Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Red Rabbit: Roman

Red Rabbit: Roman

Titel: Red Rabbit: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
schickt ein paar Leute in den Vatikan, die sich dort mal umschauen sollen. Er möchte wissen, ob Sie auch Lust dazu haben. Es soll eine CIA-Operation daraus werden.«
    »Übermitteln Sie ihm meine Zustimmung«, sagte Jack, ohne zu zögern. »Wann soll es losgehen?« Dann merkte er, dass er zu ungestüm war, und biss sich auf die Zunge.
    »Noch heute Mittag. Von Heathrow. Sie haben genügend Zeit, nach Hause zu fahren und Ihre Sachen zu wechseln.«
    »Im Auto?«
    »Nick wird Sie hinfahren.«
    »Was werden Sie Oleg erzählen?«
    »Die Wahrheit. Dann fühlt er sich bestimmt um einiges besser.« Das war für Überläufer immer besonders wichtig.
     
    Kaum eine Stunde später machten sich Ryan und Thompson auf den Weg. Jacks Gepäck war im Kofferraum verstaut.
    »Dieser Zaitzew …«, begann Nick, als sie schon auf der Autobahn waren, »er scheint ein großer Fang zu sein.«
    »Darauf können Sie Ihren Hintern verwetten, Nick. Der hat jede Menge heißer Informationen zwischen den Ohren. Ein gefundenes Fressen für uns.«
    »Anständig von der CIA, dass wir zuerst mit ihm sprechen dürfen.«
    »Alles andere wäre doch mieser Stil. Ihr habt ihn schließlich für uns rausgehauen und das Ganze auch noch vertuscht.« Mehr durfte Jack nicht sagen. Nick Thompson war zwar ein vertrauenswürdiger
Mann, doch Jack konnte nicht beurteilen, ob er zu den Eingeweihten gehörte.
    Thompson wusste glücklicherweise genau, welche Fragen er sich besser verkniff. »Ihr Vater war also Polizeioffizier?«
    »Ja, Detective. Hatte vor allem mit Mord zu tun. Mehr als zwanzig Jahre lang. Als er den Dienst quittierte, war er Lieutenant. In seinen Augen hatten die Captains nicht mehr zu tun, als sich mit Verwaltungskram rumzuschlagen, und das war nichts für ihn. Es gefiel ihm entschieden besser, böse Buben zu jagen und sie ins Gefängnis zu schicken. Das Maryland State Prison in Baltimore sieht schon von außen ziemlich übel aus. Erinnert an eine mittelalterliche Festung, ist aber noch abweisender. Die Einheimischen nennen es Frankenstein’s Castle.«
    »Mir soll’s recht sein, Sir John. Ich hatte noch nie viel für Mörder übrig.«
    »Was ist mit diesem Strokow?«
    »Ein ganz besonderes Kaliber«, erwiderte Thompson. »Von denen gibt’s nicht viele. Für die gehört es einfach zum Alltag, anderen den Garaus zu machen. Sie brauchen für ihre Taten kein Motiv im herkömmlichen Sinn, und sie hinterlassen in der Regel nur wenig Spuren. Sehr schwierig, diese Leute aufzuspüren, aber meistens schaffen wir’s. Die Zeit arbeitet für uns, und früher oder später plaudert jemand, und wir hören davon. Die meisten Kriminellen quatschen sich so ihren eigenen Weg in den Knast zurecht«, erklärte Nick. »Aber Leute wie dieser Strokow quatschen nicht. Sie schreiben offizielle Berichte, und die bekommen wir natürlich nicht zu Gesicht. Ihm auf die Schliche zu kommen war reines Glück. Mr Markow erinnerte sich daran, dass er mit einem Schirm gestoßen wurde, und an die Farbe des Anzugs, den der Mann getragen hatte. Einer unserer Leute entdeckte einen Kerl in einem solchen Anzug, und irgendetwas kam ihm komisch vor. Anstatt nach Hause zu fliegen, wartete Strokow darauf, dass Markow tatsächlich starb. Zweimal hatte man vergeblich versucht, ihn umzubringen, und dann war Strokow wegen seiner Erfahrung zu Hilfe gerufen worden. Er ist ein absoluter Profi. Er wollte sicher sein und wartete darauf, die Todesnachricht in den Zeitungen zu lesen. Damals verhörten wir gerade das Personal des Hotels, in dem er wohnte. Der Geheimdienst wurde eingeschaltet. In mancher Hinsicht war das hilfreich, in anderer nicht. Auch die Regierung
mischte sich ein. Man fürchtete internationales Aufsehen, und wir wurden aufgehalten. Hat uns etwa zwei Tage gekostet. Am ersten dieser beiden Tage nahm Strokow ein Taxi, das ihn nach Heathrow brachte. Von dort flog er nach Paris. Ich gehörte zum Beschattungsteam. Stand kaum fünf Meter von ihm entfernt. Wir hatten auch zwei Detectives mit Kameras dabei, die einen Haufen Fotos schossen. Das letzte zeigt Strokow, wie er die Gangway in Richtung der Boeing hinuntergeht. Am nächsten Tag erhielten wir von der Regierung die Erlaubnis, ihn festzunehmen, um ihn zu verhören.«
    »Knapp vorbei ist auch daneben.«
    Thompson nickte. »So ist es. Ich hätte ihn allzu gern auf der Anklagebank im Old Bailey gesehen, doch der Fisch hatte sich vom Haken gemacht. Die Franzosen haben ihn dann am De-Gaulle-Flughafen beschattet, konnten aber nichts

Weitere Kostenlose Bücher