von Schmuck spezialisiert zu haben schienen. Dort parkte er.
    »Was halten Sie davon, wenn wir uns ein wenig umschauen?«
    Ryan begrüßte die Gelegenheit, sich die Beine zu vertreten. Gleichzeitig erinnerte er sich daran, dass er nicht in Rom war, um
die Baukunst von Bramante und Michelangelo zu bewundern. Er hatte das Terrain in einer ganz bestimmten Angelegenheit zu erkunden, und zwar so, wie er es in Quantico gelernt hatte.
    Aus der Luft erinnerte das Areal bestimmt an ein altmodisches Schlüsselloch. Der runde Teil der Piazza maß im Durchmesser sicher an die zweihundert Meter und öffnete sich zu den gewaltigen Bronzeportalen der Kirche hin.
    »Der Papst steigt genau hier in sein Gefährt – eine Kreuzung zwischen einem Jeep und einem Golfcart – und folgt einem festgelegten Weg durch die Menge«, erklärte Sharp. »Hier herum, dort entlang und wieder zurück. Das Ganze dauert ungefähr zwanzig Minuten. Hängt davon ab, ob er unterwegs anhält, um ein paar Hände zu drücken. Aber wahrscheinlich sollte ich ihn nicht mit einem Politiker vergleichen. Scheint ein anständiger Kerl zu sein, ein wirklich guter Mensch. Und er ist kein Feigling. Er hat die Nazis und die Kommunisten überlebt und ist trotzdem niemals auch nur einen Millimeter von seinem Weg abgewichen.«
    »Offenbar gefällt es ihm, oben auf der Schwertspitze zu hocken«, erwiderte Ryan murmelnd. Im Augenblick war er mit nur einer einzigen Frage beschäftigt. »Wo wird die Sonne stehen?«
    »Die haben wir im Rücken.«
    »Ein böser Bube wird also ungefähr hier stehen, die Sonne im Rücken, nicht in den Augen. Den Leuten, die von der anderen Seite herüberblicken, scheint die Sonne direkt in die Augen. Sie können also kaum etwas erkennen. Schon mal ’ne Uniform getragen, Tom?«
    »Bei den Coldstream Guards, als leitender Lieutenant. War mal in Aden dabei, habe aber vor allem beim BOAR Dienst geschoben. Ihre Einschätzung der Lage teile ich«, sagte Sharp und fuhr fort: »Profis sind in gewisser Hinsicht berechenbar, denn der Lehrplan ist überall derselbe.«
    »Wie viele Leute haben Sie zur Verfügung?«
    »Vier, außer mir. Charleston schickt vielleicht aus London noch mehr, aber auch nicht allzu viele.«
    »Einer dort oben?« Ryan deutete auf die Kolonnade. Die Säulen waren etwa zwanzig, fünfundzwanzig Meter hoch. Aus einer ähnlichen Höhe heraus hatte sich Lee Harvey Oswald Jack
Kennedy vorgenommen… mit einem italienischen Gewehr übrigens, fiel Ryan wieder ein. Der Gedanke genügte für ein kurzes Frösteln.
    »Wahrscheinlich kann ich dort oben jemanden als Fotografen getarnt postieren«, nickte Sharp. Große Zoom-Objektive waren auch als Fernrohre nützlich.
    »Was ist mit Sprechfunkgeräten?«
    »Sechs cb-Walkie-Talkies. Wenn wir sie in der Botschaft nicht haben, kann ich sie aus London kommen lassen.«
    »Militärgeräte wären besser. Sie sind kleiner, und man kann sie besser verbergen. Bei den Marines hatten wir eins, das wie ein Transistorradio über einen Ohrstöpsel verfügte. Es wäre ebenfalls gut, wenn wir abhörsichere Geräte hätten, aber das ist vielleicht zu kompliziert.« Dass die entsprechenden Systeme außerdem nicht absolut verlässlich funktionierten, erwähnte Ryan nicht.
    »Doch, das könnte klappen. Sie denken aber auch an alles, Sir John.«
    »Ich war nicht lange beim USMC, aber den Unterricht in der Basic School vergisst niemand so leicht. Junge, Junge, dieser Platz ist verdammt groß, um ihn mit nur sechs Leuten zu überwachen.«
    »Außerdem haben wir das beim SIS auch nicht gelernt«, ergänzte Sharp.
    »Die Amerikaner würden über hundert Mann einsetzen – ach was, vielleicht sogar noch mehr. Dazu würden sie versuchen, jedes Hotel, jedes Motel und jede noch so billige Pension in der Gegend zu besetzen.« Jack seufzte. »Mr Sharp, die Sache ist kaum zu schaffen. Wie dicht ist denn die Menge für gewöhnlich?«
    »Ganz unterschiedlich. Im Sommer, wenn viele Touristen dabei sind, könnten die Menschen locker das Wembley-Stadion füllen. Aber nächste Woche? Mit Sicherheit mehrere tausend«, schätzte Sharp. »Wie viele genau, ist schwer zu sagen.«
    Ein echter Scheißjob, sagte sich Ryan im Stillen.
    »Was ist mit den Hotels? Gibt’s irgendeine Möglichkeit, diesem Strokow auf die Spur zu kommen?«
    »In Rom gibt es noch mehr Hotels als in London. Zu viele jedenfalls, als dass man sie mit vier Agenten überprüfen könnte. Die örtliche Polizei nutzt uns gar nichts, nicht wahr?«

    »Was hat denn Basil zu

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