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Redshirts

Redshirts

Titel: Redshirts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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sie weiterleben.«
    »Wenn das so ist«, sagte Jenkins, »will ich dir noch eine weitere Frage stellen, Dahl. Was wäre, wenn ich dir sage, was ich glaube, und es für dich völlig verrückt klingt?«
    »Ist das mit Collins und Trin passiert?«, fragte Dahl. »Du hast für sie gearbeitet. Du hast ihnen von deiner Theorie erzählt. Sie haben sie sich angehört und dir nicht geglaubt.«
    Darüber musste Jenkins leise glucksen. »Ich sagte verrückt, nicht unglaubwürdig. Und mir scheint, dass zumindest Collins sehr wohl daran glaubt.«
    »Woher weißt du das?«, fragte Dahl.
    »Weil sie deswegen zum Feigling geworden ist«, sagte Jenkins und sah Dahl prüfend an. »Aber du vielleicht nicht. Nein, vielleicht überhaupt nicht. Und deine Freunde wohl auch nicht. Also ruf sie zusammen, Fähnrich Dahl. Wir treffen uns heute Nacht in meinem Versteck. Um die Zeit, zu der ihr sowieso kommen wolltet. Wir sehen uns dann.« Er wandte sich zum Gehen.
    »Darf ich dir noch eine Frage stellen?«, fragte Dahl.
    »Du meinst, abgesehen von der anderen?«, fragte Jenkins zurück.
    »Eigentlich sogar zwei«, stellte Dahl richtig. »Cassaway sagte, sie wären für diese Außenmission ausgewählt worden, weil du nicht Bescheid gegeben hast, dass Q’eeng zu ihnen kommt. Er sagte, es wäre deine Rache, weil ich versucht habe, mehr über dich herauszufinden. Stimmt das?«
    »Nein«, sagte Jenkins. »Ich habe sie nicht vorgewarnt, weil ich gerade auf dem Klo war. Ich kann nicht jederzeit alles im Auge behalten. Wie lautet deine zweite Frage?«
    »Du hast mir geraten, mich von der Brücke fernzuhalten«, sagte Dahl. »Mir und Finn. Warum hast du das getan?«
    »Nun, ich habe es deinem Freund Finn gesagt, weil er zufällig dabei war, und ich dachte mir, dass es nicht schaden kann, auch wenn er manchmal ein Arschloch ist«, sagte Jenkins. »Aber in deinem Fall … Sagen wir einfach, dass ich ein spezielles Interesse am Xenobiologie-Labor habe. So etwas wie eine sentimentale Anhänglichkeit. Und sagen wir weiterhin, dass ich den Eindruck hatte, dass deine Reaktion auf die Geschehnisse in der Intrepid über das gewöhnliche Angstverhalten hinausgehen wird. Also dachte ich mir, dass es nicht schaden kann, dich zu warnen und dir einen guten Rat zu erteilen.«
    Jenkins machte eine Handbewegung, als wollte er Siehst du? sagen. »Und nun mach dir klar, wo wir jetzt sind. Wenigstens bist du noch am Leben. Bis jetzt.« Er drückte auf die Schalttafel, um die Tür zu öffnen und Dahl der Intrepid zurückzugeben. Dann ging er davon.

9

    »Na los!«, sagte Jenkins und klopfte auf den Displaytisch. Über dem Tisch flackerte eine holografische Darstellung und erlosch dann ganz. Jenkins klopfte erneut auf den Tisch.
    Dahl blickte zu Duvall hinüber, die sich zusammen mit Hanson, Finn und Hester in Jenkins’ winzigem Wohnraum drängten. Sie verdrehte die Augen.
    »Tut mir leid«, murmelte Jenkins, vorgeblich zu den fünf Besatzungsmitgliedern in seinem winzigen Wohnraum, aber hauptsächlich zu sich selbst. »Ich bekomme nur die Ausrüstung, die andere Leute weggeworfen haben. Die Wagen bringen die Sachen zu mir. Dann muss ich sie reparieren. Und manchmal funktioniert es dann immer noch nicht richtig.«
    »Schon gut«, sagte Dahl. Seine Augen machten einen visuellen Rundgang durch den Raum. Neben Jenkins und den fünf Besuchern war der Verteilerknoten für die Transportwagen mit Jenkins’ Sachen vollgestopft: der große holografische Tisch zwischen ihm und den fünf Besatzungsmitgliedern, eine schmale Pritsche, ein kleiner Schrank, auf dem sich Schachteln mit hygienischen Waschtüchern stapelten, eine Palette mit Außenmissionsrationen der Universalen Union und eine tragbare Toilette. Dahl fragte sich, wie die Toilette geleert und gewartet wurde. Doch er war sich gar nicht sicher, ob er es wirklich wissen wollte.
    »Geht es irgendwann los?«, fragte Hester. »Ich habe nicht damit gerechnet, dass es so lange dauern würde, und ich müsste langsam mal pinkeln.«
    Jenkins deutete auf die Toilette. »Nur zu«, sagte er.
    »Lieber nicht«, sagte Hester.
    »Du könntest uns einfach sagen, was du weißt«, schlug Dahl vor. »Wir brauchen keine ausgeklügelte visuelle Präsentation.«
    »O doch«, sagte Jenkins. »Wenn ich es euch einfach sage, klingt es nur verrückt. Mit Bildern und Grafiken wirkt es – nun ja, auf jeden Fall nicht ganz so verrückt.«
    »Toll«, sagte Finn und blickte zu Dahl, als wollte er sagen: Danke, dass du uns in diese Scheiße geritten

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